Geschichte zur Teilnahme an den Pokalmannschaftsmeisterschaften
storywillendjanuary von Michael Klyszcz
Letzte Saison stürzten wir uns erstmals in das Abenteuer Mannschaftspokal
wo uns die erste Runde eine Reise ins malerische Havelberg bescherte.
Der tieferklassige Gegner konnte zwar nur äußerst mühsam mit 2,5:1,5
bezwungen werden, aber die dortige Nacht zuvor wird wohl keiner vergessen
und trotz durchweg positiver Assoziationen lag darin auch die spätere Mühe
an den Brettern begründet ...
In Runde 2 erhielten wir mit Aufbau Elbe Magdeburg einen Oberligisten
(letzte Saison also 3 Klassen über uns) und siehe da - die ersten
Pokalhelden wurden geboren (Roland, Andreas, Konrad) - wieder 2,5!!
Damit waren wir im Halbfinale/Finale (die Beteiligung der Vereine im Lande
war ja leider nicht gerade breit ...) welche während der Schachtage in
Löberitz zur Austragung kamen. Gegen Kali Wolmirstedt, die einen uns
noch nicht bekannten Russen mit Elo > 2300 mitbrachten,
sprang ein 3:1 vor allem erneut dank Roland und Konrad heraus!
Somit waren wir bereits Landesvizepokalsieger und für die Bundesebene
qualifiziert, so dass das Finale gegen USC Magdeburg (0,5:3,5)
auch niemand mehr richtig ernst nahm was aber natürlich auch nix geändert hätte.
Im goldigen Oktober nun hatten wir auf Bundesebene in der Vorrunde
(noch ohne die Bundesligisten) wieder in unserer heimischen Arena mit dem
2.Bundesligisten SC Leipzig-Gohlis ein sehr reizvolles Los und wieder 3 Klassen
höher als wir (nach unserem zwischenzeitlichen allseits überraschenden Aufstieg).
Teamcaptn Uwe entwarf Freitagabend den taktischen Schlachtplan zur Minimalchance:
Als Bauernopfer unseren Präses Konrad an 1 mit Schwarz, an 2 mit Weiß Conny mit einigermaßen Hoffnungen vielleicht auf einen Sieg, an 3 Michael mit Weiß sollte ein
Remis abklammern und Pokalkönig Roland (bis dahin 3,5 aus 4!) als Joker hinten sein Traumergebnis ausbauen!
Doch es kam fast alles ganz anders ... denn sowohl Roland (überspielt) als auch ich (halluziniert) mussten ganz klein beigeben ... Konrad und Conny standen nach den Eröffnungen mehr als verdächtig ... aus und vorbei ...!
Aber nein ... Konrads Gegner rechnete bereits 10 Züge im voraus und verschätzte
die akute Einschnürung seines Läufers was sich Konrad als echter Präses eben nicht mehr
nehmen ließ!! Jetzt galt es auf einmal doch wieder zu zittern - mit Conny, die in gewohnter Manier ihre unklare Stellung kurbelte und kurbelte bis sie ein vorteilhaftes Endspiel auf's
Brett gezaubert hatte, welches sie, trotz zwischendurch bedenklicher Zeiteinschätzung,
dann auch ganz stringent durchbrachte!!
Sensation perfekt!!!!!
Und die "eigenen" Pokalgesetze gelten also nicht nur im Massensport Fußball,
schließlich wäre es hypothetisch sogar egal gewesen wen wir an 3 und 4 aufgestellt hätten ...!
Während unser Captn sich noch mehrfach sprachlos umblickte verabschiedeten sich unsere Gäste nett und sportlich fair mit "Kommt möglichst weit! Na- und wir können uns jetzt ganz auf den Klassenerhalt konzentrieren!".
Das allerdings müssen wir zuvorderst auch noch!
Wie auch immer -
beim anschließenden opulenten Mahl im Sandersdorfer Griechen
schwankte die Stimmung zwischen ausgelassener Freude,
dem Feiern unserer Pokalhelden und immer noch Unglaube bis hin zu Träumen
auf wen wir wohl Ende Januar in der Runde der letzten 32 treffen werden ...
Löberitz gegen die Großmeister eines Bundesligisten ...??
Jedenfalls will it be an ending story in January ...! ;-)
Schachliche Grüße an alle Fans mit der kleinen Empfehlung ... spielt mal Pokal - da könnt ihr ... vielleicht ... was erleben!
Fortsetzung folgt ...
Fortsetzung von storywillendjanuary ...
Also versammelten sich am Samstag 26.1. frühnachmittags
die 4 Zwischenrundenteams vom
USC Magdeburg, Lok Leipzig, VdsF Cottbus
und der SG1871 Löberitz im Bundesbahnbetriebswerk
nächst zum monumentalen Leipziger Hauptbahnhof.
Noch vor der Auslosung ergab die Begutachtung
des eingetroffenen Personals erste Hinweise
auf die mitgebrachten Ambitionen. Während
bei Cottbus Kerstin Kunze fehlte bot Magdeburg
GM Slobodjan auf. Und so wünschten sich die
hoffnungslos unterklassigen SGler mitsamt
aller Schlachtenbummler, wenn schon denn schon,
den USC als ko-Gegner und ... Kapitän Bombien
zog auch prompt das Traumlos!
Unser Präsident durfte also tatsächlich mit dem
großen Meister (Elo 2527, DWZ 2501) die Klingen kreuzen.
Und das immerhin mit Weiß. Conny bekam es mit Schwarz
mit Holger Pröhl (Elo 2397, DWZ 2387) zu tun,
euer Berichterstatter ebenfalls mit Schwarz
mit FM Harald Matthey (Elo 2326, DWZ 2283)
und "Heimspieler" Roland mit Weiß
mit FM Jens Kapischka (Elo 2273, DWZ 2203).
Also frohgemut ans Werk.
Doch die Eröffnungsphase verhieß nichts Gutes.
Konrad offerierte seinem Meister einen ganzen
Roman von skandinavischen Abweichungen,
Conny's Königsläufer hatte sich glatt in's
Nirvana verlaufen, ich selbst präsentierte
in einer verlustigen Grünfeld-Variante
meine Majestät als ungedeckte Zielscheibe
an und Roland vermochte es nicht seinem
Utan etwas orange einzuhauchen.
Sollten wir wirklich, wenn auch nicht ganz unerwartet,
so sang- und klanglos abgeschlachtet werden?
Doch während Roland alsbald die weiße Fahne
hissen musste und Konrad nach und nach
Feldereinfluß und später die Partie aufgab
überzog Holger Pröhl seine Endspielavancen
und Harald Matthey (zuletzt in Neukloster
noch mit 7/9 und einer 25er Performance)
agierte nicht so zielstrebig wie nötig.
Und so kam es daß Conny das achtbare Remis
mitnehmend ihre Löberitzer 100-Prozent-Quote
aufgab und ich mich in gleichem Maße mehr an
meinem Riesenroß erfreuen durfte wie es Harald
bis zur Verzweiflung quälte und er vollends
entnervt sich um den letzten Rettungsversuch
gebracht sah.
Es ist vorbei. Fürwahr schon wieder. Doch 1,5:2,5
gegen den zurückgezogenen Bundesligisten
und der Unterschied hatte sich an diesem Tage einzig
durch den sympathischen GM Slobodjan manifestiert!
Damit war praktisch der optimale Abgang geschafft.
Und so geriet die Fütterung der Raubritter beim Paulaner
und erst recht die Tränkung derselben in der Zebrabar
zum rundum wohligen Zufriedenheitsseufzer.
Hatte doch die erstmalige Pokalteilnahme
nicht nur dem Verein ungeahnt weites Vordringen
sondern insgesamt jedem einzelnen Beteiligten
auch noch eine mehr oder weniger aber auf jeden
Fall höhere Ratingzahl beschert!
Selten so sanft ausgecupt ...