JayJay vervollständigt unsere Auswahl mit dem beiderseitigen Feuerwerk gegen Kirk – besten Dank!
Engelmann, Jakob (2001) - Hettstedt, Jörg (2047)
Stendaler Open LEM S.-A. (Halle), 06.05.2005
Runde 5 [JayJay] [A34]
In
Runde 5 beschied mir das Los einen echten Hammer: Joerg Hettstedt alias Kirk Merseburger. Partien mit
Kirk sind immer ein wahres Feuerwerk mit Figurenopfern, entegegesetzten Rochaden und gandenlosem Angriffsspiel. 1.c4
c5 2.Sc3
Sf6 3.g3
e6 4.Lg2 Bis
hier lief alles nach Plan, ich wollte eine moeglichst strategische Stellung und einen harten Zweikampf
moeglichst meiden. Doch Kirk hatte etwas anderes im Sinn: 4...a6
5.e3 Dc7
6.Sge2 h5 Kirk
will kaempfen, das ist unschwer zu erkennen. Ich denke aber, dass Schwarz im Folgenden zu viel Zeit verliert. 7.O-O h4
8.b3 deckt den c4 und bereitet
das Gegenspiel im Zentrum mittels d4 vor 8...hxg3
9.fxg3 Sg4?! Will
weitere Angriffspunkte provozieren, kostet aber auch Tempi 10.h3
Sf6 11.d4
Ld6 12.De1
Sc6 13.Sa4! befragt
den c5, bestenfalls kann ich ihn gegen den starken d6 tauschen, eine fuer den Schwarzen unangenehme Situation 13...Sb4
14.dxc5 Le5
15.Dxb4! Ein interessantes Opfer:
Weiss gibt eine Qualitaet, um den schwarzen Damenfluegel lahmzulegen 15...Lxa1
16.La3 a5
17.Dd2 Le5
18.Sb6 Tb8?
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[18...Ta6 auf a6 hat der Turm
noch die Moeglichkeit, sich gegen den Springer zu opfern und so die Stellung zu entspannen] |
19.Sd4 Weiss gruppiert den
Springer um 19...Lxg3?!
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[Vielleicht muss Schwarz versuchen mit Gewalt den Damenfluegel zu befreien 19...d5
20.Sb5 Dd8
21.Lb2 Lxg3
22.cxd5 exd5
23.Lxf6 gxf6
24.Sxd5] |
20.Sb5 Dd8
21.Sd6+ Die Springer laehmen
die schwarze Stellung 21...Kf8 22.Lb2?! Ich
wollte die Stellung noch nicht aufloesen, obwohl Schwarz danach kaum noch Chancen hat. Ich habe die entstehende
Stellung stark unterschaetzt und hoffte auf eine bessere Moeglichkeit
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[22.Sbxc8 Txc8
23.Sxc8 Dxc8
24.c6+ Ke8
25.cxb7 Dc7
26.Dd4] |
22...Th6 23.a3
Tg6 24.b4
Kg8 25.e4
Sh5 26.Sxf7
Dh4 27.Le5! Ein
wichtiger Zug, der den starken schwarzen Laeufer zum Tausch zwingt 27...Lxe5
28.Sxe5 Tg3
29.Tf3 Tg5
30.Sg4
d5 31.e5
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[Ich hatte die naheliegendste Antwort verpasst 31.cxd6] |
31...Sg3?? Der
entscheidende Patzer in der Zeitnot 32.Txg3
Dxg3 33.Dxg5
De1+ 34.Kh2
axb4 35.axb4
dxc4 Hier uebersah ich ein
Matt in 7 Zuegen, typisch fuer meine taktischen Faehigkeiten ;-) 36.Dd8+
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[36.Sf6+ Kf8
37.Sh5 Ke8
38.Dxg7 Dxe5+
39.Dxe5 Kd8
40.Dh8+ Kc7
41.Dd4 c3
42.Dd6#] |
36...Kh7 37.Sxc4
Ta8 38.Dd2
Dh4 39.Df2
Dg5 40.Sd6
Ld7 41.Lxb7
Td8 42.Sf7
De7 43.Sxd8
Dxd8 44.Le4+
Kg8 45.c6
Le8 46.b5
Lh5 47.Kg3
Da5 48.De2
Da1 49.Kg2
Lxg4 50.hxg4
Dxe5 51.Lh7+
1-0 |
Eine erste Partienauswahl birgt dank Weuni, Normi und Brain viele interessante Momente, wie ich finde. Vielleicht kommen noch weitere dazu.
Wie schon berichtet nahm Normis Turnier einen etwas tragischen Verlauf. Dem lockeren Auftakt mit 3/3 und 4,5/5 (nur Schwarz-Remis gegen Jan Mantau abgegeben) folgte die Schicksalspartie gegen Tatjana. Ich bringe sie, um zu zeigen, wie knapp es war. In dem Endspiel stecken sicher noch Ressourcen. Zunäcst aber das f7-Thema.
Schuetze, Norman - Günther, Christian
Stendaler Open LEM S.-A. (Stendal), 05.05.2005
Runde 2 [Normi] [B03]
Melamed, Tatjana - Schuetze, Norman
Stendaler Open LEM S.-A. (Stendal), 07.05.2005
Runde 6 [Riker] [B22]
39...Dxc3? Psychologisch verstaendlich,
aber auf der Diagonale a1-g7 steht der Laeufer wesentlich besser. In der Partie bekommt Schwarz Sorgen
mit g7.
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[39...b4 und
Weiss muss selbst tauschen (andernfalls ist ...f4 sehr unangenehm) bei sehr passivem Laeufer. Die Bauern
sind gedeckt, a6 ist nicht wichtig und der d-Bauer wird schnell zur Macht, untertstuetzt vom Laeufer
nach ...f4. Schliesslich bekommt Schwarz auch das Feld d1, um den wK abzudraengen. 40.Dxd4
Txd4 41.Le3
Td1+] |
40.Lxc3 d4
41.f3 Das hatte Normi wohl
nicht ausreichend gewuerdigt. Natuerlich ist es nun schlecht, den Turm entlang der vierten Reihe passiv
zu stellen. 41...b4?! nach
langem Nachdenken ein echter Normizug, der aber ueberraschenderweise auch von den Maschinen sehr in Betracht
gezogen wird. Der Laeufer soll von g7 abgelenkt werden. Nimmt Weiss dagegen das Qualitaetsopfer an, drohen
zwei maechtige verbundene Freibauern ... In schwieriger Lage nach dem ploetzlichen Stellungswandel sollte
...b4 aus Normis Sicht der Rettungsanker zum Remis sein. Die vergleichsweise passiven Turmzuege halten
wahrscheinlich objektiv die Stellung, auch wenn dann nur noch Weiss spielen kann und die eine solche
Wahl deshalb schwierig war.
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[41...Te7 42.Lxd4
Td7] |
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[41...Te2 42.Lxd4
Lf7 43.Txf5
Kg6 44.Tc5
Txa2] |
42.fxe4! Dafuer verbrauchte
Tatjana gut 15 der restlichen 25 Minuten! Man muss schon gut rechnen, um den Turm zu nehmen. 42...bxc3
43.exf5
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[43.e5 f4
44.Kf2 Le4
45.e6 Kg6
46.Te5 Lc6 ist
vermutlich ok fuer Schwarz, weil die weissen Koenigsfluegelbauern dauerhaft Ziele bleiben. Aber ich bin
weit davon entfernt, hier durchzublicken.] |
43...Lxf5 44.Kf2
Lb1 45.Ke2!
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[45.a3 Lc2 nimmt
d1 unter Kontrolle, weshalb Weiss den b-Bauern verliert, wie bereits in der Analyse festgestellt wurde.] |
45...Lxa2 46.b4
Lb1 47.Tc4
Le4 48.Txd4
Lxg2 49.Td6
c2
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[49...Lxh3 50.Txa6 ist
auch hoffnungslos. Der b-Bauer kostet zu schnell den Laeufer, als dass die schwarzen Koenigsfluegelbauern
das Rennen mit dem weissen Turm aufnehmen koennten.] |
50.Kd2 Lf1
51.Kxc2 g5
52.Kd1 h5
53.Ke1 In der Folge brachte
Weiss den Koenig zunaechst zum Koenigsfluegel, um h4 folgen zu lassen, nach dem Abtausch durch Zugzwang
den Bh5 zu belagern und schliesslich wegen des vom Damenfluegel abgeschnittenen sK leicht zu gewinnen.
1-0 |
Brain fand nach der Niederlage gegen V. Satc in Runde vier durch einen starken Samstag zurück ins Turnier und blieb auf Kurs Landesmeistertitel.
Schuster, Martin - Rafayevych, Vitali
Stendaler Open LEM S.-A., 07.05.2005
Runde 6 [Brain] [B01]
Nach
dem Mittagessen noch schnell die Anfeuerungsrufe der mitgereisten Vereinskollegen eingesammelt und schon
ging es mit den ueblichen 5 Minuten Verspaetung in die Partie! 1.e4
d5 2.exd5
Sf6 Eine sehr beliebte Nebenvariante. 3.d4
Sxd5 4.c4
Sb6 5.Sf3
g6 6.h3
Lg7 7.Sc3
Sc6 8.Le3
O-O 9.Le2
e5 10.d5
Se7 11.O-O Sf5 Soweit
ist alles klar. Schon gar nicht mehr so klar war mir, wie es jetzt weitergehen sollte. Lc5?, Lg5 oder
stehen lassen? Der Umstand, dass mein Gegner meist a Tempo zog, fuehrte dazu, dass sich meist nur mein
Zeitkonto veraenderte - eine unangenehme Art zu spielen, doch wer zu schnell zieht, kann schnell fehlgreifen. 12.Lc5
|
|
[12.Lg5 f6
13.Lc1 Kommt auch in Betracht,
da der L mittels b3 und Lb2/a3 zurueck ins Spiel findet.] |
12...Te8 13.Se4
Sd7 14.La3 In
einer Vorgaengerpartie wurde Lb4 gespielt, ich halte den Textzug jedoch fuer flexibler, da b4 moeglich
ist und der Laeufer im Zweifelsfall nach b2 gehen kann. 14...Sd4
15.Te1 h6
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[15...f5 16.Seg5
Sxe2+ 17.Dxe2
e4 18.Se6
exf3 19.Dxf3
Txe6
|
| |
(19...Dh4 20.Sxc7
Txe1+ 21.Txe1) |
|
20.dxe6] |
16.Tc1 f5
|
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[16...Sxf3+ 17.Lxf3
f5 18.Sc3
e4 19.Le2
Dg5] |
17.Sxd4 exd4
18.Sd2 Jetzt
wollte ich den Springer nach f3 oder b3 beordern, um den d4 zu belagern, moeglichst natuerlich noch b4
und Lb2 machen, aber eins nach dem anderen. 18...c5
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[18...Se5 19.Sb3] |
|
|
[18...Df6 19.Sf3
b6 20.Ld3
Txe1+ 21.Dxe1
Lb7 22.Td1
b5 23.b3
bxc4 24.bxc4
c5 25.Tb1] |
19.dxc6
|
|
[19.b4 hatte ich auch ueberlegt] |
19...bxc6 20.b4 Diese
Stellung gefiel mir eigentlich ganz gut, der Springer kommt nach b3, der Laeufer nach f3 und die schwarzen
Figuren brauchen noch eine Weile um sich zu entwickeln. 20...Se5
|
|
[20...Lb7 21.Sb3 Und
der Springer schaut nach a5.] |
21.f4
|
|
[21.Sf3 Sxf3+
22.Lxf3 Txe1+
23.Dxe1 Dd7
|
| |
(23...Lb7 24.Lxc6
Lxc6 25.De6+) |
|
24.b5 Lb7
25.De7 Dxe7
26.Lxe7 Tc8
27.a4] |
21...Sf7?!
|
|
[21...d3 Mit dem hatte ich
eigentlich gerechnet. 22.fxe5 dxe2
23.Txe2 Lxe5
24.Sf3 Dxd1+
25.Txd1 Lh2+
26.Kf1 Txe2
27.Kxe2 Lc7
28.Sd4 Lb7] |
22.Lf3 Txe1+
23.Dxe1 Ld7
|
|
[23...Lb7 24.De6
Dc7 25.b5
Dxf4 26.Sf1
De5 27.Dxg6] |
24.Sb3
De8?! 25.Dxe8+
Lxe8
|
|
[25...Txe8 26.Lb2] |
26.Lb2 Nun wird wohl der
d4 fallen. 26...Td8
|
|
[26...d3 27.Lxg7
Kxg7 28.Td1
Td8 29.Sc5 Und
auch hier gewinnt den Bauern.] |
27.Td1 Sd6
28.c5 Sb5
29.a4 Lf7?
|
|
[29...Sc7 30.Sxd4
Sa6 31.Te1
Lxd4+ 32.Lxd4
Sxb4 33.Lf6
Ta8 34.Te6] |
30.Sa5
Sc7 31.Sxc6
Td7 32.Sxd4
Sd5 33.c6
Tc7 34.Lxd5
Lxd5 35.b5
Tc8 36.Sxf5
gxf5 37.Lxg7
Lb3
|
|
[37...Lxc6 38.Lxh6] |
38.Td7 Lxa4
39.c7
1-0 |
Kommen wir zur Schlussrunde. Weuni hatte eigentlich die "Selbstkasteiung" einer Kommentierung abgelehnt, aber ich bin sehr dankbar, dass er es dennoch auf sich genommen hat. Denn die folgende Partie war wohl eine der originellsten und meist bekiebitzten im Turnier. Weuni gelangen die Verwicklungen nicht in jeder Partie, aber hier war er auf bestem Wege, den Stichkampf zu vermeiden. Nach der Eröffnung hätte ich keinen Pfifferling auf Leningrad gesetzt, aber dann dieses 25...e6! Wer hätte schon gern die weißen Bauern derart eingeladen?
Satc, Valerij - Zeuner, Michael
Stendaler Open LEM S.-A., 2005
Runde 7 [Weuni] [A89]
1.Sf3 g6 Mein
erster Versuch einer friedfertigen Einigung wurde mit einem verdutzten Gesichtsausdruck und einem schnellen
"Nein" beantwortet. Eine Annahme haette mir auf jeden Fall diese Analyse, die schon fast
masochistische Zuege hat, erspart, aber mich ebenso eine interessante Partie gekostet, die zeigt, warum
ich zu den Patzern zaehle. Aber der Reihe nach ... 2.g3
Lg7 3.Lg2
d6 4.d4
f5 5.O-O Sf6
6.c4 O-O 7.Sc3
Sc6 8.d5
Se5 9.Sxe5
dxe5 10.c5
Kh8 11.Db3
h6 12.Td1
g5 13.Da3?!
|
|
[13.Ld2 ist die Hauptvariante,
aus der Weiss ueber 70 Prozent holt.] |
13...De8 14.b4
e4
|
|
[hier gab es bisher nur 14...Dh5] |
15.Tb1 Sg4? soll
Angriffsziele am Koenigsfluegel schaffen, was aber nicht wirklich gelingt. Auch hier ist Dh5 staerker.
|
|
[15...Dh5 16.Sb5?
Dxe2] |
16.f3 Se5
17.f4
|
|
[17.fxe4 f4 und
der Lc8 wird zum Star. Ausserdem blockiert der eigene e4 den Weissen, was besonders seinen Lg2 sehr einschraenkt
und e5 wird wohl ewig in schwarzer Hand bleiben.] |
17...Sg4? Auch beim zweiten
Versuch ein Bock ... 18.h3 gxf4? die
Idee hinter 17...Sg4, die aber nicht funktioniert. 19.Lxf4
|
|
[19.hxg4 fxg3
20.Lf4 Dg6
21.Sb5 Dxg4
22.Dxg3] |
19...Se5 20.Dc1 Der
schwarze Angriff droht zu versanden und vor allem der Lc8 macht keine grosse Freude. 20...h5
21.h4 Ld7 gegen
Sb5 gerichtet. 22.b5 Dg6
23.c6 Lc8! jetzt
ist auch der Damenfluegel erstmal zu. 24.Sa4
|
|
[24.cxb7 Lxb7
25.Sa4 Dd6 und
der d5 wird zum Opfer...] |
24...b6 25.Sb2
e6! Aktivierung des Lc8 26.d6
cxd6 27.Txd6
Sf7 28.Td1
e5 29.Lg5
Le6 30.a4
Tg8 und
nun in Stellung der zweite Versuch, den noch zur Qualifizierung noetigen halben Punkt einzustreichen.
Mittlerweile hat aber Schwarz die deutlich besseren Angriffsaussichten. 31.a5? Weiss
sollte eher nach Verteidigungsressourcen Ausschau halten. 31...Lh6
32.Ta1 Sxg5
33.hxg5 Lxg5
34.Dc3 Lf4
35.axb6 e3! # 36.De1
Lxg3 37.Df1
e4? Nun da ich alle Zeit der
Welt hatte und auch noch einige Zuege zur Auswahl, fing das Patzerschach an. Mehr als die Haelfte meiner
Zeit beim traeumenden Variantenrechnen vergeudet und dabei die Verteidigung des Weissen im 40. Zug ausgelassen
... Dabei war es so einfach.
|
|
[37...axb6 Schwarz hat einfach
2 Bauern mehr und noch dazu die wesentlich bequemere Stellung...] |
|
|
[37...Lf2+ 38.Kh1
Dg3 39.b7
Dh4+ 40.Lh3
f4 41.bxa8=D
Lxh3 42.Dxg8+
Kxg8 43.Dg1+
Lxg1 44.Txg1+
Lg4+ 45.Kg2
Dh3#] |
38.Txa7 Txa7
39.bxa7 Le5
40.Sd3 # diese Verteidigung
uebersah ich bei der Berechung. Die Stellung ist objektiv immer noch klar gewonnen, aber ab hier war
dann die Zeit knapp und vor dem Hintergrund es verpatzt zu haben ... 40...exd3
41.Df3 d2
|
|
[41...dxe2 42.Te1
Ld4 Und die Bauern werden
einzeln verspeist. Schwarz hat einfach eine Figur mehr.] |
42.c7?
|
|
[42.Dxe3 ist zaeher.] |
42...Lxc7?
|
|
[42...Dxg2+! 43.Dxg2
Txg2+ 44.Kxg2
Ld5+ 45.Kg1
Lxc7] |
43.a8=D Txa8
44.Dxa8+ Dg8
|
|
[44...Kh7] |
45.Da3 Dg3?! Der
fehlenden Zeit geschuldet die Abwicklung ins Dauerschach. Aber Remis reicht ja.
|
|
[45...Lb3 46.De7
|
| |
(46.Tb1 Dg3
47.Df8+ Kh7
48.Dxf5+ Kg7
49.Dd7+ Lf7) |
|
46...Dd8] |
46.Df8+ Kh7
47.De7+ Kh8
48.Df6+
|
|
[48.Dxe6?? De1+
49.Txe1 dxe1=D+
50.Lf1 Df2+
51.Kh1 Dh2#] |
1/2-1/2 |
Unglücklich natürlich aus unserer Sicht die Letztrundenpaarung der beiden Protagonisten. Allenfalls war die Konstellation für den neutralen Beobachter interessant, denn ein kurzes Remis kam nicht in Frage ...
Schuetze, Norman - Schuster, Martin
Stendaler Open LEM S.-A. (Stendal), 08.05.2005
Runde 7 [Normi, Brain] [B12]
Das
Hammerlos in Runde 7. Jeder andere Gegner waere uns wohl lieber gewesen, zumal die Tatsache, dass sich
nur einer von uns direkt fuer die DEM qualifizieren konnte, schwer genug wog. Also war auskaempfen angesagt! 1.e4
c6 2.d4
d5 3.e5 Normi
hatte keine Lust auf eine 30 Zuege lange Theorievariante - so zumindest sein Statement nach der Partie.
Der Nachteil waere ausserdem gewesen, dass jegliche Zeitnot ad absurdum gefuehrt worden waere ;-) 3...Lf5
4.Le3 Normi: Frueher spielte
ich ausschliesslich 4.Sc3, doch Brain weiss, wie man dagegen vorgeht; also war improvisieren angesagt.
Brain: Ich dachte mir schon, dass irgendwas "Nebenvariantiges" kommt. 4...e6 Normal
ist auch 4... Db6 5.Dc1. 5.Sd2 h6! Brain:
Ich dachte mir, dass Normi bestimmt g4, f4 plante und ich sah meinen weissfeldrigen Laeufer mindestens
zweimal ziehen, deshalb lieber gleich ein Luftloch. Das Ausrufezeichen kommt von Normi. Danke. 6.g4 Brain:
Ich wusste es doch! 6...Lh7 7.Se2
Sd7 Brain: Wie so oft, ist
c6-c5 als Befreiungsschlag geplant. 8.Sf4 Normi:
Ich wollte den Druck auf d5 verstaerken, um nach c5 mittels c4 das Zentrum aufzureissen. 8...Sxe5 Normi:
Brav - den Kampf angenommen, man haette sicher auch ruhig fortsetzen koennen. Brain: Beim "Ueber-die-Stellung-Schauen"
fiel mir auf, dass der Le3 gar kein Rueckzugsfeld hat. Die entstehende Stellung war zwar nicht klar,
aber so kann ich wenigstens gleich mitspielen. 9.dxe5
d4 10.Sxe6
|
|
[10.Sg2 Gibt das Laeuferpaar
her. 10...dxe3 11.Sxe3] |
10...fxe6 11.Lf4 Brain:
Tja, was nun? Dd5 (dann 0-0-0), Se7, g5, Lb4? Warum kann man eigentlich nur einmal ziehen? 11...Se7
|
|
[11...Dd5 Ist vielleicht genauer. 12.Df3
|
| |
(12.Tg1 Lb4) |
|
12...Dxf3 13.Sxf3
Le4 14.Lg2
Lb4+] |
12.Ld3 Normi: Mit einem
weissen Bauern auf d3 werden die Felder c4 und e4 fuer den Springer gestuetzt, ausserdem sollen die weissen
Felder im schwarzen Lager geschwaecht werden. 12...Lxd3
13.cxd3 Sg6 Brain:
Das Feld d5 ist fuer die Dame reserviert, ohne weissfeldrigen weissen Laeufer ist sie dort am besten
aufgehoben. 14.Lg3 Dd5
|
|
[14...Lb4 15.O-O Lxd2
16.Dxd2 O-O 17.f4
Dd5 18.Tae1
Se7 Sieht okay aus fuer Schwarz.] |
15.O-O Brain: Das
was ich eigentlich nicht wollte, kam nun doch aufs Brett. Normi gibt einen Bauern vor und ist in seinem
Element... grmpf.
|
|
[15.Df3 O-O-O 16.Dxd5
Txd5 Und nach dem "geplanten"
f4 kann Schwarz mit h5 die Initiative an sich reissen.] |
15...Sxe5 Brain: Aber ich
muss diesen Bauern irgendwie doch nehmen, da ansonsten f4 usw. folgt. Diese Stellung haette mir auch
nicht gefallen. Dann schon lieber einen Bauern dafuer. 16.De2 Normi:
Die Damen sollten unbedingt auf dem Brett bleiben.
|
|
[16.Lxe5 Dxe5
17.Te1 Dd5
18.Db3 O-O-O] |
16...Sf7
|
|
[16...Ld6 17.Tae1 Und
Weiss bekommt seinen Bauern sofort zurueck.] |
17.Tae1 Kd7
|
|
[17...Lb4 Ist fast in jedem
Zug eine Option. 18.Dxe6+ Dxe6
19.Txe6+ Kd7
20.Te2 Lxd2
21.Txd2 h5
22.h3] |
18.f4 Te8 Brain:
In diesen schweren Zeiten, muss jede Figur mitarbeiten! 19.f5 Normi:
Wurde von den Kiebitzen kritisiert. Allerdings ist nicht klar, wo man vorankommen will oder wie man die
Stellung verstaerken soll. Deshalb das direkte Vorgehen. 19...e5 Brain:
Endlich mal ein "Kaestchen"-Zug. 20.Se4 Normi:
Ausstopfen und e5 belagern. Letzteres sollte via h4 und Dh2 geschehen. 20...Ld6
|
|
[20...h5 Okay, nachdem Onkel
Fritz mindesten 10.000 mal diesen Zug vorgeschlagen hat, gucken wir ihn uns jetzt mal an. 21.gxh5
|
| |
(21.h4 hxg4
22.Dxg4 Kc7
23.f6 g6
24.Dxg6? Lb4 Und
Teg8.) |
|
21...Le7 22.f6 Normi:
Muss sein, Lf6 lasse ich nicht zu! 22...gxf6
23.Txf6 Kc8
24.Tef1 Lxf6
25.Sxf6 De6
26.Sxe8 Txe8
27.Df3] |
21.h4 Thf8
22.Dh2 Lb8 Brain:
Droht ;-) in gewisser Hinsicht Dxa2, da der a7 nun gedeckt ist. 23.b3 Brain:
Nanu, Normi macht sich Sorgen um seine "kleinen Leute"? Normi: Ich wusste, wenn ich den nicht
decke, nimmt den Brain weg - gegen jeden anderen haette ich den stehen lassen. 23...Sd6
24.Te2 Plant die Turmverdopplung
nebst Sxd6 und Lxe5. 24...Db5 Normi:
Dieses Stoermanoever hat mir nicht so gefallen. Brain: Wenn es einen wunden Punkt im weissen Lager gibt,
dann heisst er d3. Also greif ich ihn an! 25.a4
Dd5 Brain: Provoziert die
Zugwiederholung a4-a2 ;-), Db5 usw.
|
|
[25...Dxd3 Na, wer von euch
waere gierig gewesen, um dann nach 26.Sc5+ aufzugeben?
6, setzen!] |
26.Sxd6 Brain: Normi will
anscheinend keine (unmoegliche ;-)) Zugwiederholung a la Riker, noch immer war der volle Punkt das Ziel. 26...Lxd6
27.Tfe1 Dxb3?!
|
|
[27...Df3! Brain:
Den hatte ich gar nicht ueberlegt, da ich immer den Plan hatte, mich mittels des Abtauschs auf e5 zu
entlasten. 28.Lxe5 Dxg4+
29.Dg2
|
| |
(29.Kh1 Lxe5
30.Txe5 Txe5
31.Txe5 Txf5) |
|
29...Dxf5] |
28.Lxe5
|
|
[28.Tb2 Dxd3
29.Txb7+ Kc8 Flori
wuerde sagen: Abstrus!] |
28...Lxe5
|
|
[28...Txe5! Brain: Den habe
ich auch nicht gesehen, Mann oh Mann. Normi: Lass gut sein, ich auch nicht! 29.Txe5
Te8! 30.Txe8
Lxh2+ 31.Kxh2
Kd6 Technik, wer kann schon
Technik?] |
29.Txe5 Dxd3
30.Te6 Brain: Mir lief es
kalt den Ruecken herunter. Den hatte ich nicht erwartet. Bin ich jetzt Matt? Darf ich den nehmen? Tick,
tack...
|
|
[30.Te7+ Txe7
31.Txe7+ Kxe7
32.Dc7+ Ist "nur"
Dauerschach fuer Weiss.] |
30...Txe6 31.fxe6+
Kc8 32.e7 Hier
bot Normi aufgrund der forciert geglaubten Variante 32... Te8 33. De5 Txe7! 34.Dxe7 Dg3+ nebst Dauerschach
Remis an. Brain: Ich ueberlegte eine Weile, ob sich das Weiterspielen lohnt, doch mit einem Turm auf
e8 und ein paar Minuten auf der Uhr war mir DER Spatz in der Hand doch lieber als alles andere.
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