5. Spieltag: USG Chemnitz - SG 1871 Löberitz 4:4

Chemnitz gegen Löberitz: 4 ganze ohne einen halben

Pfeffermühlenfoto für Mikly Zweiter Advent, fünftes Punktspiel, da könnte man versucht sein, genau sieben SpielerInnen ans Brett zu bringen - im Normalfall erspart man sich jedoch derartige Rechnungen, schließlich kostet das einstündige Ticken der guten alten Gardeuhr pro Sekunde etwas mehr als einen Cent. Ich habe keine Ahnung, wie viel Glühwein man davon kaufen könnte.
Der Versuch, vollzählig zum fälligen Punktspiel anzutreten, gestaltete sich äußerst schwierig, am Ende blieb die erste Niederlage des Wochenendes. Sei es drum! Wir hatten uns im Vorfeld dafür entschieden, bereits am Samstagabend anzureisen, um gestärkt und ausgeruht ans Brett zu schreiten. Die Ankunft in der nahe gelegenen Pension gestaltete sich folgendermaßen:

  1. FM Harald: Wer zuerst kommt, bereitet zuerst vor!
  2. Yogi erkundete schon einmal die kulinarischen Möglichkeiten vor Ort, da er ungewöhnlich früh (und pünktlich) angereist war.
  3. Bekka, Brain und Normi waren schneller als der Routenplaner.
  4. Dana und Riker komplettierten die sieben Zwerge.

Die morgige Aufstellung ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar, Yogi kann (und wird!) sich das Brett aussuchen, an dem er spielt. Er will unbedingt anfangen und muss daher Weiß bekommen.

Flugos Cousin kommt aus Wittgensdorf Da das Restaurant um die Ecke zwar offen hatte, aber eine geschlossene Gesellschaft verköstigte, war ein Marsch in die Gegenrichtung angesagt. Auch das Bergschlößchen war voll, doch das Schildchen mit der Aufschrift "Reserviert" war schnell umgestellt und so kamen wir doch noch zu unserem Abendbrot. Nach dem obligatorischen Rückmarsch neigte sich der Tag dem Ende.

Yogi entscheidet sich für 5, verwaiste Banane an 6 Sonntag: Beim Frühstück war FM Harald erneut nicht zu (s)toppen. Nach und nach trudelten alle ein, die Verzehrmöglichkeiten wurden - wie sollte es auch anders sein - individuell unterschiedlich genutzt. Nach 10 Minuten Fahrt waren wir im Spiellokal angekommen, so dass einem pünktlichen Beginn nach ordnungsgemäßer Instruktion des Schiris (Erläuterungen zu Artikel 10.2 und dem Turnierareal usw.) nichts mehr im Wege stand.
Bekka wurde ausgangs der Eröffnung sogleich von ihrem Gegner angefallen (wenn es eine i-Linie gäbe, wäre sicher auch i2-i4 geschehen), dessen Ziel der schwarze Monarch war. Bekka wehrte sich tapfer, doch der (letztendlich) durchschlagenden Streitmacht war nichts entgegen zu setzen, somit stand es schon 0:2, da die 60 Minuten Chemnitzer Mittelachse vor dem Match Gnadenfrist für unser freigelassenes Brett bereits verstrichen waren. Doch der Anschlusstreffer war in Sicht: Normis englischer Angriff schlug durch, der Springer drang über b5 auf d6 in die schwarze Stellung ein und nachdem er eigenen Angaben zufolge irgendwann auch noch die große Rochade machte (brav!), geht dieser Punkt sicher an uns. Unser neues Spitzenbrett ist mit diesem Skalp (jetzt +2) wohl endgültig in höheren Regionen angekommen! Die genaue Reihenfolge der nächsten beiden Partieausgänge kann ich nicht mehr rekonstruieren, wir mussten in jedem Falle zwei Niederlagen quittieren. Dana verteidigte ihre leicht schlechtere Stellung gegen Womacka lange Zeit, musste jedoch nach einem Einsteller endgültig die Segel streichen. Yogi stand die ganze Partie über leicht bis klar besser, um in Zeitnot verzweifelt nach einem Matt zu suchen. Suchen kostet aber Zeit und diese ist beim Schach leider begrenzt! Seine Gewinnstellung konnte er somit nicht in den vollen Punkt ummünzen, sondern er überschritt sogar die Zeit, was den 1:4-Zwischenstand bedeutete.
Alexander Schenk, Falk Eidner, Bekka an 7 und 8 Glücklicherweise sah es zu diesem Zeitpunkt auf den restlichen drei Brettern gut aus. Riker hatte eine m. E. sehr ordentliche Partie auf's Brett gezaubert (irgendwie Kramnik-like) und nach d5! (bestimmt ein Zug mit Ausrufezeichen) bekam er spürbaren Vorteil. Als ich das nächste Mal kiebitzte, bahnten sich ein a- und ein f-Freibauer ihren Weg, wobei Riker über einen Läufer, sein Gegner nur noch über einen Springer verfügte (die h-Bauern blende ich einfach mal aus). Dort war also ein klarer Sieg abzusehen. FM Harald gab in der Eröffnung einen Bauern, dafür wirbelten seine Läufer einigen Staub auf. Sein Gegenüber verbrauchte einiges an Bedenkzeit und verlor - nachdem er wohl kurzzeitig Dauerschach hätte geben können - völlig den Faden und Harald sammelte alles ein, was sich ihm in den Weg stellte. Der Chemnitzer schaffte zwar die Zeit, aber Haralds Tc3! war dann der schöne Schlusspunkt, nachdem sich sein König - auf der Flucht vor einigen Racheschachs - bis nach h5 vorgewagt hatte.
Dana, Harry beim After Diner Nach meinem relativ kurzen Remis in Naumburg (nur ca. 3,5 Stunden), stand heute natürlich wieder eine Partie über die volle Distanz an. Bei der Eröffnung wurden erneut neue Wege erforscht und ich bekam eine angenehme Stellung. Nachdem mein Gegner f7-f5 spielte, glaubte ich, ich hätte jeglichen Vorteil verspielt. Die schwarze Befreiung via b7-b5 gab mir die Möglichkeit, beide Türme zu tauschen und plötzlich hatte ich wieder das angenehmere Spiel. In Zeitnot konnte ich die Dinge mit c4-c5 forcieren. Eigentlich war das doppelte Bauernopfer (anschließendes d5-d6) geplant, was - wie sich in der Analyse herausstellte – gar nicht funktionierte, da der Bauer auf c5 ja das Feld d4 überdeckt! Nach dxc5 hätte ich Dc1 finden müssen und alles wäre okay gewesen. So verfielen wir beide dem Irrtum, dass der c5 unantastbar sei - dies führte dazu, dass selbiger als Freibauer Normi, Yogi auf Danas Kranfoto sogleich auf c6 auftauchte. Nach der Zeitnotphase konnte ich auch noch einen Springer auf e6 installieren, die Mattdrohung auf h7 und die drohende Umwandlung des c-Bauern besiegelten dann die Partie. Riker (oder sein Gegner) schien Spaß an dem oben erwähnten Endspiel zu haben und so blieb es dem Mannschaftsleiter vorbehalten, den 4:4-Endstand herzustellen. Eine feine Mannschaftsleistung, die wir wohl selbst nicht für möglich gehalten haben. Ungeschlagen überwintern wir nun auf dem 3.Platz.

Brain

  USG Chemnitz SG 1871 Löberitz 4:4
1 Feige, Manuel Schütze, Norman 0-1
2 IM Womacka, Matthias WGM Reizniece, Dana 1-0
3 FM Quast, Michael Schuster, Martin 0-1
4 FM Kunze, Carlo FM Matthey, Harald 0-1
5 Lorenz, Gerd Bilawer, Andreas 1-0
6 Kyas, Jürgen Klyszcz, Michael +/-
7 FM Schenk, Alexander Schäfer, Reyk 0-1
8 Eidner, Falk Reiß, Rebekka 1-0

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