Teil 1: Victim of stress

Mikly schreibt Express-Bericht Meteorologische Ungenauigkeiten der forumalen Wetterstationen, vorzugsweise die Kölner Bucht betreffend (50 Prozent Regenwahrscheinlichkeit sind bei strahlender Sonne definitiv 50 Prozent zu viel!!), konnten sämtliche potenziellen Mitfahrer nicht vom abermaligen Fernbleiben abhalten. So entschwebten Holly und Mikly ganz auf sich alleine gestellt hinaus in die große weite Autobahnwelt. Hollys übliches Schlafpensum wurde allerdings empfindlich durch eine signifikant verkürzte Destination nicht annähernd erreicht - schon Nohra war Wecken. Na gut, vor oder war es doch hinter Eisenach zur Pegelmeldung gab es die erste Störung der Träume durch die Landschaft. Rikers zweite rechts nach Ortseingangssignatur scheiterte ebenfalls und zwar an etlichen kreuz und quer auf der Kreuzung Verbeulten, die es sachte zu umfahren galt. Aber das gereiste CountryDreams-Geflügel hatte eh noch nicht den Weg in die Pfanne gefunden. Nach Löschung der letzten Pfefferreserven und Victim of stress endgültiger Absage an den neunten Tag in Erfurt nahmen wir die Abkürzung zu den Falken. Locker an der Sturztrunkkasse vorbei und bierbeladen vor die Box gesetzt, umgeben von gothischen Gewändern mit Holly als Blickfang. Mikly eröffnete Riker seine russischen Ambitionen und dieser zahlte seinen ersten Tribut für die Auslassung Moskaus mittels Alphabet, und zwar mit deutlichen Hinweisen auf Handschriftlichkeit. Als Holly zur Übung Tals Gegner abfragte, läuteten zum Glück auch schon die Boten der Opfer des Stress. Die drei Jungs, wovon einer seit sechs, einer seit vier und einer seit bald zwei Jahren dabei ist, wobei der Keyboarder zwischendurch entsorgt wurde, boten hernach eine knappe Stunde nach eigener Aussage ihren schlechtesten, dafür aber höchst launigen Auftritt vorzugsweise mit Covern von Metallica. Als dann jedoch Winternacht zur Probe ansetzte, flüchteten wir in dieselbe. Heftig angetrieben vom niederprasselnden Voradventsregen und besonders Mikly, der als einziger ohne Schapka durch die Strassen stapfen musste, war dem aufopferungsvollen Riker jede Victim of stress Abkürzung recht, vor allem die mit der Treppe. Trotz massivster Dunkelheit fand er sie schließlich und zur Freude aller Schuhe mit glatten Sohlen entpuppte sich die Treppe als glitschiger Rasenabhang auf einem Privatgrundstück. Kaum hatten unsere drei Victims mit akrobatischen Höchstleistungen die schlimmsten Schlitterpartien gerade so eben noch abgewendet, als sie sich unmittelbar ihrer Verhaftung gegenübersahen in Gestalt eines einparkenden Anwohners, der die Situation mit den schwarzen Figuren argwöhnisch beäugte und uns Handy zückend befragte, was wir denn hier so trieben! Irgendwie kam ihm unsere vollkommen glaubhafte Geschichte, wir seien über die rasige Treppe gekommen und einfach nur auf dem Wege nach Hause, wohl spanisch vor. Stress! Vermutlich ist ihm dann irgendwann unsere numerische Überzahl ebenso klar geworden wie seine unzureichende Bewaffnung mit einem Telefon und er ließ uns ziehen. Puh.
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Mikly

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