8.2.04: Zu den Lali-Analysen aus Runde 5 gibt es Ergänzungen von Normi, Holly, Konrad und Mikly. Besten Dank! Die Erweiterungen gegenüber der Ursprungsdatei sind wieder blau hervorgehoben. Aus technischen Gründen habe ich mich auf Texterweiterungen beschränkt - neue Varianten sind also nicht anklickbar. Zumeist handelt es sich aber ohnehin um verbale Erläuterungen. Der PGN-Download enthält auch einige Varianten.
Die Ergänzungen beziehen sich auf die Partien Kalkofen - Wengler und Dr. Höhm - Dr. Liesigk.

Die Partien der 5. Landesligarunde hatten es wirklich in sich. Viel Taktik und so mancher unvorhergesehene Ausgang. Es gibt also einiges zu kommentieren (auch als kleiner Ausgleich für die 4. Runde, die bis auf Brains Partie dem Jahreswechsel zum Opfer fiel, aber von den Partien her m. E. auch wesentlich unspektakulärer verlief). Angesichts der Fülle des Materials geht es wohl zwangsläufig noch oberflächlicher zu als sonst. Umso mehr sind wieder alle zum Mitmachen, Ergänzen, Korrigieren eingeladen.
Einige Anregungen stammen von Brain. Eingeflossen sind außerdem Kommentare aus den bereits zu anderer Gelegenheit verlinkten Berichten aus Anhalt- und Merseburg-Sicht. Einen pgn-Download (ohne Zwischentexte) der kommentieren Partien und Fragmente gibt's wie immer im Partienindex. Diese html-Datei hier ist mit etwas über 100 KB recht groß geraten, sorry.

Eine Erfahrung aus Wolfener Lali-Zeiten und wahrscheinlich auch Sportweisheit schlechthin besagt, dass man eher Pech hat als Glück, wenn man einmal unten steht. Die Schlusslichter konnten diesmal wohl auch ein Lied davon singen. AEM war eigentlich drauf und dran, den unter denkwürdigen Umständen errungenen knappen Vorjahressieg gegen Köthen zu wiederholen. Natürlich kam es anders ...
Zunächst waren vorn zwei klare Magdeburger Siege zu verzeichnen.
Philipp Bader auf Köthener Seite hatte bislang ein Riesenergebnis und war diesmal von nominell 4 bis ans Spitzenbrett vorgerutscht. Nach strategisch verfehlter Eröffnung von Philipp hatte Mc allerdings frühzeitig einen ewigen Vorposten auf f5 und damit eine sehr günstige Caro-Kann-Stellung. Die Abkehr vom Stonewall im Anzug hin zu prinzipiellen Varianten wird sich aber langfristig für Philipp sicher auszahlen.

Bader, P. - Schwenke, M.
LL0304 AE Magdeburg II-Köthen, 2004

Brett 1


Ausgangsstellung 18...a6 In einer etwas unuebersichtlichen Computervariante konnte Schwarz hier bereits einen wichtigen Bauern abgrasen, wovon der Mensch wohl wegen Sb5 Abstand nahm. Schwarz hat natuerlich auch nach dem Textzug klaren strategischen Vorteil.
[18...Sxe5! 19.Sb5 Sf3+ 20.Kf2
(20.Kd1 Dd7 21.Db3 Lg4 22.Kc2 Sf5- +)
20...Dc6 21.Le2
(21.Dd1? Sxg5 22.hxg5 d4)
21...a6 22.Lxf3 axb5- +]
19.Tc1 Tac8 20.Le2 Le4 21.O-O Sxd4 22.Lxd4 Sf5 23.Lf2 d4 24.c4 d3 25.Ld1 b5! Auch ruhigere Zuege waren moeglich, aber der Textzug sieht sehr chancenreich aus.
26.Dxa6 bxc4 27.Lc5 Ld5 Ob es der beste Zug ist, ist sehr schwer zu sagen. Schwarz hat immerhin auch die Option, den Bc4 gegen den h4 einzutauschen und auf d3 einen Freibauern zu behaupten. Nichtsdestotrotz sieht das kleinlich aus und ist angesichts der weissen Damenfluegelbauern sicher auch nicht ungefaehrlich. Mir gefaellt jedenfalls das Qualitaetsopfer. Die konkreten Varianten ueberlasse ich dem AEM-Donnerstagstraining ;-)
28.Lxf8 Kxf8 29.Lb3?
[29.Tf2 scheint erzwungen zu sein.]
29...Se3
[29...d2! 30.Tc3
(30.Tc2 Se3)
30...Ta8 31.Db5 Sd4- +]
30.Tf2 Tb8 Danach kann Weiss b4 nicht mehr decken, was ihn jeglicher praktischer Chancen beraubt.
31.Da3
[31.a3 Ta8 32.Db5 Sg4- + ein wiederkehrendes Motiv: Wenn der Turm zieht, entfesselt Schwarz per Schachgebot den c-Bauern.]
31...Db6
[31...Sg4 gewinnt ebenfalls.]
32.Ld1 Dxb4
[32...d2 gewinnt ebenfalls.]
33.Da7 De1+

0-1

Eine Variante mit eher zweifelhaftem Ruf spielte Thomas Wengler und kam schnell unter die Räder. Ich muss allerdings vorwegschicken, dass ich mich in den Tiefen des Drachen nicht zu Hause fühle. Ich weiß nur, dass er gemäß Weuni eigentlich aus allen Lagen gewinnt.

Kalkofen, S. - Wengler, T.
LL0304 AE Magdeburg II-Köthen, 2004

Brett 2


Ausgangsstellung 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 g6 6.Le3 Lg7 7.f3 O-O 8.Dd2 Sc6 9.O-O-O Ld7 Die Variante geniesst wohl gegenueber 9...d5 oder 9...S:d4 einen schlechteren Ruf, kam aber nichtsdestotrotz auch in der Grossmeisterpraxis vor.
10.g4 Tc8
[10...a6 11.h4 b5 12.h5 b4 13.Sd5 Se5
(13...Sxd4 14.Lxd4 Sxd5 15.Lxg7 Kxg7 16.hxg6 Sf6 17.Dh6+ Kg8 18.g5 fxg6 19.gxf6 Tf7 20.Lc4 e6 21.e5 d5 22.Ld3 Df8 23.Lxg6 Dxh6+ 24.Txh6 hxg6 25.Tdh1 Tff8 26.Th8+ Kf7 27.T1h7+ Ke8 28.Te7+ Kd8 1-0 Schuetze,N-Heinze,S/4. Stendaler Open 2000)
14.Lh6 Sxd5 15.exd5 Da5 16.Kb1 Dxd5 17.Lxg7 Kxg7 18.Sf5+ 1-0 Reiss,R-Reiss,C/LEM U16 weiblich 2001]
11.h4 Se5 12.h5 Normi weist auf einen Alternativplan mit Kb1/Le2 hin, der in Sutovsky - Hodgson, Oxford 1998 Anwendung fand. Der Zug nimmt das Opfer auf f3 aus der Stellung. Nach ...Sc4 haette Weiss immer noch ein Mehrtempo gegenueber den Varianten mit Lf1-c4-b3-:c4. In besagter Partie folgte (nach Zugumstellung) 12.Kb1 Da5 13.Le2 T:c3 14.D:c3 D:c3 15.b;c Tc8 und Weiss gewann ueberzeugend. Da Hodgson das Opfer auf f3 schon gespielt hatte, wollte Sutovsky moeglicherweise auch einer schwarzen Vorbereitung aus dem Weg gehen. Dass der naechste schwarze Zug ein klarer Fehler ist, kann man noch deutlicher unterstreichen als bisher. Weiss hat tatsaechlich einfach zwei Tempi mehr gegenueber bekannten Varianten. Als weiteres Fazit bleibt wohl, dass 9...Ld7 nicht einfach ist fuer Schwarz.
Sc4 Moeglicherweise liegt hier die Ursache der schnellen Niederlage. In vergleichbaren Stellungsbildern hat Weiss oft schon Lf1-c4-b3 gezogen. Der Plan Se5-c4 koennte deshalb zu langsam sein. Jedenfalls kommt er unter Grossmeistern wohl eher selten vor. Das zeigt aber nur ein fluechtiger Blick auf kleinere Datenbanken, eine echte Referenz fehlt mir.
[12...Sxf3 13.Sxf3 Lxg4 14.Le2 Lxh5 Onischuk-Hodgson, Groningen '96]
[12...Da5 13.Kb1 Txc3 Mueller,Ka-Ward, BL 96/97]
13.Lxc4 Txc4 14.Sde2
[14.hxg6 fxg6 15.e5 Se8 16.Lh6 Txd4 17.Dxd4 Lxe5 18.Dc4+ Tf7 19.f4 Lxc3 20.Dxc3 Lxg4 21.Td2 Lf5 22.Lg5 Db6 23.Te1 e6 24.Dc8 Dc6 25.Dxc6 bxc6 26.Te3 Tb7 27.Td4 c5 28.Ta4 Sc7 29.c4 h5 30.Taa3 Sa8 31.Ta6 Sb6 32.Tea3 Sxc4 33.Txa7 Le4 34.Txb7 Lxb7 35.Ta7 Le4 36.Te7 Lf5 37.a4 Sa5 38.Kd2 d5 39.Tc7 d4 40.Ke1 Sb3 41.Tb7 c4 42.Lf6 h4 43.Lxh4 d3 44.Td7 Lg4 45.Lf2 d2+ 46.Txd2 Sxd2 47.Kxd2 Lf3 48.Kc3 Ld5 49.Kd4 Kf7 50.Kc5 Ke7 1/2-1/2 Schuetze,N-Bolduan,S/LEM Bad Schmiedeberg U-18m 1999]
14...b5 15.Lh6 b4 16.Sd5 Sxd5 17.Lxg7 Kxg7 18.hxg6! es ist bereits vorbei.
18...h5
[18...Sf6 19.Dh6+ Kg8 20.g7 Te8 21.g5+ -]
19.Txh5 Th8 20.Tdh1 Txh5 21.Txh5 fxg6 22.Dh6+ Kf6 23.g5+ Ke5 24.Dg7+ Ke6 25.Dxg6+ Ke5 26.Dg7+ Ke6 27.Sf4+ Sxf4 28.Th6+

1-0

In ungewöhnlichen Bahnen verlief die Partie an Brett drei. Ich glaube aber, dass der weiße Sieg in Ordnung geht.

Heun, G Prof Dr - Nikitin, A.
LL0304 AE Magdeburg II-Köthen, 2004

Brett 3


Ausgangsstellung 23.Sxg5 Das sieht sehr riskant aus angesichts der sich oeffnenden g-Linie. Andererseits strebt der Springer auf ein Traumfeld (d6).
23...Tg6 24.Dh4 Thg8 25.Sf7 Txg2+ 26.Kh1 Sg6
[26...Txc2 fuehrt zu einer imposanten Verdopplung auf der zweiten Reihe, aber auch der Sd6 ist riesig. Eine abschliessende Bewertung traue ich mir nicht zu. Moeglicherweise ist das aber leichter zu spielen fuer Schwarz als die Partiefortsetzung.
27.Sd6+ Kb8 28.Dxe7 Tgg2 29.Dxh7 Lc8 30.Dh3]
27.Dxh7 Sf8 28.Dh6 T2g6 29.Dh3 Lc6 30.Sd6+ Kb8 31.Tg1 Dg7 32.Txg6 Dxg6 33.Tf1 Sd7 34.Ld1 Dg5 35.Df3 Kc7 36.Df2 Sxe5 37.dxe5 d4+ 38.Lf3 dxe3 39.De2 Dg4 40.Sxb5+ Kb8 41.Sd4 Lxf3+ 42.Dxf3 Dg7 43.Sxe6 Dxe5 44.Dxf5 Dd6 45.Db5+

1-0

Äußerst unglücklich aus Magdeburger Sicht verliefen die folgenden beiden Partien. Wohl durch das falsche Ergebnis im Bauernendspiel der ersten Runde verunsichert, entglitten Frank Willberg seitdem noch mehrere gute Stellungen. Auch Claus Tempelmann - bislang im westlichen Lali-Schach sehr erfolgreich - strauchelte noch in der ungewohnten, aber eigentlich siegverheißenden Verteidigerrolle.

Willberg, F. - Renner, B.
LL0304 AE Magdeburg II-Köthen, 2004

Brett 4


Ausgangsstellung 22.Sxe6 Weiss hatte die Moeglichkeit zum Quallegewinn:
[22.Sa6 Sxd6 23.Sxb8 Txb8 24.Lxd6 Dxd6 25.Txb7+ / - Allerdings sollte man den a-Bauern in Verbindung mit dem Laeuferpaar nicht unterschaetzen. Der Textzug strebt mehr Kontrolle an.]
22...Dxe6 23.Txb7 Txb7 24.Lxb7 Sxd6 25.La6 Kh7 26.Db3 De8 27.Tc1 Tb8 28.Dd5 Tb6 29.Lxd6 Txa6 30.Tc7 Dd8 31.Sc4 f4 32.Tb7 Dg5 33.Lxe5 Schritt fuer Schritt hat Weiss eine Gewinnstellung erreicht. Aus schwarzer Sicht Zeit fuer den letzten Schwindel.
33...f3!? Bekomme ich das Feld f4? Die Antwort lautet:
34.exf3?? Ja! Dass Weiss das toedliche Springerschach auf einem zweimal gedeckten Feld uebersehen hat (wobei beide Deckungsfiguren gefesselt sind), muss man wohl als gegeben hinnehmen. Aber was hat ihn vom viel natuerlicheren Nehmen mit der Dame (alle weissen Figuren decken sich danach) abgehalten?
[34.Dxf3+ -]
34...Ta1+ 35.Lxa1 Dxd5 36.Txa7 Dxf3 und Schwarz gewann.

0-1

Tempelmann, C. - Schneider, E.
LL0304 AE Magdeburg II-Köthen, 2004

Brett 6


Ausgangsstellung 17...Th6?
[17...b6 18.e5 c5 19.Dd5 La6 und Schwarz kann mit Tempo entfesseln, weshalb er nach 17...b6 den Zug e5 wohl nicht fuerchten muss.
20.Tfe1 Txe5 21.Dxd6]
18.e5 d5 19.c4 Dg5 20.cxd5 c5 21.De4 Th5 22.f4 Weiss hat die Wahl zwischen vielen kraeftigen Fortsetzungen. 22.d6 ist auch nicht uebel.
[22.d6 Ld7 23.Dxb7 Td8 24.f4 Dh4 25.h3 Lxh3 26.gxh3 Dg3+ 27.Sg2 Txh3 28.Tf2 Dh2+ 29.Kf1 Dh1+ 30.Ke2+ -]
22...Dh6 23.d6 Auch hier sieht h3 gut aus, auch wenn man sich als Mensch vielleicht nicht gern nach dem Opfer verteidigt. Schwarz hat danach aber einfach zu wenig Figuren im Angriff.
23...Txh2 24.d7 Lxd7 25.Txd7 Dh4 26.g4 Te2 27.Sg2 Dxg4 28.Dxb7 Tf8 29.Df3?? Stolpert kurz vorm Ziel im Bemuehen, den Angriff sofort aufzuloesen. Aber g2 war zuverlaessig gedeckt, Schwarz hat kaum Angriffsreserven ...
[29.Tfd1]
29...Txg2+ 30.Dxg2 Dxd7 31.Df2 Dd4 32.Dxd4 cxd4 33.Td1 Td8 34.Kf2 h5 35.Kf3 g6 36.Ke4 f6 37.f5 fxe5 38.fxg6 Kg7 39.Kxe5 h4 40.Kf4 d3 41.Ke3 d2 42.Ke2 Kxg6 43.Tg1+ Kf5 44.Kd1 Td3 45.Tg7 a6 46.b4 h3 47.a4 Kf4 48.b5 axb5 49.axb5 Kf3 50.b6 h2 51.Th7 Kg2 52.b7 Tb3 53.Tg7+ Kf3 54.Tf7+ Kg4 55.Th7 Txb7

0-1

Der Fairness wegen muss erwähnt werden, dass auch die Köthener einen glasklaren Gewinn ausließen. Danach war AEM allerdings selbst in dieser Partie am Ruder:

Karius, H. - Hauschild, A.
LL0304 AE Magdeburg II-Köthen, 2004

Brett 7


Ausgangsstellung 47.Lh4
[47.g7+ - Schwer zu sagen, warum Weiss dieser naheliegende Zug entging. Er muss irgendwie uebersehen haben, dass neben 48.g;fD+ auch 48.g8D droht.]
47...Sd7 48.c4 Kf8 49.Kf3 Kg7 50.Le1 Sb8 51.Ld2 Sc6 52.Le3 Se7 53.Kg4 Sg8 54.b5 Se7 55.a4 Sc8 56.Kf3 Se7 57.Ke4 Kh8 58.d4 Kg7 59.dxe5 dxe5 60.c5 bxc5 61.Lxc5 Sc8 62.a5? Legt b5 fest und scheint ein schwerer Fehler zu sein, waehrend z. B. 62.Kd5 immer noch sehr gut aussieht. Ob Schwarz in Folge noch gewinnen kann, ist eine andere Frage, der ich nicht weiter nachgehen moechte.
62...b6 63.Lb4 bxa5 64.Lxa5 Sd6+ 65.Kd5 Sxb5 66.Kc5 Sd6 67.Lxc7 Sxf5 68.Kd5 Se7+ 69.Ke6 Sxg6 70.Ld8 Sf8+ 71.Kf5 Sd7 72.Lxf6+


1/2-1/2

Dieser Kampf kam sehr ausführlich weg, aber ich denke die Partien rechtfertigen das.
Gewisse Chancen auf den ersten Punktgewinn hatte auch Kloster gegen Quedlinburg. Die nachstehende Partie lässt einige konkrete Fragen unbeantwortet. Man kann sich aber sicher darauf einigen, dass Schwarz auf keinen Fall verlieren sollte, eher Vorteil hatte. Das Endspiel war allerdings schwierig und zweischneidig.

Lange, H. - Eckert, D.
LL0304 Quedlinburg-Klostermansfeld, 2004

Brett 8


Ausgangsstellung 33...Te7 34.f3 h5 35.h4 g5 36.hxg5 fxg5 37.Ld2 Tg7 38.Ta1 g4 39.Lf4 gxf3 40.Lxb8 fxg2 41.Te1 "Schwarz stand die ganze Zeit fett und sollte die Mattdrohung mit ...Tg5 beantworten." (Brain)
41...c5 Im Folgenden versuche ich aus Brains Anregungen Varianten zu machen. Beide enden bei mir mit =. Stimmen diese Einschaetzungen, ist 41...Tg5 ein moeglicher Alternativvorschlag, 41... c5 aber noch kein Fehler. Hier mag sich jeder ein eigenes Bild machen - ist mir zu kompliziert.
[41...Tg5 42.Lh2 h4 43.Te5+ Txe5 44.dxe5 h3 Wie ist das Endspiel einzuschaetzen? Schwarz sollte zumindest nicht in Schwierigkeiten sein.
45.Ke3 c5 46.bxc5 bxc5 47.Kd3 g1=D 48.Lxg1 Kxe5=]
42.b5 Tg5 43.Tg1 cxd4?
[43...h4 44.Lxa7 Tg3+ (Brain) 45.Kc2 h3 46.Lb8 h2 47.a7 hxg1=D 48.a8=D+ Kxd4 49.Lxg3 Dc1+ 50.Kxc1 g1=D+ 51.Kc2 Dxg3 52.Dd8+ Kc4 53.Dxb6 Dd3+ 54.Kc1 Kb4 55.Dc6 c4 56.b6 Sollte wohl doch Remis sein. Aber die Variante hat sicher einige Stellen zum Nochmal-Genauer-Hinsehen.]
44.Lxa7 Tg3+ 45.Ke2 Kc5 46.Lb8 Kxb5 47.Lxg3

1-0

Spaß hatte man an Brett 7. M. E. war Schwarz dem Sieg näher und konnte auch in der Schlussstellung noch ein bisschen was versuchen.

Bujak, D. - Klinkenstein, K.
LL0304 Quedlinburg-Klostermansfeld, 2004

Brett 7


Ausgangsstellung 19...c5! Ungeachtet des Be4 geht Schwarz direkt die weisse Koenigsstellung an. Beim anstehenden interessanten Schlagabtausch folgen beide fast immer den ersten schnellen Computerempfehlungen. Sehr unterhaltsam das Ganze.
20.b4! Auch Weiss kurbelt erfindungsreich.
20...Dxb4 21.La3 Sxe3! 22.Dxe4 Txd4 23.Dxe3 Txf4+ 24.Kg1 Txf1+ 25.Kxf1 Dxa4 26.Lb2 Dh4 27.De5 Dxg5 28.Dxg5 Lxg5 29.Txa7 Le3 30.Td7 h6 31.Ld3 Tb8 32.Lc3 Tc8 33.Ke2 Lg5 34.Lc4 Ta8 35.Tc7


1/2-1/2

In einem wichtigen Match erstmals in Bestbesetzung antretend brach den Dessauern die bislang so zuverlässige Mittelachse weg. Die Naumburger konnten sich über zwei erfolgreiche Angriffspartien freuen. Ohne Aufregungen im Variantenbaum ging es aber speziell in einem Fall nicht ab:

Kluge, S. - Leibovitch, I Dr
LL0304 Naumburg II-SK Dessau, 2004

Brett 6


Ausgangsstellung 29.e5! dxe5 30.g5 hxg5 31.hxg6+ Kg8 32.fxg5 Dxg6 33.Ld3?
[33.Dxg6 fxg6 34.dxe6 und die Drohung e7+ ist ganz fuerchterlich. Schwarz verliert Haus und Hof.]
33...Dxg5?? Laesst eine unverhoffte Chance verstreichen.
[33...e4! und der Laeufer sollte am besten zurueck nach c4, wobei Weiss natuerlich nur die Schliessung einer wichtigen Diagonale erreicht hat. Ganz gleich, wie die Stellung danach einzuschaetzen ist, Weiss konnte den Sack vorher zumachen und Schwarz musste jetzt unbedingt so spielen.
34.Lxe4? Txa2! 35.Dxa2 Dxe4+ 36.Dc2 Dxc2+ 37.Kxc2 exd5 und Schwarz mischt wieder kraeftig mit.]
34.Lh7+ Kh8 35.Lg8+

1-0

Zoun, M. - Hillmann, M.
LL0304 Naumburg II-SK Dessau, 2004

Brett 5


Ausgangsstellung 18.hxg6?! Liegt hier die Wurzel des Uebels? Vorsichtiger erscheint 18.Kh2 nebst schneller Besetzung der g-Linie.
18...Dxg6 19.Kh2 Sg5 20.Sf3 Sxh3! 21.Lxh3 Th8 22.Sg1 Lg4 Schwarz geniesst erst noch ...
23.Db1 Lf5 24.Dd1 Lxh3 ... und zerbeisst es schliesslich.
25.Sxh3 Txh3+


0-1

Mit einem stolzen Fünf(!)-Bauernangriff ging Thomas Selle den Königsinder von Ralf Hillmann an. Für Schwarz ein willkommener Anlass zu einem chancenreichen Figurenopfer. Nach einigen Ungenauigkeiten triumphierte jedoch Weiß.

Selle, T. - Hillmann, R.
LL0304 Naumburg II-SK Dessau, 2004

Brett 3


Ausgangsstellung 1.d4 g6 2.c4 Lg7 3.Sc3 Sf6 4.e4 d6 5.Le2 O-O 6.g4 Sc6 7.f4 e5 8.d5 Sd4 9.f5 c6 10.g5 Sxe4! 11.Sxe4 Lxf5 12.Ld3 cxd5 13.cxd5 Da5+ 14.Sc3 e4 15.Lb1 Sb5
[15...Tac8! 16.Ld2 e3 17.Lxe3 Txc3 18.Ld2 Dxd5- +]
16.Sge2 Lg4 17.Da4 Dxa4 18.Sxa4 Lf3 19.Tg1 Tac8 20.Ld2 Tc4 21.Sac3 Sxc3 22.Lxc3 Lxe2 23.Kxe2 Lxc3 24.bxc3 Txc3 25.Lxe4 Te8 26.Kd2 Th3 27.Lg2 Txh2 28.Tae1 Tc8 29.Tc1 Tb8 30.Tc7 a5 31.Ke3 b5 32.Le4 Th4 33.Tf1 Te8 34.Tf4 Th3+ 35.Kd4 Te5 36.Tcxf7 Te8 37.Td7 Tg3 38.Tff7 Tg4 39.Tg7+ Kh8 40.Txh7+ Kg8 41.Thg7+ Kh8 42.Tge7 Tc8 43.Txd6 Txg5 44.Tc6 Tf8 45.Txg6 Th5 46.d6

1-0

Zur Illustration der Berichte zum Anhalt-Dessau-Match (4:4) einige Partiefragmente.
Verlauf und Ende der Partie Heineck - Oswald schildert Manfred Hardt sehr plastisch: "Anfangs holte sich Michael ein Bäuerlein. Der Merseburger machte sich neue Hoffnungen, als er vor dem Qualitätsgewinn stand. Nach seinem verfehlten Turmzug wies Schwarz nach, dass die Fesselung unecht war und gewann eine Figur. Betroffen von Michaels Kraftzug gab der Merseburger mit einem impulsiven Aufschrei sofort auf."
Das macht natürlich neugierig auf die Partie ...

Heineck, L. - Oswald, M.
LL0304 Anhalt-Merseburg, 2004

Brett 5


Ausgangsstellung 1.d4 f5 2.c4 e6 3.Sc3 Sf6 4.g3 d5 5.Lg2 c6 6.Lg5 Sbd7 7.Da4? "Lars-Peter ueberreichte Ossi seinen C-Bauern auf dem Silbertablett." (Honk)
7...Sb6 8.Dc2 Sxc4 9.e4 h6 Nicht schlecht, aber die Variante sieht forcierter aus. In der Partie waere Weiss beinahe zurueckgekommen, was natuerlich nur bedingt diesem Zug anzulasten ist.
[9...fxe4 Schwarz konnte auch diesen Bauern gefahrlos nehmen, da Weiss gezwungen wird, die schwarze Bauernstruktur wieder zu kitten.
10.Sxe4 dxe4 11.Dxc4 Dd5! 12.Dxd5Einziger Zug
(12.Dc1 Lb4+ 13.Kf1 (13.Ld2? e3 verliert eine Figur.) 13...Dxd4- +)
12...exd5 mit sehr ueberaus gesundem Mehrbauern.]
10.Lxf6 Dxf6 11.exd5 exd5 12.O-O-O Le6 13.Da4 Kf7 14.Sf3 b5 15.Dc2 Ld6 16.The1 f4 17.De2 The8 18.Se5+ Lxe5 19.Dh5+ Dg6 20.Dxg6+ Kxg6 21.dxe5 Tf8 22.b3 Sb6 23.Td2 Tae8 24.f3 fxg3 25.hxg3 b4 26.Se2 c5 27.Sf4+ Kh7 28.Sxe6 Txe6 29.f4 d4 30.Tc2 Da die c-Linie tabu ist, hat es Weiss eigentlich geschafft und spielt wieder mit. Aber ...
30...g5 31.f5?! Bei der Einschaetzung dieses Zuges ist Vorsicht geboten, da die ohne den groben Bock im 33. Zug enstehenden Varianten nicht so leicht zu bewerten sind. Gut moeglich, dass Weiss bereits auf Gewinn spielen wollte. M. E. gibt es zwei zuverlaessigere Varianten im Ausgleichssinne, bei denen aber auch noch zu pruefen ist, welcher der Freibauern evtl. staerker ist.
[31.Txc5 gxf4 32.Tc7+ Kg8 33.gxf4 Txf4 34.Lh3 Tg6 35.Txa7]
[31.Lh3 Te7 32.fxg5 hxg5 33.Txc5 Tf3 34.Td1 Txg3 35.Lf5+ Kg7 36.Txd4 Beide Varianten sollten Weiss nach dem Partieverlauf zufrieden stellen.]
31...Txf5 32.Le4 Texe5 33.Tf2??
[33.Lxf5+ Txf5 34.Te7+ Kg6 35.Txa7 d3 36.Td2 Td5 37.Te7 Sd7 mit der Moeglichkeit, am Koenigsfluegel einen Freibauern zu bilden und angesichts der passiven weissen Stellung, sollte Schwarz Vorteil haben.]
33...Txe4

0-1

Detlef Büch landete auf Dessauer Seite seinen ersten Saisonsieg und steht damit bei 50%. Die Partie sieht überzeugend aus.

Büch, D. - Burghardt, P.
LL0304 Anhalt-Merseburg, 2004

Brett 6


Ausgangsstellung 17.Td1 Der Lc7 dominiert das schwarze Figurenknaeul am Damenfluegel vollstaendig - der gewaltsame Befreiungsversuch scheitert. "Peters Stellung, die ganze Zeit schon sehr unaesthetisch (Lc8, Sd7, Bb7, Bb6 - Springer und Bauern durften sich nicht ruehren), war dann auch nicht mehr zu halten." (Honk)
17...b5?! 18.cxd5 c4 Schwarz hat sich offensichtlich auf den Zwischenzug verlassen ...
[18...exd5 19.dxc5+ -]
19.dxe6! "Sehenswert war der freche weisse Bauer auf e6, der den ohne Rueckzugfelder ausgestatteten traurigen Sd7 verspeiste." (M. Hardt)
[19.Ld6 cxb3 20.axb3 Txb3 21.Lxf8 Sxf8 22.Txc8 ist ebenfalls hoffnungslos fuer Schwarz.]
19...cxb3 20.axb3 Te8 21.exd7 Lxd7 22.Tc3 Tc8 23.Tdc1 Le6 24.Ld1 Lxd4 25.exd4 Txd4 26.Le5 Txc3 27.bxc3 Td2 28.Kf1 Kf7 29.Lf4 Tb2 30.c4 bxc4 31.bxc4 Kf6 32.h3 Tb4 33.Le2 g5 34.Ld2 Ta4 35.Lc3+ Kg6 36.Lb2 Ta2 37.Ld4 h5 38.g4 Kh6 39.c5 Ld5 40.Le3 hxg4 41.Lxg4 Lc6 42.Td1

1-0

" ... aber unterm Strich hatte Dessau einfach 3 Bauern mehr.", lautet eine Honk-Zwischeneinschätzung. Auch die Dessauer titelten "Es war mehr möglich." Die Berichterstatter hatten womöglich auch einen virtuellen Mehrbauern aus der folgenden Partie im Sinn:

Schindler, C. - Domsgen, C.
LL0304 Anhalt-Merseburg, 2004

Brett 2


Ausgangsstellung 35.Th4?? "Im Endspiel tauchten auf den entgegengesetzten Fluegeln Freibauern auf. Schliesslich machte der Bauer h3 der Nachziehenden das Rennen, da er vom Turm auf h8 unterstuetzt wurde. Merseburg verkuerzte auf 3:4. Dabei haette Christian nach einem Zwischenschach mit dem Turm den Freibauern erobern koennen." (M. Hardt)
[35.Tg4+ Kf6 36.Th4 Tb8 37.Ka2+ -]
35...Th8 36.Txh8 Kxh8 37.Se2 h2 38.Sg3 f5 39.a7 Lxa7 40.Kc1 f4 41.Sh1 Kg7 42.Kd2 Kf6 43.Ke2 Kf5 44.Kf3 e5 45.Kg2 e4 46.Kf1 e3

0-1

Nachdem Merseburg durch den Domsgen-Sieg also glücklich auf 3:4 verkürzt hatte, musste Honk seinen Mehrbauern verwerten:

Winterfeld, D. - Richter, T.
LL0304 Anhalt-Merseburg, 2004

Brett 4


Ausgangsstellung 42.Te8? Sicher wollte Weiss ...Te7 nicht tatenlos abwarten, aber die Aktivierung des Turmes scheitert taktisch.
42...Txd3! 43.cxd3 c2 44.Le5+ Kf7 45.Lb2 Kxe8 46.Ke2 Kd7 47.d4 c4 48.Ke3 Ke6 49.f4 gxf4+ 50.Kxf4 Ld2+


0-1

Bemerkenswert in unserem Match das von Holly erwähnte "Duell der Doktoren". Dr. Höhm ließ es sich nicht nehmen, den Partieverlauf von Zeit zu Zeit von seinem Brett aus vernehmlich zu kommentieren. Unserem Doc bescheinigte er "mit einem Affenzahn zu ziehen." Das Turmendspiel bietet noch Raum für weitere Analysen.

Höhm, W Dr - Liesigk, R Dr
LL0304 Piesteritz-Löberitz, 2004

Brett 8


Ausgangsstellung 13...h6 14.Sxf6+ Diesen Zug hatte unser Doc zunächst a Tempo mit 14...h;g beantwortet, wonach Schwarz einigermassen kompakt steht. Aber: Gaeht nicht waegaen Raegael.
14...Lxf6 15.Lxh6 Der kleine Unfall fuehrte also zum Bauernverlust. Spaeter kann sich Schwarz jedoch konsolidieren.
15...Lg7 16.Dd2 Le6 17.Lxg7 Kxg7 18.f4 Sd4 19.Se2 Sxe2+ 20.Dxe2 exf4 21.Txf4 Dg5 22.De3 De5 23.a3 La2 24.Tbf1 Le6 25.c3 Tae8 26.d4 cxd4 27.cxd4 Db5 28.d5 Ld7 29.Dd4+ Te5 30.b4
[30.Tf6 haette Weiss einen gedeckten Freibauern verschafft.
30...Dc5 einziger Zug, sonst faellt der Bd6.
31.Dxc5 dxc5]
30...Db6 31.Dxb6 axb6 32.Tc1 Tc8 33.Tff1 Tee8 34.Kf2 Lb5 35.Tfd1 Lc4 36.Lh3 Tc7 37.Td4 b5 Irgendwo hier muss der Vorteil verloren gehen. Vielleicht ist 38.a4 eine Idee. In jedem Fall erscheint mir in der Folge das Schlagen auf c4 zweifelhaft, das Schwarz einen starken Freibauern verschafft.
38.Lf1 Tec8 39.Lxc4 bxc4 40.Tc3 b5 41.Kf3 Kf6 42.Kf4 g5+ 43.Kf3 Ta7 44.Td2 Tca8 45.Ta2 Ke5 46.Ke3 f5 47.exf5 Kxd5 Der Einladung, dieses komplizierte Endspiel tiefer zu untersuchen, sind gleich mehrere gefolgt. Es ist ein schoenes Beispiel für die Wichtigkeit der Aktivitaet in Turmendspielen. Zunaechst ist festzuhalten, dass mein Hinweis auf Hollys Einschaetzung im Bericht nach dem 49. Zug wohl zu spaet platziert ist. Alle Verbesserungsversuche für Schwarz setzen fruehr an. Am fruehesten der von Holly selbst: "Meine Einschaetzungen waehrend der Partie ruhten, wie meistens bei mir, eher auf meinem Gefuehl denn auf konkreten Varianten. Mittels Turmverdopplung auf der a-Linie nebst Ta4 kann man jederzeit den b4 gewinnen, wonach man bessere Chancen haben sollte. Wie die Analyse nun zeigt, ist es halt doch nicht so einfach. Die beste Gewinnchance, die ich so auf die Schnelle finden konnte, ist wohl 47....g4. Man verzichtet zunaechst auf die Rueckgewinnung der Bauern, blockiert aber nun alle Weissen Aktivitaeten. Danach schwenkt man mit beiden Tuermen auf die f-Linie und Weiss kann das Eindringen der schwarzen Tuerme nicht wirklich verhindern. Die 2 Minusbauern sammelt man dann nach und nach ein und aufgrund der im Endspiel so wichtigen Aktivitaet des Schwarzen sollte die Stellung gewonnen sein." Das sieht - wie zu erwarten war - ueberzeugend aus.
48.g4 Th8 Konrad: "Zur Partie Dr. Hoehm - Dr. Liesigk moechte ich auf 48. ... Te8+ als moeglichen Gewinnzug verweisen. Der weisse Koenig muss sich entscheiden auf welchen Fluegel er ausweicht. Geht er auf den K-Fluegel, dringt der sK im Zentrum ein, um im Zusammenspiel mit seinem c-Freibauern Unruhe zu stiften und marschiert er auf den D-Fluegel duerfte eine Turmverdoppelung auf der e-Linie dem Weissen grosse Probleme bringen." Die Turmverdopplung auf der e-Linie waere sicher siegbringend. Ich meine, dass 49. Kf2 Kd4 50.Tf3 c3 51.f6 nebst evtl. h4 eine brauchbare Antwort fuer Weiss ist. Mikly schlug im 48. Zug eine Alternative vor: "Wie waere es mit 48. .. Ke5? Dieser Zug erschwert das weisse Gegenspiel indem der Druck auf a3 aufrechterhalten bleibt und befoerdert die Aktivierung der verbundenen Freibauern. Natuerlich kann dabei der schwarze Koenig (einziges Gegenspiel von Weiss dann ueber die e-Linie) bis nach f7 zurueckgetrieben werden, aber die aktiven Freibauern, ein eroberter a3 und die verbliebenen weissen Schwaechen sollten Gewinnchancen geben. Insgesamt aber wandelt man wohl immer hart am Rande der Remisbreite .. "
49.Tf2 Holly meinte wohl dieses Endspiel, das trotz Minusbauern gewonnen sein muesse. Konkrete Varianten hatte er vielleicht im Sinn, hat sie aber im Bericht nicht erwaehnt.
49...Ke5
[49...Th3+ Scheint der naheliegendste Versuch zu sein und wurde m. E. auch im Anschluss an die Partie erwaehnt. Meine Variante verlaeuft allerdings ausgeglichen.
50.Kd2 Txc3 51.Kxc3 Txa3+ 52.Kb2 Ta7 53.f6 Ke6 54.Tf5 Th7 55.h3 d5 56.Txg5 Txh3 57.Tf5 Th8 58.Kc3 Tf8 59.Kd4 Txf6 60.Te5+]
50.f6 Tf7 51.Tf5+ Ke6 52.Kd4 Txh2 53.Te3+ Kd7 54.Txb5 Txf6 55.Txg5 Tf4+ 56.Kc3
[56.Te4 Txe4+ 57.Kxe4 c3 ist nicht ohne Risiko fuer Weiss.]
56...Ta2 57.Ta5 Hier geht das Remis sicher in Ordnung.

1/2-1/2