Aufgrund der Termindichte hat sich einiges angesammelt. Nachfolgend eine kleine Auswahl aus den ersten beiden Runden, wobei bereits gekürzt wurde. Dank an Normi und Brain für die Unterstützung bei der Kommentierung. In den nächsten vier Fragmenten hat Normi das Wort. Zunächst ein interessantes Qualitätsopfer, ebenfalls aus dem Rochade-Naumburg-Kampf. Dann geht es nach Quedlinburg. Die Bernburger stehen derzeit mit ausgeglichenem Punktekonto nicht schlecht da, haderten aber etwas mit den in Zeitnot vergebenen Siegchancen von Stephan Boese im Rochade-Kampf, die gemäß ihrem Bericht einen Wendepunkt darstellten:
Das Streiflicht aus dem ersten Merseburg-Match soll die Überleitung zum Spitzenspiel werden. Honk profitierte nach eigenen Angaben von einem Fingerfehler Philipps, hatte m. E. aber auch objektiv die besseren Karten.
Wie im Bericht bereits angedeutet, gab es bei Puls - Heineck vier Damen zu bestaunen, was zuletzt Normi vergönnt war. Beide Seiten haben sich aber bereits darauf verständigt, dass Weiß trotzdem immer am längeren Hebel saß. Das Endspiel an 8 bietet einigen Analysestoff. Unzweifelhaft gab es gute Gewinnchancen für Schwarz, aber die praktischen Probleme, insbesondere beim Stand von 2:4, sind nicht zu unterschätzen. Deshalb ist die Beurteilung "wirklich grausam" m. E. zumindest missverständlich. So würde ich es nicht unterschreiben.
Begleitend noch einige technische Studien. Die erste zeigt das mitunter langwierige Gewinnverfahren mit Springer + 2 verbundenen Bauern gegen den Läufer. Die anderen beiden Studien befassen sich mit dem Endspiel Läufer gegen zwei verbundene Bauern, das ebenfalls in den Varianten zu Feldmann - Mädel eine Rolle spielte.
Abschließend die vermutlich spannendste Partie der Auftaktrunden. Weiß brachte ein chancenreiches Turmopfer, mit dem er seinen erfahrenen Gegner über viele Züge bei guter Kompensation beschäftigen konnte. Selbst die Schlussstellung ist nicht klar - vermutlich ZÜ? Konkrete Varianten traue ich mir nicht zu.
Zum Einstieg eine Partie, die von Beginn an originelle Stellungsbilder aufweist, nachdem sich Michael entschlossen hat, den Stonewall mit g4 und langer Rochade anzugehen.
LL0405 Rochade II-Naumburg II, 2004
Brett 1 [Riker] [A84]
1.d4 d5
2.c4 e6
3.Sc3 f5
4.Sf3 Sf6
5.Lg5 Le7
6.Dc2 c6
7.e3
[27...exd4!? waere ein hochinteressantes
Figurenopfer, nach dem Weiss hoellisch aufpassen muss. Es aendert aber nichts an der ausgeglichenen Stellungsbewertung.
28.exf5
Dxf5 29.Ka1
(29.Df7+ Dxf7
30.Sxf7 c3
31.Th8 Tb6
32.Td8+ (32.Tg8
Sxb2) 32...Ke7
33.Txd4 Sxb2 und
Schwarz gewinnt die Figur mit etwas Vorteil zurueck.)
29...c3 30.Dh4
(30.bxc3?? und man moechte instinktiv
zu ...Tb1+ greifen, was auch gewinnt. Noch viel staerker ist aber 30...Se1! mit sofortigem k.o.)
30...cxb2+ 31.Sxb2
Txb2 32.Dxd4+
Dd5 33.Dxg7+ Wer
wuerde das nicht spielen? Bei Bedarf kann Weiss auch die Damen tauschen.
(33.Dxd5+ cxd5
34.Td1 Sxf2
35.Txd5+ Kc6
36.Txa5)
33...Kd6 Darauf kann man
sich am Brett natuerlich unmoeglich einlassen, aber dem Wanderkoenig ist nicht so recht beizukommen.
Im Gegenteil muss Weiss darauf achten, nicht die falschen Schachs zu geben.
34.Th6+
(34.Df8+? Kc7
35.Th7+ Kb6
36.Db8+ Kc5
37.Df8+ Kb5
38.Tb7+ Ka4
39.Txb2 Dd4)
34...Kc5 35.Se6+
Kb6 36.Dd4+
Dxd4]
28.Sxe6 Kxe6
29.Dg4+ Kd6
30.Th7
[30.dxe5+!?]
30...exd4 31.Txg7
Kc5 32.Dd7
Df4 33.Da7+
Kb5 34.Tb7+
Txb7 35.Dxb7+
Kc5 36.De7+?? Dauerschach
waere das logische Ende einer ansprechenden Partie gewesen. Im Naumburger Bericht heisst es zu dieser
Situation: "Nach 3 3/4 Stunden und einer guten gegnerischen Verteidigung hatte Michael die Moeglichkeit
in ein Dauerschach abzuwickeln, was er jedoch in Zeitnot uebersah und die schoene Angriffspartie aufgeben
musste."
[36.Da7+]
36...Kb6
37.Dd8+ Kb5
38.a4+ Kxa4
39.Se3
[39.b3+ Kxb3
40.Db6+ Ka4
41.Dxc6+ Ka3
42.Dxc4 Dxe4
43.Da2+ Kb4
44.Dd2+ war noch der beste,
aber nicht mehr ausreichende Versuch.]
39...Dxe4 40.Db6
Sb4+
0-1
Die Vorharzer bauen für gewöhnlich auf ihre beiden Spitzenbretter. Als dort gegen Naumburg nur ein halber Zähler raussprang, reichte es insgesamt nicht.
LL0405 Rochade II-Naumburg II, 2004
Brett 2 [Normi] [B30]
33.b4!? eine interessante
Idee, allerdings ist sie unnoetig, da Weiss nach Lc2 deutlich besser steht.
[33.Lc2]
33...Sb3 34.Df4
Sxc5 35.Df6+
Kf8 36.bxc5
[36.dxc5!? raeumt das Feld
d4 fuer den Springer.]
36...Sg8 37.Df4
Kg7 38.h5
De7 39.g5
hxg5 40.Sxg5
Sh6 41.Dg3
Sf5?!
[41...Tg8
42.Kf1 Sf5
43.Lxf5 gxf5]
42.Lxf5 exf5
43.h6+
[43.Sh3! Th8
44.Sf4 g5
45.Sxd5]
43...Kh8
[43...Kg8 ist besser, da dann
e6 nicht funktioniert. Allerdings hat auch hier Weiss ausreichend Kompensation.]
44.e6!
f6
[44...fxe6 45.De5+]
45.Dd6 Te8
46.Sf7+ Kh7
47.Dxd5 Dxe6
48.Dxe6 Txe6
49.d5 Te1+
50.Kg2 a5
51.d6 b4
52.axb4 axb4
53.d7 Td1
54.Sd6
1-0
Klinkenstein, Kai-Uwe - Büch, Detlef
LL0405 Quedlinburg-Anhalt, 2004
Brett 6 [Normi] [B18]
24.Td1! das
simple S:h6+ ist nicht so simpel, wie es scheint. Schwarz kann sich halten.
[24.Sxh6+ gxh6
25.Dxf6 Txe1+
26.Lxe1 Lg7
27.De7 Lxb2]
24...Se4?? aber Schwarz
hat auch sonst keinen vernuenftigen Zug.
[24...De6 25.Sxh6+
gxh6 26.Dxf6
Dxf6 27.Lxf6]
25.Lxg7! Lxg7
26.Dg4 Sg5
27.h4? vergibt den einfachen
Sieg
[27.Se7+ Txe7
28.Dxc8+]
27...Se6
1/2-1/2
Kahe, Ralph - Rümmler, Roland
LL0405 Naumburg II-Quedlinburg, 2004
Brett 1 [Normi] [D66]
22.Dd2? Nachdem die Stellung
immer zwischen Ausgleich und leicht besser fuer Schwarz schwankte, ist dies ein schwerer Fehler.
[22.Lxd3 Td8
(22...Sxd3 23.Dxd3
Ld5 24.b3)
23.Tc7 Tab8
24.Lf1]
22...Se2+ 23.Txe2
dxe2
24.Tc7 Ld5
25.Dd3 Dd8?? Vergibt
den deutlichen Vorteil. Nun muss man noch Technik zeigen.
[25...Lxe4
26.Dxe4 Dd8]
26.Txd7 Lxe4
27.Txd8+ Txd8
28.Dxe2 Lxb1
29.h4 Ld3
30.De3 Lc2
31.Dc5 Lxa4
32.Dxb4 Lb5
33.g4?!
[33.Sd4 Td5
34.f4 Tad8
35.Sxb5 Txb5
36.Da3]
33...Tac8 34.g5? Konsequent,
aber schlecht. Weiss muss ruhiger spielen und darf sich nicht so viele Schwaechen machen.
34...Td1+
[34...Tc4
35.De7 Td3]
35.Kh2 Tc4
36.De7 Td3
37.Db7? Die weisse Lage ist
sehr schwierig, aber man konnte noch Fallen stellen.
[37.gxh6 Txf3?
(37...gxh6 38.Df6
Tg4 (38...Lc6
39.Se1 Td1
40.Sg2 Tg4))
38.Dg5]
37...Tf4 38.Se1
Txf2+ 39.Kg1
Tf1+
0-1
Will, Matthias - Gregor, George
LL0405 Naumburg II-Quedlinburg, 2004
Brett 2 [Normi] [A48]
34.Kf2 Ke5
35.Te1+ Kd4
36.Txe7 Txb3
37.g4 fxg4
38.fxg4 Kxc4
39.Txh7 Kxd5
40.g5 Ta3
41.g6 Ta8
42.g7 Tg8
43.Ke2 b3
44.Kd2 b2?
[44...Kd4]
45.Kc2 Ke6
46.h5 Kf7
47.h6 Tb8
48.Kb1 Remis? Weiss steht
klar auf Gewinn. Die weissen Bauern sind nicht mehr aufzuhalten.
[48.Kb1 d5
49.Th8 Tg8
50.Kxb2 d4
51.Kc2 c4
52.Kd2 c3+
53.Kc2 und
der schwarze Zugzwang entscheidet.]
1/2-1/2
LL0405 Bernburg-Rochade II (Dessau), 2004
Brett 7 [Riker] [B37]
34...Thg8 Laesst eine erste
gute Moeglichkeit aus.
[34...Txf5! (Brain) 35.De3
Txh5 Und wenn Weiss jetzt
auf g4 nimmt, taucht erstmals das Motiv ...Sf3+ auf.
36.Lxg4
Tg5 37.Le6 Bei
passiveren Zuegen sollte D:a2 reichen.
37...Sf3+
38.Txf3 Te5]
35.Te4 Dd8
[35...Txh5 war immer noch ueberlegenswert.
Nach wie vor waere dann der Bg4 tabu. Schwarz plant jedoch, den Bauern mit der Dame abzuholen, was auch
gut ist.]
36.Dd2 De8
37.b4 cxb4? Aber
jetzt sollte man nicht mehr zoegern. Der Textzug aktiviert nur die weisse Dame.
[37...Dxh5! Gegen das kommende
...Sf3 hat Weiss kein Mittel.
38.De3
Sf3+ 39.Lxf3
(39.Kf2 Sd4)
(39.gxf3 gxf3
40.Txg5 Txg5+)
39...gxf3 40.Dxf3
Dxf3 41.Txf3
Txg2+]
38.Dxb4 Dxh5
39.c5 Df7
40.Db8+ De8
[40...Kg7 versprach immer noch
Vorteil.]
41.Dxe8+ Kxe8
42.c6 Kf7
43.Tc3 Ta8
44.Le2 Tgg8
45.Ta4 a5
46.Tca3 g3
47.Lh5+ Kg7
48.Txg3+ Kh7
49.Tb3 Ta7
50.Le2 Tga8
51.Tb6 Kg7
52.Ta3 Kf8
53.Tab3 Tc7
54.Tb8+ Tc8
55.Txa8 Txa8
56.Tb7 Ke8
57.c7 Tc8
58.Lb5+ Kf7
59.Ta7
1-0
LL0405 Merseburg-Köthen, 2004
Brett 2 [Riker] [B37]
18.Tc1 Sed7 Weiss
hat deutlichen Raumvorteil und gute Chancen, Schwarz allmaehlich die Felder zu nehmen. Er entschliesst
sich dennoch fuer eine forcierte Methode.
19.Lxa6!?
bxa6? Uebersieht vielleicht
22.c7? Jedenfalls verbleibt Schwarz nun mit Minusqualitaet.
[19...Txc1 Deshalb hat Fritz8
bei mir 19.L:a6 nicht ganz oben auf der Liste - Schwarz hat materiell keine Sorgen. Ich meine, aber dass
die schwarzen Figuren auch danach einige Koordinierungsprobleme haben. Insbesondere die Springer finden
keine rechten Felder.
20.Txc1 bxa6
21.Sc6 Da8
22.Sxd8 Dxd8
23.Tc6 Sb8 die
einzige Moeglichkeit a6 zu decken. Andernfalls sollten aber die verbundenen Freibauern Weiss zum Sieg
verhelfen.
24.Tc4 Sbd7
25.Dc1]
20.Sc6 Txc6
21.dxc6 Sc5
22.c7 Dxc7
23.b4 Sfd7
24.bxc5 Sxc5
25.Tfd1 Tc8
26.Dc2 Da5
27.f4 h6
28.Dd2 Tb8
29.Dxa5
1-0
Noch einmal zur Gesamtbetrachtung: Das Remis in Hartwig - Weber war zwar auch meiner Meinung nach aus Merseburger Sicht nicht gefährdet, aber ihr Weißaufschlag mit 1,5/4 und zwei kurzzügigen Remisen an den vorderen Brettern (bei bereits bequemen schwarzen Stellungen) war an diesem Tag wohl zu schwach, so dass die Schwarzen einiges riskieren mussten.
LL0405 USV Halle II-Merseburg (Dessau), 2004
Brett 6 [Riker] [A03]
34...Sxc4 fuehrt zu Materialverlust,
aber der Randspringer war eines der schwarzen Probleme. Guter Rat war bereits - naja usw.
35.Df7
Sd2 36.T4e3
[36.Dxe7+ Td7
37.Dxd7+ Kxd7
38.Txd2+ war ganz sicher auch
nicht zu verachten.]
36...Td7 37.Txd2
Txd2 38.Dxe7+
Td7 39.Dg5
Dxb2 40.Kg3
c4 41.Lg2
Tc5 42.f5
exf5 43.Df4
Td4 44.Dxf5
c3 45.Df7+
Td7 46.Df4
Tg7+ 47.Kh3
Txg2
48.e6+ Kb7
49.Kxg2 c2
50.e7 c1=D Zwar
wuenschenswert im Sinne von Verwicklungen und auch alternativlos, aber man merkte Lars-Peters langem
Zoegern an, dass es hier nichts bringt, zuerst die beiden Damen zu haben. Die Koenige stehen erstaunlich
sicher und es geht ohne allzu viele Schachs zu, fast schon positionell. Ungewoehnlich ist in der Folge
nur die Notation (Dee4 usw.).
51.e8=D
Ka6 52.Dee4
Dg7+ 53.Kh2
Tc2 54.Dd3+
Kb7 55.Df3+
Tc6 56.Ddd5
Dc7+ 57.Lg3
Dc8 58.Te7+
Ka8 59.Tc7
Dc2+ 60.Dg2
1-0
LL0405 USV Halle II-Merseburg (Dessau), 2004
Brett 8 [Riker] [D31]
35.De6 Mit dem Mittelspiel
moechte ich mich nicht weiter befassen. Da die Frage aufkam, ob Weiss ins Leichtfigurenendspiel musste:
Ich habe nach einem fluechtigem Blick den Eindruck, Schwarz hatte nach der scharfen Eroeffnung (Slawisch)
immer alles bestens unter Kontrolle und konnte hier sogar noch mehr erreichen als das spaetere Endspiel.
35...Dd5+?
[35...Dxb2 36.Dxb6
b3 Der Bauer ist nicht aufzuhalten.]
36.Dxd5 Sxd5
37.e4 fxe4+
38.Kxe4 Sc3+
39.Kd3 Auf das Bauernendspiel
darf sich Weiss natuerlich nicht einlassen, und so steht ihm eine lange Leidenszeit bevor.
[39.Lxc3 bxc3
40.Kd3 Kh7
41.Kxc3 Kg6
42.g4 Kf6
43.Kc4
(43.h4 h5)
43...Ke6 44.Kb5
Kd5]
39...Kh7 40.g4
Sd1 41.Ld4
a4
[41...b3 42.f5
(42.h4 h5)
42...a4 43.Kd2
b2 44.Kc2
a3 45.Kb1 und
ich sehe nicht, wie Schwarz weiterkommen will.]
42.Kc2 Sc3
43.h4 Se2
[43...h5! verspricht m. E.
gute Gewinnchancen. Anders als in der Partie bleibt der Springer immer aktiv, was die Sache fuer Weiss
sehr schwer macht. Aber auch die Partiefortsetzung sollte ok sein.
44.gxh5
(44.g5 Danach entsteht in einigen
Varianten das Endspiel Springer + h-Bauer gegen Laeufer, wobei der Randbauer die Aufgabe fuer die Laeuferpartie
maximal erschwert bzw. oftmals einfach gewinnt.
44...Sd5
45.f5 Se7
46.f6 Sc6
47.Lb2 gxf6
48.Lxf6 Sa5
49.Le7 b3+
50.Kc3 Sc4
51.Lc5 Kg6
52.Ld4 Sd6 (52...b2? Die
Ereignisse sofort zu forcieren, verliert wertvolle Zeit.
53.Kc2
a3 54.Lc3
Se3+ 55.Kb1
Sg2 56.Lb4
Sxh4 57.Lxa3
Sf3 58.Kxb2
h4 59.Ld6
h3 60.Kc3
Kxg5 61.Kd3
Kg4 62.Ke3
und der weisse Koenig ist in der bekannten Remiszone.) 53.Kb4
Sf5 54.Lc3
Sxh4 55.Kxa4
Sf3 56.Kxb3
h4
Hier kommt der weisse Koenig dagegen im Gegensatz zur Variante mit 52...b2 zu spaet.
57.La5
h3 58.Lc7
Kxg5 59.Kc4
Kf5 60.Kd5
Sg5 61.Lh2
Kg4 62.Kd4 Dass jetzt die Springergabel geht, war natürlich nicht beabsichtigt und kommt bei Gelegenheit noch raus. Es ging mehr um den prinzipielleren Gewinnweg.
Kf3 63.Kd3
Kg2 64.Ld6
Se6 65.Le5
Sg7)
44...Sd5 45.Le5
(45.f5 Se7
46.f6 Sc6
47.Lb2 b3+
48.Kb1 gxf6
49.Lxf6 a3)
45...Kg8 46.Kd3
b3 47.Kc4
Sxf4 48.Lb2
Kh7 49.Lc1
Sg2 50.Kc3
Kg8 51.h6
g6 52.Kb4
Sf4]
44.Le5 Sg1
45.Ld6
[45.h5 ist vielleicht noch
einen Versuch wert.]
45...b3+ 46.Kb2
Sf3 47.Lb4
Sxh4 48.Lc3
Sg2 49.Ld2
[49.Ka3 Sxf4
50.Kxa4 Kg6
51.Kxb3 Sd5
52.Ld4 Sf6 ist
technisch gewonnen, wenn auch nicht immer einfach. Siehe dazu das Beispiel von Awerbach weiter unten.]
49...Kg6? Wohl die entscheidende
Situation. Die Bildung eines weiteren Freibauern gewinnt. Wahrscheinlich war es einfach psychologisch
schwierig, selbst einen Bauerntausch anzubieten. Der Textzug gibt Weiss Zeit fuer eine Auffangstellung
nebst Einsammeln der Damenfluegelbauern, ohne dass der Koenig schnell entscheidend aktiv werden koennte.
[49...g6 50.f5
(50.Ka3 h5
51.gxh5 gxh5
52.Lc3 h4
53.f5 h3
54.f6 Kg6)
50...gxf5 51.gxf5
h5 52.f6
h4]
50.Ka3 Kf7
51.f5 Hier glaube ich nicht
mehr recht an schwarze Gewinnchancen. Werde aber unten (54. Zug) von Brain korrigiert.
51...Ke7
52.Lc1 Kf7
53.Ld2 Sh4
54.Lc1 Sf3
[54...Sxf5! (Brain) waere noch eine hübsche Gewinnidee.
55.gxf5
(55.Kxa4 Se3!
56.g5 Sonst bekommt Schwarz
die Gewinnstellung von weiter oben (siehe Awerbach). Der h-Bauern kostet nun aber den Laeufer, da das
Feld g5 blockiert ist.
56...h5 57.Kxb3
Sg4 58.Kc4
h4)
55...Kf6 56.Lb2+
Kxf5 57.Lxg7 Der h-Bauer läuft.]
55.Kxa4 Se5
56.Kxb3 Sxg4
57.Kc4 Se5+
[57...h5 58.Lg5]
58.Kd5 Sd3
[58...Kf6 von Brain als noch
einzig praktikabler Gewinnversuch vorgeschlagen. Vermutlich waere das angesichts der knappen weissen
Bedenkzeit tatsaechlich die beste Chance gewesen. Objektiv ist das aber Remis - sagt die Endspieltheorie.
Unten folgen noch zwei Studien, die trotz besserer Ausgangslage fuer die Bauernpartei als in der Textstellung
Remis enden. Die Henneberger-Studie ist dabei fast identisch mit der Partie, nur dass Weiss hier noch
ein Tempo mehr hat.
59.Lb2 Kxf5
60.Lxe5 g5
61.Ld6 h5
62.Kd4 h4
63.Ke3 g4
64.Le7]
59.Le3 Se1
60.Ke4 Sc2
61.Ld2 Sa3
62.Kf4 Sc4
63.Lc3 Sd6
64.Kg4 Se8
65.Lb2 Sf6+
66.Kf4 Ke7
67.La3+ Kd7
68.Ke5 Ke8
69.Kf4 Kf7
70.Lb2 Se8
71.Kg4 Ke7
72.Kh5 Kf7
73.Kg4 Sc7
74.Kh5 Sd5
75.Le5 Se3
76.Lxg7
1/2-1/2
Gewinn, 1958
1.Kb2 Le7
2.Sc3 Lf8
[2...Lc5 3.Sd5
Kb5 4.Sf4
(4.b4? Kc4)
4...Lf8 5.Sd3
Lg7+ 6.Ka2
Lf8 7.b4
Kc4 8.Se5+
(8.Sb2+? Kc3
9.Sa4+ Kc4
10.Sb6+ Kb5
11.Sd5 Kc4
12.Se3+ Kc3 und
Weiss kommt nicht weiter.)
8...Kc3 9.b5
Kd4 10.Sd7]
[2...Ld6 3.Sd5
Kb5 4.b4
Kc4 5.Se3+
Kd3 6.Sf5
Lf8 7.Kb3
Ke4 8.Sh4
Le7 9.Sg6
Ld6 10.Kc4
Kf5 11.Kd5]
3.Sd5 Lg7+
[3...Kb5 4.b4
Kc4 5.Se3+
Kd3 6.Sg4
Kc4 7.Se5+
Kd5 8.Sg6 nebst
Kb3. Awerbach macht auf dieses wiederholte Verfahren (Schachgebot nebst Tempogewinn durch Angriff auf
den Laeufer aufmerksam).]
4.Ka2 Kb5
5.Sf4 Lf6
6.Sd3 Le7
7.b4 Kc4
8.Sb2+ Kc3
9.Sa4+ Kc4
10.Sb6+ Kb5
11.Sd5 Ld8
12.Kb3 Kc6
13.Kc4 Lg5
14.a4 Ld8
15.a5 Kd6
16.a6 Kc6
17.b5+
1-0
Henneberger, M.
Remis, 1916
[Auszug]
1...Lf4! Die Aufgabenteilung
der schwarzen Figuren sieht vor, dass sich der Laeufer in der Regel um den vorderen und der Koenig um
den hinteren Bauern kuemmert.
[1...Ke5? 2.a5
Ke6 3.a6
Lb8 4.Kc5
Kd7 5.Kb6
Kc8 6.a7]
2.Kc5
[2.a5 Le3
3.b5 Ke5
4.b6 Kd6
5.Kb5 Kd7
6.Ka6
(6.a6 Kc8
7.Kc6 Lxb6)
6...Kc6 7.Ka7
Lf2]
2...Le3+ 3.Kc6
Kd4 4.b5
Kc4 5.a5
[5.b6 Kb4
6.b7 La7]
5...Kb4 6.a6
Ka5
1/2-1/2
Grigorjew, N.
Remis, 1927
1.Le6!
[1.Kc7? e5
2.Kd6 Kd4
3.La6 e4
4.Ke6 f3
5.Kf5 e3]
1...f3 2.Kc7
f2 3.Lh3
Kf3
[3...e5 4.Kd6
Kd4 5.Ke6
e4 6.Kf5
e3 7.Lf1
Kc3 8.Kf4
Kd2 9.Kf3]
4.Kc6! e5
5.Kd5 e4
6.Kd4 e3
7.Kd3 e2
8.Lg4+ Kxg4
9.Kxe2
1/2-1/2
LL0405 Köthen-USC Magdeburg, 2004
Brett 5 [B83]