Vor dem "Hausturnier" noch ein kurzer Blick zurück zum Heyfra-Cup. Frido hatte hier ja
bereits geglänzt. Ich möchte aber noch auf den Leistungssprung aufmerksam machen, den die Naumburger Nachwuchsspielerinnen Isabel Weißenburg und Annika Priese zuletzt verzeichnen konnten. Beispielhaft zwei reife Endspielleistungen, bei denen sie gegen jeweils favorisierte Gegner bis hinein ins Bauernendspiel ruhig und überlegt agierten.
Dank an dieser Stelle noch einmal an Kalli, der es geschafft hat neben dem dankenswerterweise wiedererweckten Magdeburger Open ein weiteres großes Turnier in Sachsen-Anhalt zu etablieren. Mit dem Bischofröder Turnier, der offenen Südharzmeisterschaft und dem Sangerhäuser Rosenturnier zeichnet sich die Region durch eine überdurchschnittliche Turnierdichte aus!
Aus der spannenden Schlussrunde des Bischofröder Turniers kann ich nur mit meinen eigenen Bemühungen dienen.
Letzte
Runde: 1 Spitzenreiter mit 3,5 (Suender, dem es wie GM Lev in Apolda kein Glueck brachte) und die Meute
mit 3. Fuer die 3-Punkter zaehlt praktisch nur ein Sieg. Mit der Auslosung war ich nicht uebermaessig
gluecklich, da ich nicht so gern gegen Schnellspieler antrete ... 1.c4
Sf6 2.Sc3
d5 3.cxd5
Sxd5 4.g3
g6 5.Lg2
Sb6 6.Sf3
Lg7 7.O-O O-O 8.d3
Sc6 9.Ld2 war
mir alles noch gelaeufig, nicht nur, weil ich gelegentlich bei Snoopy kiebitzen darf. Waehrend Janis
beschummelt wurde bzw. sich selbst beschummelt hat, hatte Stratov am vergangenen Wochenende lange Zeit nichts, am Ende aber das etwas
bessere Zeitmanagement.
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[9.Le3 h6
10.Dd2 Kh7
11.a4 a5
12.Tfc1
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(12.h4 e5
13.Lc5 Te8
14.e4 Sd7
15.Le3 Sf8
16.Tac1 Sd4
17.Lxd4 exd4
18.Se2 Se6
19.Sh2 De7
20.f4 Sd8
21.h5 Ta7
22.hxg6+ fxg6
23.Kh1 b6
24.Sg1 c5
25.Tce1 Dc7
26.Sgf3 Db8
27.Sh4 Lf6
28.Df2 Tf7
29.S4f3 Tef8
30.Sd2 Lg7
31.Sc4 Sc6
32.De2 Sb4
33.Td1 Le6
34.b3 Dc7
35.Sg4 Lxg4
36.Dxg4 h5
37.Dh3 Sc2
38.e5 Se3
39.Le4 Sf5
40.g4 1-0 Strache,M-Michalowski,P/Apolda
2008 (40)) |
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12...Sb4 13.Lxb6
cxb6 14.d4
Ld7 15.e4
e6 16.Te1
Lc6 17.Tad1
Tc8 18.Lf1
f5 19.Se5
fxe4 20.Sxc6
Sxc6 21.Txe4
e5 22.d5
Sd4 23.Lg2
Tc7 24.f4
Sb3 25.Dc2
Sc5 26.fxe5
Sxe4 27.Dxe4
Dg5 28.e6
Lxc3 29.bxc3
Txc3 30.e7
Te8 31.d6
Tc1 32.Dd4??
Dc5 0-1 Wehner,J-Michalowski,P/Finsterbergen
2008 (32)] |
9...e5 10.Dc1
Sd4 11.Lh6
Lg4?! Zu ambitionert oder
zu frech, wie man will. Schwarz muss hier schon ein etwas halbseidenes Qualitaetsopfer einplanen, das
mir aber am Brett chancenreich erschien.
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[11...Te8 und praktisch ist
nichts los.] |
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[11...Sa4 scheitert wie so
manch andere Variante an der Schwaeche von c7, aber den moechte man natuerlich gern gaengig machen ...] |
12.Lxg7 Kxg7
13.Sxe5 Lxe2
14.Te1 Te8
15.Sxe2?! Natuerlich beinahe
a Tempo. Kritisch ist
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[15.f4 und logisch auch, weil
der Laeufer ja keine Felder hat. Die Stelle, an der man praktisch mit Te5 planen musste. 15...Txe5
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(15...Lh5 Was soll er da? 16.g4 keineswegs
erzwungen. 16...Lxg4 17.Sxg4
Txe1+ 18.Dxe1
Sc2 19.De5+
f6 20.Sxf6
Dxf6 21.Dxc7+) |
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16.fxe5 Lxd3 war
die optimistische Idee. Auf 17.Td1 mag Le2-f3 gewisse Kompensation versprechen - zumindest wird der Monsterlaeufer
getauscht. Aber kann Weiss nicht einfach die Qualitaet zurueckgeben (oder mehr) und mit Df4/Se4 die geschwaechten
dunklen Felder um den schwarzen Koenig ansteuern?] |
15...Txe5 16.Dc3
Txe2! Entlastung - Sa4 steht
immer noch auf dem Programm. 17.Txe2
Sa4 18.Dd2
Sxe2+ 19.Dxe2
Dd4 20.Tc1! Auch
wieder alles sehr schnell. Dass ich mich nun nicht an der vermeintlichen Drohung Tc4 stoeren wollte,
stoerte wiederum Thomas nicht! 20...c6
21.Tc4 Dxb2
22.Dxb2+ Sxb2
23.Tb4 Sxd3
24.Txb7 Diese Stellung hat
Thomas offenbar angestrebt, um (vorerst) risikolos auf den vollen Punkt zu spielen. Tatsaechlich muss
Schwarz trotz des momentanen Mehrbauern aufpassen, nicht in unguenstige Konstellationen mit einem starken
Laeufer und a-Freibauern zu geraten. Wenn man sich zusammenreisst,sollte es aber Remis sein. 24...Tc8
25.Lf1 Td8!
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[25...Se5? 26.f4
Sf3+ 27.Kg2
Sd2 28.La6! der
Schluesselzug, der Weiss die c-Linie sichert. 28...c5
29.Txa7 Td8
30.a4 c4
31.Tc7] |
26.Txa7 Td6
27.a3?! offenbar um die Idee
Sb4 aus der Stellung zu nehmen, die z. B. auf Ta6 folgt. Der Nachteil ist, dass bei einem evtl. Tausch
auf d3 der a-Bauer durchhaengt.
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[27.a4! und es spielt immer
noch Weiss - jetzt ist es bald andersrum.] |
27...Kf6! 28.Tc7
Ke5 den f7 notfalls zu geben,
um den c-Bauern flott zu machen, stand immer im Raum. 29.Txf7
Kd4 30.Txh7?! Ich
haette hier schon ueberlegt, mit
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[30.Tc7 den weiteren Vormarsch
zu unterbinden. Aber Thomas meinte hinterher nur trocken: "Ich wollte ja auch gewinnen."] |
30...c5 31.Tc7
c4 32.a4
Ta6 33.Td7+
Kc3 34.Lg2 Vermutlich
musste man hier die Notbremse ziehen und den Laeufer fuer den c-Bauern geben. In vielen kuenftigen Varianten
kommt Weiss nicht mehr dazu.
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[34.Tg7 Sc5
35.a5 Kd4
36.Lxc4
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(36.h4? c3
37.Lxa6 c2
38.Txg6 c1=D+) |
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36...Kxc4 37.h4] |
34...Txa4 35.Ld5
Kd2? Laesst unmitt elbar vor
der Zeitkontrolle (im 36.) den ersten Gewinn aus, der auch sehr huebsch gewesen waere. Obendrein haette
es auch knapp Turniersieg bedeutet. Allerdings bin ich nicht annaehernd auf die Idee gekommen:
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[35...Ta1+ 36.Kg2 soweit
natuerlich klar, aber nun gefaellt auf das naheliegende ...Ta2 die Antwort Tc7 nicht so recht. 36...Td1!! der
elegante Weg, Tc7 zu verhindern. Die eigentlich Staerke des Zuges liegt aber darin, dass Weiss in eine
Fesselung geraet, die eine Figur kosten wird. Um das zu erkennen, muss man ein moegliches Leichtfigurenendspiel
mit Minusbauern korrekt als gewonnen fuer Schwarz berechnen. 37.h4
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(37.Tc7 Se1+) |
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(37.Le6 Se1+
38.Kf1 Txd7
39.Lxd7 Kd2
Dieses gewonnene Endspiel ist die Pointe: Egal von welcher Seite sich der Laeufer naehert - er wird vom
Springer dominiert. Der c-Bauer laeuft durch. 40.La4 (40.Le8
Sd3) 40...Sd3) |
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(37.Lf3 Se1+
38.Kf1 Txd7) |
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37...Sc5 38.Td6
Td2 39.Kf3
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(39.g4 Td4
40.Kg3 Kd2
41.h5 gxh5
42.gxh5 c3
43.h6 c2
44.h7 c1=D
45.h8=D Dg1+
46.Lg2 (46.Kh3
Td3+) 46...Se4+) |
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39...Td3+ 40.Ke2
Kc2 41.Txg6
Txd5 und bei diesem Wettrennen
ist Schwarz etwas schneller. 42.g4
c3 43.h5
Te5+ 44.Kf3
Kd2 45.h6
c2 46.h7
Te8 47.Tg8
c1=D 48.h8=D
Da3+ 49.Kf4
Se6+ 50.Kf5
Dc5+ 51.Ke4
Db4+ 52.Kf3
Txg8 53.Dxg8
Db3+] |
36.Le4 diese Phase spielt
Thomas langsamer und nicht gerade optimal. Die "Falle" auf d3 die Figur zu gewinnen, kostet jede Menge
Zeit. 36...g5 37.Td4
Kc3 38.Td5
g4 39.f3?
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[39.f4 hatte ich erwartet.
Vermutlich ergibt sich dann das erste Mal ein remises Endspiel mit schwarzem Turm gegen g- und h-Bauern.] |
39...Ta1+ 40.Kg2
Se1+ 41.Kf2
gxf3? Hier funktionierte das
Denken nicht mehr. Ich verbrachte ueber die Haelfte meiner wertvollen letzten halben Stunde damit, mich
ueber 40...Se1+ anstelle von 40...Ta2+ zu aergern. Dabei kann Schwarz hier locker wieder diese Stellung
herbeizaubern, aber das endete bei mir in einer Sackgasse:
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[41...Sd3+ 42.Kg2
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(42.Ke3 Te1# Meine
"Berechnungen " gingen hier leider noch weiter mit 43.Kf4!? Sg2+, was in der Tat nicht sehr eintraeglich
ist.) |
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(42.Lxd3 cxd3
43.fxg4 d2
44.h4 d1=D
45.Txd1 Txd1
46.g5 Kd4
47.h5 Ke5) |
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42...Ta2+!
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(42...Se1+ 43.Kf2) |
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43.Kg1 und sowohl 43...Sf2
als auch 43...Te2 versprechen Schwarz sehr gute Gewinnchancen.] |
42.h4! Ta2+! mal
wieder ein guter - vor allem praktisch. Schwarz hat nichts Besseres als bei ausgehender Bedenkzeit ins
Remis abzuwickeln. Alles andere ist in diesem Sinne sperriger. 43.Kxe1
Te2+ 44.Kf1
Txe4 45.Kf2 womit
die M itschrift endete. Ich sah noch, dass 45...Td4 viel Stress in einem Damenendspiel mit weniger als
5 Minuten Restzeit gebracht haette. 45...Kb4
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[45...Td4 46.Txd4
Kxd4 47.h5
c3 48.h6
c2 49.h7
c1=D 50.h8=D+] |
46.Td1
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[46.Kxf3 c3
47.Td1
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(47.Kxe4?! Darauf muss sich
Weiss natuerlich nicht einlassen, auch wenn es Remis bleibt. 47...c2
48.Td4+ Kb5
49.Td5+ Kc6
50.Td8 Kc7
51.Tg8 c1=D
52.Tg5) |
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47...Tc4 fuehrt zur Partie.] |
46...c3 47.Kxf3
c2 48.Tc1
Tc4 49.h5
Kb3 50.g4
Kb2 51.Txc2+
Kxc2 52.h6
Kd2?? Hm eigentlich weiss
man ja, dass man den vorgerueckten Bauern so schnell wie moeglich von hinten angreifen soll, aber die
nur noch anderthalb Minuten machten sich bemerkbar. Aergerlich, weil sich Schwarz seit 11...Lg4 nicht
mehr so viel hat zu Schulden kommen lassen.
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[52...Tc3+ 53.Kf4
Th3 54.Kg5
Kd3 55.Kg6
Ke4] |
53.g5?? Aber er blitzte
ja wie gesagt mit 1 Stunde Zeitovorteil mit.
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[53.h7 Tc3+
54.Kg2 Tc8
55.g5 Ke3
56.g6] |
53...Th4
54.Kg3 Th1
55.Kg4 Ke3
56.Kf5 Tf1+
57.Kg6 Th1
58.Kg7 Kf4
59.g6 Kf5
60.h7 Th2
61.Kf7 Th1
62.g7 Txh7
63.Kf8 Txg7
64.Kxg7 interessante Kampfpartie,
denke ich.
1/2-1/2 |