Ein typisch untypisches OL-Wochenende

Präses Das schwierigste an einem Bericht über ein OL-Wochenende ist immer die Entscheidung, wo beginnen. Der Startschuß fällt wie gewöhnlich Freitagnachmittag, wenn ich zum Jugendtraining aufbreche. Seit langer Zeit wieder mal im Schlepptau Kl.N., dessen Vorfreude sich aber mehr auf Fußball als auf Schach fokussierte. Das tat aber der Stimmung keinen Abbruch, denn Niklas (alias die bessere Gollumversion), Florian und Christian sind immer für den einen oder anderen Lacher gut.
Gegen 18:00 Uhr wurde es dann voll im Schachclub, denn Kurti Schwager und Heinz Müller gaben sich die Ehre und es war klar, was die Stunde geschlagen hat: 1. Blitzturnier im Jahr 2005.
Nach reiflicher Überlegung und der Ankündiging der weiteren Gäste Dana und Holly entschied ich mich, sehr zum Leidwesen von Kl.N., gegen Fußball und für Blitz. Das Turnier lief wie immer locker und sehr spaßig ab. Auch unkontrollierbare Zeitniederlagen an Brett 2 konnten die Stimmung nicht trüben und während Holly als Liveberichterstatter via Handy beschäftigt war, vertrieb sich Dana mit einem Buch die Zeit. Nach Abschluß des Blitzturnieres vertieften sich Dana, Brain und ich noch in ein paar Studien von Timman, während der Rest Schach Schach sein ließ und sich dem kommunikativen Teil des Abends widmete.
Bine, Weuni Der Samstag verlief für mich recht entspannt, lange schlafen gab ich dem Vorrang vor Prüfungen schreiben oder Shopping in Leipzig, dann noch etwas Vorbereiten anstatt Bowling in Priesdorf – meine Knie werden es mir danken – und der Tag wäre vorüber gewesen, wenn ich mich nicht von der Aussicht auf eine warme Dusche hätte blenden lassen. Also auf nach Priesdorf, dort noch schnell die Bowlingergebnisse erfahren (was ich da hörte, ließ mich erschaudern - äußerst unsolide zweistellige Ergebnisse), sich von Reyk einsammeln lassen um pünkltlich in Magdeburg zu sein um den Coach vom Bahnhof abzuholen. Also nichts mit presidential verordnetem Schlaf, denn im Bunker war zwar das Spiel zum Einschlafen, aber die Hoffnung auf ein weiteres, anderes stets lebendig. So kam es, dass Flash und ich uns kräftig von Reyk und Weuni über Troubled Water führen ließen, bis der Abend in Mustis Junggesellenzufluchtsbude seinen Ausklang nahm.
Analyse Allerdings lief nicht alles zu glatt ab wie hier beschrieben, denn auf der Rückfahrt vom Bunker, mit Warnblink, aber ohne Licht machte man noch Bekanntschaft mit zwei netten Kriminalpolizisten, die es sich nicht nehmen ließen hinter des Rätsels Lösung des links- und rechtsabbiegenandrohenden Wagens zu kommen. Sonntag. Achja Schach mußten wir ja auch spielen. Reyk bummelte wie gewöhnlich Stunden im Bad, während ich marschbereit drängelte, daß wir doch die Mannschaftsmeldung pünktlich abliefern müßten. Zum Glück waren der zweitbeste Beifahrer Deutschlands, diesmal als Fahrer unterwegs und sein kongenialer Partner rechtzeitig vor Ort um die ML-Pflichten zu erfüllen.
Noch später als wir traf aber der solide Teil des Teams ein. Yogi konnte seine Autobahndurschnittsgeschwindigkeit nicht halten und investierte die gewonnene Zeit in eine zusätzliche Ehrenrunde durch Magdeburg. Trotzdem ein pünktlicher Einlauf durch Holly um 10:00 Uhr.
Zum schachlichen Teil ist nicht viel zu sagen, so gab es zwar viele spannende, aber größtenteils klare Partien zu sehen. Der Verlauf gestaltete sich wie folgt.
Konrad, Vilen Reyk auf Grund von Autoreparatursorgen mit schnellem Schwarzremis gegen Susi, die ihr Handy warscheinlich nicht mal hätte ausstellen müssen. Danach passierte lange Zeit nichts, außer dass wir eine zweite Heizung in Gang brachten, was Holly und mir weitere Plätze sicherte.
Dana erspielte sich schnell eine sehr gute Stellung gegen Flash, Simon stand in einem klassischen geschlossenen Sizi nach einem derben weißen Patzer (S:e4) alsbald auf Gewinn und Yogi blies zum Generalangriff, während Brain problemlos ausglich und ich etwas Vorteil und Druck ins Mittelspiel transportierte. Bei Holly lief es wie immer. Immer mal was Neues halt und bei ihm macht man sich naturgemäß keine Sorgen. Ganz im Gegensatz dazu FM Harald. In wieder einmal undurchsichtiger, aber diesmal wohl guter Stellung war das Ablehnen des ersten Remisgebotes wohl noch in Ordnung, wenn auch im Mannschaftssinne zweifelhaft, das Auslassen des Dauerschachs aber sträflich, was in der längsten Partie des Tages auch schlußendlich von Robert O. bestraft wurde. Bis dato war aber die Messe längst gelesen, auch wenn dies der Pastor sicher nicht gerne hört. Denn nachdem sich bei Dana, Simon und Yogi die Siege abzeichneten, Brain den Ausgleich auf dem Brett hatte und Holly optisch zum Angriff ausholte, entschloß ich mich zur Zugwiederholung um das Mannschaftsergebnis abzusichern. Kurze Zeit später war alles gelaufen. Den Remisen von Reyk und mir folgten prompt die Siege von Dana, Simon und Yogi sowie die Remisen von Brain und Holly. Nur Harald quälte sich, wie oben beschrieben, noch eine Weile, konnte aber unseren sausouveränen 5:3-Sieg nicht mehr verhindern.
Harald, Holly Fazit: So sicher haben wir noch keinen Mannschaftskampf in dieser Saison bestritten, nur gegen den DSC I waren wir nahe dran. Der Sieg hätte auch höher ausfallen können und stand auch zu keiner Zeit nur andeutungsweise in Frage.
Nach der 5stündigen Schachaktion suchten wir ein Lokal zum Dinieren, was traditionell so einige Schwierigkeiten mit sich bringt. Nach der einen oder anderen Runde zu Fuß oder mit Autokolonne durch Magdeburg kehrten wir in ein Afrikanisches Steakhaus ein.
Krokodil, Strauß, Elefant und Antilopen sowie Bier aus Schüsseln ließen grüßen. Endlich mal ein anständiges Lokal nach all den Italienern und der langweiligen deutschen Küche.
Nach dem ausgewogenen und sehr bekömmlichen Essen teilten wir die Rückreisegruppen auf und gingen unserer Wege. Nur Harald war etwas skeptisch und zog in Erwägung Simon festzubinden, damit er nicht davon springt.

Normi

  African Affair African Affair  
  AE Magdeburg SG 1871 Löberitz 3:5
1 Degtiarev, Evgeny Pröhl, Holger ½
2 Andre, Gordon WGM Reizniece, Dana 0-1
3 Offinger, Robert FM Matthey, Harald 1-0
4 Igonin, Pawel Schuster, Martin ½
5 Quist, Dr. Roy-Sven Schütze, Norman ½
6 Görgens, Michael Spreng, Simon 0-1
7 Strumpf, Erik Bilawer, Andreas 0-1
8 Großmann, Susan Schäfer, Reyk ½

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