6./7. Oberliga-Spieltag: Doppelrunde in Leipzig

Nudel, ich zieh übrigens morgen bei Dir ein ...

Mal wieder Reisepartner treffen Unsere Geschichte beginnt an einem sonnigen Samstag in Halle. Das Wetter ist viel zu mild für Winter. Ich unterdrücke jeden Gedanken, der mir sagt, dass ich eigentlich keine Lust auf Schach habe ...
Es steht wieder einmal eine Doppelrunde der Oberliga an und zwar diesmal in Leipzig. Ich war eigentlich voller Vorfreude, weil man munkelte, die Spiele fänden im Zentralstadion statt und ich eben jenes noch nicht gesehen hatte. Das sollte sich aber als falsch herausstellen, was aber nicht die einzige Fehlinformation bleiben sollte. Im Auto erfuhr ich, dass ich diesmal an Brett 3 spielen würde, weil Detlev (mit Anton Csulits) bei der Senioreneuropameisterschaft sei. Nun gut, ich schluckte die Enttäuschung über die nutzlose Vorbereitung herunter und versuchte, mich auf zwei Weißpartien zu freuen.
Normi lässt aus Nach einigen Ehrenrunden in Leipzig schafften wir es gerade noch rechtzeitig zum Anpfiff, der aber wie bereits angedeutet nicht im Stadion, sondern im nahegelegenen Kulturhaus stattfand. Wir stellten uns Lok Leipzig Mitte, während unser Reisepartner Löberitz gegen Leipzig Gohlis kämpfte. Obwohl es für einige Löberitzer ein Heimspiel war, verlief der Kampf nicht erfreulich. Riker und Konrad sprangen für Dana und Simon ein, die krankheitsbedingt fehlten. Obwohl die beiden Spitzenbretter Holly und Brain problemlos gegenhalten konnten, brach der dörfische Brain problemlos gegen Hoffi Mittelbau recht schnell ein. Normi verlor eine gewonnene Stellung – was natürlich den ganzen Abend breitgetreten wurde - Harald verlor gegen den stark aufspielenden Christoph Natsidis und Yogi, Mikly und Riker konnten auch nichts Zählbares zum Ergebnis beisteuern. Lichtblick des Tages war Konrad, der an 8 seinen Gegner überspielen konnte und Hoffnung für das nächste Spiel gab. Amtliches Endergebnis war ein glatter 6-2 Sieg für die Leipziger.
Lok-Analyse: Ralf, Ubald Bei uns gab es einen recht ausgeglichenen Kampf. Ich erhielt eine schlechte Stellung, konnte mich aber wieder einmal erfolgreich in den Remishafen retten. Auch an den anderen Brettern gab es kaum Entscheidungen. Tom und Claudia spielten Remis. Jürgen konnte sein besseres Endspiel nicht verwerten und willigte ebenfalls in das Remis ein. Micha Becker hatte seinen Gegner hingegen fest im Griff und fuhr seinen vierten Sieg für uns ein. Conny verlor in der Eröffnung ein Tempo, was ihr Probleme bereitete und schließlich zum Verlust führte. Die Letzten waren Manfred mit einem leicht besseren Damenendspiel und Jens, der in ärgster Zeitnot ein verlorenes Springerendspiel gegen Judith verwalten musste. Doch irgendwie ist uns der Schachgott in dieser Saison hold.

Holly knapp am Punkt vorbei Harald vs. Christoph Konrads gelungener Einstand

Manfreds Gegner stellte die Dame ein und Jens schaffte es mit, einer Springergabel den letzten gegnerischen Bauern zu eliminieren, womit der glückliche 4,5-Sieg perfekt war.
Wer die Leipziger Pfeffermühle nicht ehrt ... Auf Normis Einladung hin, blieb ich am Abend beim den Löberitzern. In Leipzigs Innenstadt wurde nach einem passenden Lokal gesucht, wobei diese Wahl mit einer Gruppe unentschlossener Schachspieler recht schwer war. Auf Rikers Betreiben wurde die sympathische Sushi-Bar ignoriert und ein kleiner Italiener mit dem ansprechenden Namen "Rustica" erwählt. Nach anderthalb Stunden hungrigen Wartens wurde auch schon das Essen serviert und die schachgestressten Gemüter beruhigten sich allmählich. Ich musste im Austausch für ein Spekulatius meinen Wunschstudienort von Karlsruhe in Dresden umändern, um dem sachsen-anhaltinischen Schach erhalten zu bleiben. Kein Problem, schließlich ist Nudel ja bald mit dem Studium fertig und kann seine Wohnung an mich abtreten.
Micha Becker: Sieg zum 50. Bald verabschiedete man sich. Holly und Mikly kamen bei Brain unter, während Riker und ich Unterschlupf bei Normi und Franzi suchten. Normi startete eine Blitzvorbereitung für die sonntägliche Runde, während ich noch rätselte, wer wohl mein Gegner sein würde. Franzi behielt ihre Standhaftigkeit bei und verriet nichts bezüglich der Leipziger Aufstellung, was die Sache nicht gerade einfacher machte. Schließlich kam es noch zu einer Runde "Taj Mahal". In bekannter Manier verdarb Normi seine ausgezeichnete Stellung noch und ließ Reyk an sich vorbeiziehen – ein böses Omen für die folgende Runde!
Conny, Jürgen Die Nacht wurde trotz eines schnarchenden und zeitig aufstehenden Klms gut überstanden und Franzis Frühstück ließ jeden Schlafmangel vergessen und stärkte für die bevorstehende Aufgabe.
Die Sonntagsrunde versprach viel Spannung. Wir wollten die starken Gohliser bezwingen und unsere Aufstiegsambitionen unterstreichen, während die Löberitzer ihre Schmach wieder gut machen wollten. Doch auch diesmal agierten unsere Dörfler glücklos. Holly spielte – wie immer, oder?! – Remis. Brain hatte Löberitz vs. Lok alsbald ein gutes Endspiel auf dem Brett und verwertete es auch zum vollen Punkt. Normi – bestärkt durch zwei frühe Remisgebote des Gegners – knetete seine Stellung bei ungleichfarbigen Läufern sehr lange und bekam auch gute Chancen, konnte sie aber nicht ausnutzen und einigte sich schließlich friedlich. Harald überzeugte und gewann in einer guten Partie klar. Yogi verlor in Zeitnot die Übersicht und stellte Material und die Partie ein. Mikly hatte mit einer anrüchigen Stellung gegen Judith zu kämpfen und verlor auch recht deutlich (Anm. Riker: Wobei ausgangs der Eröffnung eine taktische Wendung zugunsten Miklys möglich war). Von Reyks und Konrads Partien bekam ich nicht viel mit, aber sie verloren beide, was die 3-5-Niederlage besiegelte.
Gohlis-Analyse: Franzi, Sven Bei uns ging es wieder einmal hoch her. Zwar waren die Gohliser stark geschwächt, aber dafür kämpften sie umso verbissener. An Brett 1 setzte Hendrik Hoffmann Micha Becker sehr unter Druck und konnte bald die luftige Königsstellung in einen vollen Punkt ummünzen. An 2 hingegen konnte Tom seinen Gegner überspielen und großen Vorteil erlangen. Nachdem er aber eine Figur einstellte willigte er in das Remis ein. Detlev, zusammen mit Anton Tom wollte mehr als Remis Csulits von der Seniorenmeisterschaft zurückgekehrt, spielte einen sehr interessanten Sizilianer. Er hatte die Dame gegen T+L+S, aber dafür einen gefählichen Freibauern, der die Partie zu unseren Gunsten entschied. Ich wurde wieder einmal in eine Sizi-Variante gedrängt, von der ich keine Ahnung hatte und bot dem Gegner entgegen meiner Prinzipien zeitig Remis. Conny konnte einen starken Königsangriff starten und überspielte ihren Gegner. Die Partie des Tages, wenn nicht der ganzen Saison lieferte Jens Reipsch ab. In einem wilden Wolga-Gambit, das Andreas: Da gehts lang ich nicht einschätzen kann, flogen die Figuren nur so vom Brett. Am Ende wurde es aber irgendwie nur Remis. Anton Csulits erlangte in der Eröffnung Vorteil, aber stellte eine Figur ein. Die letzte war Claudia, die sich aus einer schlechteren Stellung in ein remises Turmendspiel retten konnte. Letztendlich reichte es also nur zu einem 4-4, wobei wir sicher mehr auf den Brettern hatten. Auch konnte Chemnitz nicht gegen Plauen gewinnen, womit wir unsere Aufstiegsambitionen wohl begraben können.
Sizi Löberitz rutscht nach diesem grausigen Wochenende auf Platz 8 ab. Klm fragte auch gleich, ob sie sich jetzt im Abstiegskampf befinden würden. Angesichts des Schlussprogrammes sollte der Klassenerhalt jedoch kein Problem darstellen, allerdings: Wenn es einmal schiefläuft, dann läuft immer gleich alles schief. Wir drücken euch die Daumen! ;)

Euer JayJay

 

Judiths vs. Jens – das Finale Soweit JayJay. Eine Randbegebenheit möchte ich noch ergänzen. Das Thema wird auch gerade bei den Schachblättern diskutiert. Im Finale der Partie Fuchs – Reipsch hatte Judith beim Stand von 3:3 knapp fünf Minuten Restzeit gegen weniger als eine bei Jens. Letzterer – noch Jetlag-geplagt – drückte nun nach einem Zug die Uhr nicht. Judith wies sofort darauf hin – andernfalls wäre die ZÜ wohl eine sichere Sache gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Lok noch Chancen den Kampf zu gewinnen. Es kam bekanntlich anders, u. a. konnte Jens mit der wenigen Restzeit den Laden zusammenhalten.
Ich glaube ja daran, dass Fairness dieser Art langfristig belohnt wird. Dass es gleich tags darauf geschah, steht auf einem anderen Blatt ...
c. r.

  SV Lok Leipzig-Mitte II USV Halle 3,5:4,5
1 Paschke, Dr. Mario FM Becker, Michael 0-1
2 Schirrmeister, Ralf FM Höpfl, Dr. Thomas ½
3 Römling, Sven Engelmann, Jakob ½
4 Limpert, Michael Eckhardt, Claudia ½
5 Greger, Ubald WIM Jahn, Constanze 1-0
6 Fuchs, Judith FM Reipsch, Jens ½
7 Just, Wolfgang Luther, Jürgen ½
8 Dobierzin, Olaf Pichler, Dr. Manfred 0-1
  SC Leipzig-Gohlis SG 1871 Löberitz 6:2
1 FM Rausch, Stephan Pröhl, Holger ½
2 FM Hoffmann, Hendrik Schuster, Martin ½
3 FM Liedtke, Matthias Schütze, Norman 1-0
4 Natsidis, Christoph FM Matthey, Harald 1-0
5 Klemm, Dietmar Bilawer, Andreas 1-0
6 Resnjanski, Sven Klyszcz, Michael 1-0
7 Schötzig, Dr. Andreas Schäfer, Reyk 1-0
8 Schellig, Andreas Reiß, Konrad 0-1
Holly, ohne ... na, ihr wisst schon Brain Hoffi Normi

  USV Halle SC Leipzig-Gohlis 4:4
1 FM Becker, Michael FM Hoffmann, Hendrik 0-1
2 FM Höpfl, Dr. Thomas Klemm, Dietmar ½
3 FM Neukirch, Detlev FM Peters, Andreas 1-0
4 Engelmann, Jakob Otto, Andreas ½
5 Eckhardt, Claudia Resnjanski, Sven ½
6 WIM Jahn, Constanze Schötzig, Dr. Andreas 1-0
7 FM Reipsch, Jens Schellig, Andreas ½
8 FM Csulits, Anton Bielicki, Birke 0-1
  SG 1871 Löberitz SV Lok Leipzig-Mitte II 3:5
1 Pröhl, Holger Weitzer, Steffen ½
2 Schuster, Martin Dr. Paschke, Mario 1-0
3 Schütze, Norman Römling, Sven ½
4 FM Matthey, Harald Limpert, Michael 1-0
5 Bilawer, Andreas Greger, Ubald 0-1
6 Klyszcz, Michael Fuchs, Judith 0-1
7 Schäfer, Reyk Just, Wolfgang 0-1
8 Reiß, Konrad Dobierzin, Olaf 0-1
Sven und der unvorbereitete JayJay Draw FM (FrühstücksMaster) Franzi

« Bericht (5) | » Bericht (8) | Übersicht I. Mannschaft | Zum Seitenanfang

 
Links