Hentzgen, Thomas (1979) - Schwarz, Hans (1978)
Lali 04/05 USV II-RochadeII, 28.11.2004

Runde 4 [Thomas Hentzgen] [A13]


Ausgangsstellung Das Aufstellungslotto hatte mir also Hans Schwarz beschert. Unsere 1. Begegnung (1997) endete - nach einem Faustschlag gegen einen Getraenkeautomaten - schmerzhaft fuer mein damals untrainiertes Handgelenk. Heuer hatte ich das Gefuehl, die Weisspartie am 6. Brett muss gewonnen werden, um die Mannschaftpunkte einzufahren. Wollte es trotz allem erstmal ruhig angehen lassen.
1.Sf3 e6
[1...f5 2.e4 Diese Option haette ich wahrscheinlich nicht gezogen.]
2.c4 f5 3.b3 Sf6 4.Lb2 d5 5.g3 c6 6.Lg2 Ld6 7.O-O O-O 8.d3 Eine Idee von Sebastian Manigk. Als vorbereiteter Weisser geht man dabei allerdings konsequenter vor.
8...Sbd7 9.Sbd2 De8 10.Dc2 Dh5 11.e4 dxe4 12.dxe4 f4 13.Dd3 Lc7 14.b4 Sg4 15.c5 Sde5 16.Dc3 fxg3 17.fxg3 Txf3 War schon etwas ueberrascht einen Turm auf f3 vorzufinden. Nachdem ich in unserer 1. Partie auf die Qualle verzichtet hatte, wird sie mir hier regelrecht aufgezwungen.
18.Sxf3 Sxf3+ 19.Txf3 Dxh2+ 20.Kf1 Le5 21.Dd2 h6 Was nun? Das sieht nach einer Einladung aus. Allerdings besteht eine nicht zu unterschaetzende Gegendrohung darin, nach b6 nebst La6, was Dickes von der Grundreihe zu lutschen. Heinz haette die Lage im Griff gehabt, mich hat sie ueberfordert. Ein zwingendes Vorankommen konnte ich nicht finden. Habe mich deshalb auf das Abwehren der Drohung konzentriert. Nach ca. 1 Stunde (?) musste ich ziehen, um nicht durch Zeit zu verlieren. Den 2. Zug hatte ich mir leider gleich zurechtgelegt.
22.Lxe5! (1:54)
[Natuerlich nicht
22.Dd8+ Kh7 23.Lxe5 b6!!- +]
[22.a4 Wenigstens den haette ich nach einer halben Stunde spielen sollen. Scheint erstmal bei unklarer Stellung einen weiteren Bauern abzugeben. Eine Stellung, mit der sich selbst OL-Spieler schwer getan haben, muendet aber offenbar schnell im Ausgleich.
22...b6 23.b5 cxb5
(23...bxc5 24.Dd8+ Kh7 25.Lxe5 Sxe5 26.Tc3=)
24.axb5 bxc5 25.Dd8+ Kh7 26.Lxe5 Sxe5 27.Tfa3= La6
(27...Ld7)
28.Dxa8 Lxb5+ 29.Kf2 Sg4+ 30.Kf3 Se5+ 31.Kf2 Sg4+]
22...Sxe5 23.Tb3? Falsch! Wenigstens erschwert der Zug die Aktivierung des Laeufers ueber a6. Aber...
[23.Dd8+ Richtig! 23...Kh7 24.Tf8 b6 25.Th8+ Kg6 26.De8+ Sf7 nebst La6 war meine Befuerchtung ... aber...
(Auch die Koenigswanderungen fuehren zu nichts, weil man einfach den Turm auf c8 geben kann und dann mit der aktiven Dame voll im Gekroese ist.
26...Kg5 27.De7+ Kh5 28.Txc8 Txc8 29.Dxg7 Sg4 30.Df7+ Kg5 31.Df4+ Kh5 32.Td1+ -)
(26...Kf6 27.Tf8+ Kg5 28.De7+ Kh5 29.Lf3+ Kg6 30.Txc8 Txc8 31.Dxe6+ Kh7 32.Df5+ g6 33.Dxc8+ -)
27.Kf2!+ - Ploetzlich kann der Koenig dieses Feld betreten und nimmt alles raus. Heinz hatte das natuerlich schon vor 5 Zuegen gesehen.]
23...Ld7 Und der ist sogar gedeckt...
24.Td1?? Der eigentliche Verlustzug.
[24.Ke1!? Dg1+ 25.Lf1 a5
(25...Tf8 26.Dg2+ / -)
26.Df2+ / =]
24...Tf8+ Und die Ste llung ist nicht mehr zu halten. 0-1 nach einigen belanglosen Zuegen. Damit beantragt Hans Schwarz die Aufnahme ins Glossar. Der Mann der einem in 2 Partien 1,5 BP & 3 MP abnimmt.

0-1

Engelmann, Jakob (1927) - Grahn, Juergen (1951)
Lali 04/05 USV II-RochadeII, 28.11.2004

Runde 4 [Jakob Engelmann] [B20]


Ausgangsstellung 1.e4 c5 2.b3! Eindeutig die einzig richtige Erwiederung auf Sizi :-)
2...e6 3.Lb2 Sf6 4.e5 Sd5 5.c4 Wie so oft bei 2. ... b3 befand ich mich in mir unbekannten Gewaessern. Da ich aber das erste Mal nach 3 Schwarzpartien Weiss hatte, wollte ich unbedingt auf Sieg spielen.
5...Sf4 6.d4 cxd4
[6...d5 7.Sf3 cxd4 8.Dxd4 Sg6 9.cxd5 exd5+ / =]
[6...Sc6 7.d5 exd5 8.cxd5 Sb4 9.g3 Sg6 10.a3 Sa6+ / -]
7.Dxd4 Sg6 8.Sf3 Sc6 9.De4 Lb4+ 10.Sbd2 Da5? Schwarz verfolgt den falschen Plan. Anstatt auf Bauernfang zu gehen, sollte er sich um Entwicklung kuemmern.
[10...O-O 11.a3 Le7 12.Ld3 d6 13.exd6 Dxd6 14.Td1+ / =]
11.a3 Lxd2+ 12.Sxd2 Scxe5 13.f4! Dem Schwarzen werden immer mehr Felder genommen.
13...f5 14.Dd4 Sf7 15.O-O-O!? Ist meiner Meinung nach besser als sofort Dxg7, was dem Schwarzen mehr Gegenspiel einberaumt. Fritz empfiehlt zwar, sofort den Bauern zu fressen, aber der Textzug entspricht eher meinem Stellungsgefuehl ;-)
15...Tg8 16.g3 Dc7? In den folgenden Zuegen verliert Schwarz zu viel Zeit. Er sollte schnell d6 spielen, um dem Laeufer Luft zu geben.
17.Lg2 a5 18.Kb1 Se7 19.The1 Ta6 20.h3 Td6? Das denkbar unguenstigste Feld fuer einen Turm - vor allen eigenen Figuren im Kreuzfeuer der Laeufer und Bauern. Vorzuziehen ist vielleicht g5, um wenigstens ein Anzeichen dafuer zu geben, dass man nicht nur zuschauen, sondern spielen will.
21.Dc3 Dc5 22.b4 axb4 23.axb4 Df2 24.Lh1 Da7 25.c5 Ta6 26.Sc4 Ich wage es mir schon gar nicht mehr, Ausrufezeichen zu setzen, weil sich die Stellung von allein spielt...
26...Db8 27.b5 Ta7 28.h4 beraubt Schwarz seines letzten Planes - g5!
28...h6 29.h5! Womit wir nun am Hoehepunkt angekommen waeren. Schauen wir uns die schwarzen Figuren an. Welche koennen denn setzten, ohne dass sofort etwas verloren geht? Da haetten wir die Dame mit dem Zielfeld a8, den Ta7 mit den Feldern a8 und a4 und den Koenig mit f8. Dazu kommen noch die drei Leichtfiguren, von denen nicht eine ein vernuenftiges Feld hat... Diese Fuelle an moeglichen Zuegen verwirrte meinen Gegner anscheinend und er waehlte das schnelle K.O.
29...g5 30.Sd6+ Sxd6 31.cxd6 gxf4 32.gxf4 Tg4 33.dxe7 Kxe7 34.Df6+ Ke8 35.Txe6+ dxe6 36.Td8#


1-0

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