Keine Entscheidung zwischen den Reisepartnern

An diesem Sonntag hatten wir unseren ständigen Doppelrunden-Reisebegleiter aus Gera zu Gast. Die Atmosphäre war sichtlich entspannt. Beide Mannschaften konnten für sich in Anspruch nehmen, ihr Saisonziel schon vorzeitig erreicht zu haben und so wurden - ganz ungewöhnlich - schon vor dem Kampf lockere Sprüche ausgetauscht. Dennoch wollten sich die Mannschaften nichts schenken und die Spieler gingen (von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht wahr, Holly?) keineswegs friedfertig zur Sache. Allerdings schienen sich ein paar Löberitzer schon am Vortag beim Gipfelsturm im Schnee allzu sehr verausgabt zu haben. So gestaltete sich die Begegnung von Anfang an schwierig.
Die Geraer Mannschaft hatte am Saisonanfang ihre Aufstellung ausgewürfelt und so zog ausgerechnet Mikly an Brett 7 mit den schwarzen Steinen den nach Wertzahl Stärksten; dabei hätte ihm ein Aufbaugegner gut getan. Schwer tat sich auch Reyk an Brett 8, obwohl die ersten 10 Züge einen positiven Ausblick eröffnet hatten. Nachdem er jedoch nicht konsequent genug die gegnerische Schwäche auf c6 belagert hatte, verfinsterte sich die Lage schnell. Während sich also "hinten" frühzeitig zwei Niederlagen abzeichneten, brachte zunächst nur Normi an seinem Brett durch überlegene Eröffnungsbehandlung ein Gegengewicht auf die Waage. Dass aber auch die Liebschwitzer Bäume an diesem Tag nicht in den Himmel wachsen würden, zeigte sich dann an Brett 3 bei Brain, der zwar erst einmal ein paar genaue Züge machen, dann aber nur seine Schürze aufhalten musste, um den reifen Bauern einzusammeln. Danach trug er cool die Stellung ab, ohne dass er auch nur noch entfernt Fragen zum Ausgang der Partie aufkommen ließ. Brain unterstreicht mit seinem stringenten Sieg seine bisherige Leistung und empfiehlt sich für höhere Aufgaben.
Alle anderen Paarungen verliefen bis zur Zeitkontrolle durchweg spannend. Unser Zweitbester Beifahrer Deutschlands wollte, wie schon in den Begegnungen zuvor, unbedingt gewinnen, zeigte Kampfgeist bis zum Schluss und musste sich dann doch ins unvermeidliche Remis fügen. Wenn er doch nur rechtzeitig alle Türme getauscht hätte! Yogi wurde vom Geraer Highscorer of the season ständig in Atem gehalten, zeigte sich aber auf der Höhe der an ihn gestellten Anforderungen. Das Ringen der beiden Giganten fand sein Ende erst, als das Material ausging. Simon verschlief wie immer die ersten 1 3/4 Stunden, gab diesmal aber erfreulicherweise zur Beruhigung seiner Mitspieler (?) keinen Bauern vor. Trotz "Blitzpartie" bis zur Zeitkontrolle blieb aber anschließend immer noch genügend Zeit für ein kleines Regelkundeseminar für den Schiedsrichter übrig. Der Schiedsrichter wollte sich aber nur ungern belehren lassen und verhängte stattdessen eine Zeitstrafe. Was ist eigentlich aus dem daraus resultieren Protest geworden? Dass der Kampf, nach vier Stunden 3 ½ : 3 ½ stehend, dann praktisch über die volle Distanz ging, lag an Normis Enttäuschung. Er hatte ständig Druck ausgeübt, immer weiter und weiter und konnte es dann lange nicht glauben, dass er dennoch nicht gewinnen können sollte.

Simon

  SG 1871 Löberitz SV Gera-Liebschwitz 4:4
1 Pröhl, Holger FM Neidig, Stefan ½
2 FM Matthey, Harald Kastner, Peter ½
3 Schuster, Martin Birke, Andreas 1-0
4 Schütze, Norman Zeidler, Andreas ½
5 Spreng, Simon Gerhardt, Frank 1-0
6 Bilawer, Andreas Puschendorf, Steffen ½
7 Klyszcz, Michael Hermannsdörfer, Frank 0-1
8 Schäfer, Reyk Biel, Maik 0-1

« Miklys Brockenbericht | Zum Seitenanfang