Partienauswahl II Saale-Herbst-Open
In der letzten Runde gab es zwei "Zweipunkte-Partien" im Hinblick auf die Wertungsentscheidung zwischen Cliff und Sobo. Konrad und Riker vertraten unbewusst Sobos Interessen und Normi sowie Annett die von Cliff ...
Lieder, Konrad (2090) - Schuetze, Norman (2231)
Saale-Herbst-Open (Halle), 28.10.2006
Runde 7 [Norman] [D90]
Hofmann, Annett - Lieder, Konrad
Saale-Herbst-Open, 27.10.2006
Runde 6 [Norman] [B15]
1.e4 c6
2.d4 d5
3.Sc3 dxe4
4.Sxe4 Sf6?! meiner
Meinung nach. Aber darueber laesst sich streiten und es gibt auch einige gute - aber auch viel zu viele
schlechte Leute, die das spielen und daran glauben (was vor allem bei den schlechten Leuten zutrifft). 5.Sxf6+
exf6 6.Le3?!
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[6.c3] |
6...Ld6 7.Ld3
O-O 8.Se2
Te8 9.O-O Lg4
10.c4 Hier habe ich zum ersten
Mal ruebergeschaut und war der Meinung, fuer Schwarz sei alles bestens gelaufen. 10...f5
11.h3
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[11.c5!?] |
11...f4 12.hxg4
fxe3 13.f4
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[13.c5! Lc7
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(13...exf2+? 14.Txf2
Lc7 15.Db3) |
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14.Db3] |
13...Sd7
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[13...Dh4!? 14.g5
c5] |
14.g5 c5
15.d5 Sf8
16.Tf3 Ich denke, dass hier
die schwarze Lage eher kritisch ist. Der e3 ist ueber kurz oder lang weg, Weiss besitzt einen gedeckten
Freibauern und von einem schwarzen Angriff am Koenigsfluegel ist realistisch nichts zu sehen. 16...f6
17.gxf6 Dxf6
18.Dc2 g6
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[18...g5!?] |
19.Taf1 Te7
20.Le4 Tae8
21.Txe3 Sd7
22.g3 Dg7
23.Te1?! ich denke, bis hierher
hat Weiss alles richtig gemacht und ich kann
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[nach 23.Sc3 kein
wirkliches Problem fuer Weiss erkennen. O.K. die Fesslung ist laestig, haelt aber auch nicht ewig und
kann auch nicht direkt ausgenutzt werden. Trotzdem kann man wohl von gewisser schwarzer Kompensation
sprechen. 23...Sf6 24.Kg2] |
23...Sf6 24.Sc3
g5 25.f5? hier
beginnen endgueltig die ernsten Schwierigkeiten.
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[25.Dg2 gxf4
26.gxf4 Lxf4
27.T3e2 Dxg2+
28.Lxg2 Txe2
29.Txe2 Txe2
30.Sxe2 Le5
31.b3] |
25...h5? Ich denke, hier
war die Stelle, wo ich das zweite Mal rueber schaute und auf den ersten Blick nicht erkannte, was gegen
Sb5 spricht und deshalb dachte, es waere aus fuer Schwarz.
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[25...Lf4! (Riker:
Das Motiv ist zweifelsohne wichtig und an dieser Stelle sicher auch sehr laestig fuer den weissen Koenig.
M. E. muss man aber immer genau schauen, und an einigen Stellen erscheint es mir sehr unklar, vor allem
mit der weissen Dame auf d1. Immerhin ist der Laeufer nicht ganz unwichtig im schwarzen Konzept und man
gibt ihn am liebsten erst fuers Matt - siehe 29. Zug. Die Stellung ist schwer zugaenglich, aber mir fallen
zwei wichtige Prophylaxe-Zuege ein, die ich als Schwarzer gern machen wuerde. Zunaechst ...a6 und etwas
weniger wichtig ...Kh8, weil es spaeter nach ...Lf4 mit einer wD auf d1 das Motiv d6 nebst Dd5+ gibt,
wenn Schwarz auf e4 nimmt. Hat man denn keine Zeit fuer solche Zuege?] |
26.Dd1? aber es war ehrlich
zugegeben schon nicht leicht.
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[26.Sb5 Lf4! dieses
Motiv habe ich uebersehen, aber wohl auch die beiden in der Partie.] |
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[26.Dg2 Sg4
27.T3e2 Dd4+
28.Kh1 Dxc4
29.Lf3 sollte den Laden noch
zusammenhalten, ist aber, auf Grund der aktiven schwarzen Figuren, nicht gerade angenehm.] |
26...Sg4?!
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[26...Lf4!] |
27.Tf3 Df6
28.Kg2 a6
29.Tff1?
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[29.De2 und es ist immer noch
nicht zu sehen, wie Schwarz konkret weiterkommt. 29...Se5
30.Te3 Sg4
31.Tf3] |
29...Lxg3! 30.Te2
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[30.Kxg3 Dd6+
31.Kf3 Df4+
32.Kg2 Dh2+
33.Kf3 Dh3+
34.Ke2 De3#] |
30...Ld6
31.Th1 De5
32.Dd3 Sf6
33.Th3 g4
34.Th1 Df4
35.Tf2 Dg5
36.Te2 h4
37.Tg1 Df4
38.Tf2 h3+
39.Kf1 Dc1+
40.Sd1 Txe4
41.Tc2 Df4+
42.Tf2 Te1#
0-1 |
Schuetze, Norman (2231) - Dexter, Daniel (2157)
Saale-Herbst-Open, 27.10.2006
Runde 5 [Norman] [C60]
1.e4 e5
2.Sf3 Sc6
3.Lb5 Ld6
4.c3 Sf6
5.d3 '?!' 'und das ist mindestens
ungenau und rechtfertigt den schwarzen Aufbau schon beinah.'
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[5.O-O a6
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(5...Sxe4 6.Te1 nebst
d4 und Vorteil Weiss.) |
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6.La4 O-O 7.Te1 und
nun hat man einen nomalen Spanier, wo der Ld6 einfach nur total verkehrt steht.] |
5...a6 6.La4
b5 7.Lc2
O-O 8.O-O Te8
9.a4 'Vielleicht die falsche
Idee aber ich wollte gegen den b5 spielen.' 9...Lb7
10.Sa3
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[Dazu waere 10.b4 aber
nur konsequent gewesen.] |
10...h6 11.Ld2 '?!'
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[spaetestens jetzt 11.b4 und
Weiss kann einen leichten Vorteil behaupten.] |
11...b4 12.Sc4
Lf8 'Schwarz hat seine Eroeffnungsprobleme
geloest und steht bereit fuer d5. Weiss muss sich schon etwas einfallen lassen.' 13.cxb4 '!?'
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[13.Te1 ist die Alternative.] |
13...d5 14.Sa5
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[14.exd5 Sxd5
15.b5 axb5
16.axb5 Txa1
17.Dxa1 Scb4 gefiel
mir ganz und gar nicht.] |
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[14.b5 axb5
15.axb5 Txa1
16.Dxa1 Sd4 war
auch nicht gerade erstrebenswert.] |
14...Sxa5 15.bxa5
dxe4 16.dxe4
Sxe4 17.Lxe4
Lxe4 18.Lc3 'Das
war die Stellung, die mir bei 13. c: b4 vorschwebte. Am liebsten waere mir nun folgendes Endspiel gewesen:' 18...Ld6 'aber
Dex will natuerlich nicht die Damen tauschen.'
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[18...Dxd1 19.Tfxd1
Lxf3 20.gxf3 mir
gefaellt es, obwohl der Rechner da anderer Meinung ist.] |
19.De2 'irgendwie schaetze
ich die Stellung voellig anders ein als mein Rechner. O.K. Schwarz hat das Laeuferpaar aber Weiss steht
besser entwickelt und ist recht schnell zum Durchbruch b5 bereit.' 19...f5 '?!'
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[19...Lb7] |
20.Tfd1 Db8 '?!' 21.b4
c6
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[21...Db7!? 22.b5
Tab8 23.b6
Lxf3 24.gxf3] |
22.Sd2 Ld5
23.Sc4 Lc7
24.Se3 '+/=' 'Binnen weniger
Zuege wurde Schwarz ueberspielt, was jetzt auch der Rechner so sieht. So hatte ich mir das vorgestellt.' 24...Le6
25.Tab1 f4
26.Sf1 '?!'
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[26.Sc4!? aber f3 war
mir zu heikel.] |
26...Ld5 27.Dg4
Te7 28.b5 'Weiss
hat sein Ziel erreicht waehrend Schwarz Null Fortschritte erzielt hat.' 28...axb5
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[28...Dc8 29.Dxc8+
Txc8 30.b6
Ld6 ist voellig offen. Der
b6 ist der weisse Trumpf, laesst sich aber erst in einem noch weit entfernten Endspiel realisieren.] |
29.axb5 Lxa5
30.bxc6 Dd8
31.Lxa5
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[31.Tb7 Lxc3
32.Txd5 Df8
33.Txe7 Dxe7
34.c7 Df8
35.Df3! La5
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(35...Ld4 36.Td7
Te8 37.Dd5+) |
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36.Db3 Kh8
37.Db7] |
31...Dxa5 32.Tb7
Le6 33.Dg6
Dc5 34.Tc1
Dd6 35.Td1
Dc5 36.Tc1
Dd6 37.Tcb1
Tc8 38.h3 '?'
'der pragmatische Versuch ohne grosse Anstrengungen zu gewinnen. Weiss will einfach die letzte
noch fehlende Figur zum Angriff holen. Laesst aber dabei den direkten Gewinn aus.'
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[38.Txe7 Dxe7
39.Tb7 Lf7
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(39...Df6 40.Txg7+
Dxg7 41.Dxe6+) |
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(39...Tc7 40.Txc7
Dxc7 41.Dxe6+) |
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40.Df5 Le6
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(40...De6 41.Txf7
Dxf5 42.Txf5
Txc6 43.Txe5) |
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41.Dxe5] |
38...Tf8 39.Sd2
Da3 40.Se4 'und
aus, dachte ich...' 40...Lc8
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[40...Lf5 41.Sf6+
Txf6 42.Tb8+] |
41.Tb8 '??' 'schmeisst alles
weg'
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[41.T1b3! Dc1+
42.Kh2 und
Schwarz ist wieder im Zugzwang, siehe Variante unten.] |
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[41.Kh2 ist
auch eine schoene Variante. Schwarz ist im Zugzwang 41...Lxb7
42.cxb7 Tb8
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(42...Da7 43.Sf6+
Txf6 44.b8=D+) |
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(42...Tee8 43.Sf6+
Txf6 44.Dxe8+) |
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43.Sf6+ Kf8
44.Dh7 Texb7
45.Sd7+ Ke8
46.Sxb8] |
41...Te6 'den hatte ich
total uebersehen. Meiner Meinung nach konnte Schwarz eh nichts machen.' 42.Dh5
De7 43.Tc1
Dc7 44.Tb4
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[44.Tb5 der war hier eigentlich
geplant und auch auf dem Partieformular vermerkt (im Bulletin ist das auch der Zug, der gemacht wurde)
aber irgendwie glitt mein Turm nach b4. Das ist mir schon mal waehrend der Deutschen gegen Rathje passiert.
Man plant einen Zug, will ihn ausfuehren und macht einen anderen. Unerklaerlich. 44...Txc6
45.Txc6 Dxc6
46.Txe5 das
ist der Unterschied. Weiss sollte keine Problem haben, da nun f3 einfach entfernt werden kann.] |
44...Txc6 45.Txc6
Dxc6 46.Dxe5
f3 '=/+' 'Schwarz steht besser,
zumal bei knapp werdender Zeit, allerdings sollte es normalerweise moeglich sein diese Stellung zu halten.
Bei mir laeuft aber nun nichts mehr zusammen und ich uebersehe sogar Einfachstes.' 47.Dc5
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[47.g4 Dc1+
48.Kh2 Df1
49.Dg3 Weiss sollte sich halten.] |
47...Dg6 48.Sg3
fxg2 49.Tb6
Dd3 50.Kxg2
Df3+ 'das war z.B. einer dieser
Zuege die ich nicht mehr gesehen habe. Traurig. Der Rest ist schweigen...' 51.Kh2
Lb7 52.Txb7
Dxb7 53.Sf5
Df7 54.Se7+
Kh7 55.Kg1
g6 56.Sd5
Df5 57.Dd4
Tf7 58.Kg2
h5 59.Kg1
Dxh3 60.Sf6+
Kh6 61.Dd2+
Kg7 62.Se8+
Kf8 63.Sd6
Dg4+ 64.Kf1
Df4 65.Dxf4
Txf4 66.Sb5
Ke7 67.Sc3
Ke6 68.Se2
Tc4 69.Kg2
Kf5 70.Sg1
g5 71.Se2
g4 72.Sg1
Tc2 73.Kg3
Kg5 74.f4+
Kf5 75.Se2
Txe2 Eine sehr unnoetige und
frustrierende Niederlage.
0-1 |
Schließlich noch zum Damenopfer, das JayJay im Forum als "interessant" bezeichnet hat. Um es vorwegzunehmen: Es war ein positionelles "Opfer" und nichts Besonderes, genauer gesagt ist es eine Murkspartie. Das liegt aber nicht am Damenopfer selbst und auch nicht an JayJay (höchstens seiner Eröffnungswahl ;-)), sondern an meinen Zügen vor dem Opfer.
Viele Bewertungen in dieser Partie lassen sich nicht exakt vornehmen. Man möge also die gefühlten Einschätzungen hinterfragen, am besten aber ohne Blechkisten, die es hier schwer haben dürften. Am Rande: Einige Jungtalente hatten bei der Analyse nach der Partie gleich den Laptop dabei. Das Phänomen scheint sich auszuweiten. Versucht es doch immer erstmal ohne diese Dinger. Ich bin sicher, das bringt euch weiter.
Schäfer, Reyk - Engelmann, Jakob
Saale-Herbst-Open, 27.10.2006
Runde 6 [Riker] [A46]
1.d4 Sf6
2.Sf3 e6
3.g3 b6
4.Lg2 Lb7
5.O-O Le7
6.Lf4 O-O 7.Sc3? Ein
verunglueckter Versuch, auf Cliffs Spuren zu wandeln. Dabei war mir die spekulative Natur sogar bewusst.
Im Unterschied zur Cliff-Partie hat Weiss das Feld d6 nicht und eigentlich keinen Grund vom Ausfall Sb5
etwas zu erwarten. Wenn dem aber so ist, macht es auch wenig Sinn, den c-Bauern zu verstellen usw. Hintergrund
fuer den unmotivierten Aufbau war eine lange und zaehe Damenindisch-Partie zwei Runden zuvor mit kaum
spuerbarem weissen Vorteil nach der Eroeffnung. Flash, Effi, zu Hilfe gegen dieses Damenindisch! 7...d6
8.Te1 c5
9.dxc5 bxc5
10.Sb5?! Verzweifelter Versuch,
dem Aufbau einen Sinn zu geben. Nach 10.e4 steht Weiss wahrscheinlich noch nicht schlechter und es passt
zu Te1. Danach kann man sich allerdings getrost schlafen legen. 10...Db6
11.Lxd6!? Davon war ich nicht
restlos ueberzeugt, zumal 8.Te1 nichts fuer diese Variante leistet. Andererseits sieht 11.c4 auch nicht
sonderlich harmonisch aus. Der Textzug gewinnt dem schlechten weissen Konzept zumindest ein paar interessante
Seiten ab. Zudem kann Turm + Figur + Bauer fuer die Dame durchaus gut sein und ich hatte mich schon vor
Jahresfrist in Sangerhausen darauf eingelassen. Es kommt natuerlich sehr auf die konkrete Stellung und
das Figurenzusammenspiel an. Dem Rechenknecht kann man hier woh nicht immer vertrauen. 11...Td8 Einige
Fallstricke - begruendet auf die lange Diagonale und den nicht entwickelten Damenspringer - muss Schwarz
in Folge umgehen, aber natuerlich stellte das JayJay nicht vor allzu grosse Probleme.
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[11...Lxd6?! ist ein forcierter
Versuch, direkt aus der Schwaeche von b2 Kapital zu schlagen, aber auch die Art von Varianten, die Weiss
haben will, weil er den Lb7 und Druck auf den weissen Feldern bekommt 12.Sxd6
Td8 13.Sxb7
Txd1 14.Texd1
Sbd7
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(14...Sc6 15.Sd6
Dxb2 16.Sg5 wird
sehr scharf) |
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15.b3! Sd5
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(15...Dxb7!? 16.Se5
Dxg2+ 17.Kxg2
Sxe5 ist aehnlich der 8. WM-Partie) |
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16.e4 Dxb7
17.exd5 exd5
18.c4 Sf6
19.cxd5 Td8
20.Se5 ist mindestens ok fuer
Weiss, da der Bauer natuerlich tabu ist.] |
12.Lxe7 Txd1
13.Texd1 Sc6
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[13...Sd5 14.a4! legt
noch einmal den Finger auf die Grundreihenwunde. Wegen des a5-Motivs war es gut, dass der e-Turm auf
d1 wiedergenommen hat, sofern man den Be2 im 15. Zug zurecht als nicht deckungswuerdig ansieht. Ich muss
allerdings zugeben, dass ich diese Varianten nicht gesehen, sondern 14.Sd6 geplant hatte. Was aber auch
ok sein sollte. 14...a6
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(14...Sc6 15.Ld6
Td8 16.Se5!) |
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15.Sd6 beschert Weiss
wiederum den gewuenschten Tausch schwarz- gegen weissfeldriger Laeufer.] |
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[13...Dxb5?? 14.Td8+
Se8 15.c4
Dd7 verliert einen Bauern.] |
14.Lxf6 Dxb5! Die
richtige Figur, das Motiv ist bekannt. Daran aendert auch die Moeglichkeit eines Luftlochs a Tempo nichts,
denn so dringend wird es nicht benoetigt. Der schwarzfeldrige Laeufer wird spaeter zur schlechtesten
Leichtfigur werden.
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[14...gxf6 15.Sd6 und
obwohl die Stellung kompliziert bleibt, kann hier wohl am ehesten Weiss an Vorteil denken.] |
15.Lc3 f6! Weiss
werdem mit dem Feld e5 die Hoffnungen in der langen Diagonale genommen, langfristig wird wie angekuendigt
der Laeufer c3 zum Problem. Umgruppieren kann man ihn nur auf Kosten von Zugestaendnissen bei der Damenfluegelstruktur.
Dagegen wuerde das gefraessige
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[15...Dxe2?! Weiss viel Spiel
in der langen Diagonale, der d-Linie und gegen f7 geben. 16.Td7 gibt
Schwarz ein paar Moeglichkeiten fehlzugreifen, die er bei 16.Td2 nicht hat. 16...Sd8
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(16...Tb8 17.Sg5) |
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(16...La6 17.Sg5) |
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17.Td2 Db5
18.Tad1 Sc6
19.Sg5 mit der Idee Se4 gefaellt
mir fuer Weiss.] |
16.e3? Nach diesem lahmen
Zug kann Schwarz weitere Fortschritte erzielen. Ich hatte gesehen, dass es mit einem Turm auf a8 noch
keine taktische Widerlegung ...Sd4 fuer Td7 gibt, meinte aber, das Motiv wuerde latent in der Stellung
bleiben.
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[16.Td7 Td8 war
wohl von JayJay beabsichtigt, wobei ...Sb4 auch interessant ist.
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(16...Sd4?! 17.Txb7
Sxe2+ 18.Kh1
Dxb7 19.Sg1
Db5 20.Sxe2
Td8 Ob
Weiss wirklich Vorteil hat, ist schwer zu sagen, da der schwarze Turm aktiver ist, aber drei Figuren
mit Laeuferpaar für die Dame ist schon nicht so schlecht.) |
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(16...Sb4!? 17.Txb7
Dxb7 18.Sg5
Dc8 19.Lxa8) |
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17.Tad1 Txd7
18.Txd7 Sa5 natuerlich
ist auch das ein langer Weg fuer Schwarz, aber nach folgendem ...e5 sehe ich irgendwann Probleme auf
den weissen Damenfluegel zukommen.] |
16...Td8 17.Txd8+
Sxd8 18.Td1
Sf7 deckt alles 19.a3
Le4 jetzt ist der Lg2 endgueltig
neutralisiert und muss wahrscheinlich getauscht werden, waehrend sein Kollege mit ...e5 kalt gestellt
wird. Ueber kurz oder lang aktiviert Schwarz seinen Springer, etwa via b5 oder d5. Passive Verteidigung
ist auch nicht der Sinn der ganzen Variante, dafuer ist der Damenfluegel zu schwach. Die Aufgabe ist
also ein guter Zug, auch wenn Schwarz noch eine lange technische Aufgabe bevorstehen wuerde. Da Suender
zeitgleich gegen Normi resignierte, war zudem die Sankt-Petersburg-Runde komplett.
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Erstellt mit PGNtoJS