Flegel, Franziska (1408) - Feist, Andra (1430)
JLEM U14w Bad Schmiedeberg (Bad Schmiedeberg), 18.02.2004
Runde 5 [Normi]
1.e4 e5
2.Sf3 Sc6
3.Lc4 Lc5
4.c3 Da Franziska das "klassische"
Sc3 oder d3 zu langweilg ist, entschieden wir uns fuer eine etwas schaefere Variante.
4...Sf6
5.d4 exd4
6.e5 Da wir unbedingt gewinnen
wollten, entschieden wir uns fuer das direkte Spiel nach vorn.
[6.cxd4 Lb4+
7.Sc3!? ist das schaerfste Gambit,
was nicht nur Holger Borchers empfehlen kann.
(7.Ld2 Lxd2+
8.Sbxd2 d5 sollte
jeder e5 Spieler kennen.)]
6...d5 der einzige Zug, der
Schwarz eine spielbare Stellung verspricht.
7.Lb5
Se4 8.cxd4
Lb4+ 9.Sbd2
[9.Ld2 ist der gebraeuchlichere
Zug.]
9...
[10.
10...bxc6 11.a3
Sxd2?!
[11...Lxd2+ 12.Sxd2 Schwarz
darf den Vorposten auf e4 auf keinen Fall behaupten. Allerdings ist nach dem Abtausch der Springer die
Remisbreite, nicht nur wegen der ungleichfarbigen Laeufer, recht gross.
(12.Lxd2? c5)]
12.Lxd2 Lxd2+
13.Dxd2 Die
strukturel le Vorteile der weissen Stellung sollten Franziska laengerfristig klaren Vorteil geben.
13...Lg4
14.Dd3 f6! Schwarz
versucht mit allen Mitteln den Abschluss der weissen Entwicklung zu verhindern, da sie sonst auf verlorenem
Posten steht.
15.Sd2 fxe5
[15...c5!? loest die eigene Schwaeche
auf und demontiert das weisse Zentrum voellig.]
16.dxe5 De7?
[16...Dg5! Nun
schafft es Schwarz den weissen Koenig im Zentrum zu halten oder den Bauern e5 zu gewinnen.]
17.Dd4! Lf5?
[17...Tae8
18.
(18.Dxg4 Dxe5+
19.Kf1 c5 bietet
Schwarz sehr gute Kompensation fuer die geopferte Figur.)
18...Le2! 19.Tfc1
Dxe5 20.Dxe5
Txe5 21.Txc6]
18.
18...a5
[18...Dg5 19.f4
Dg6 sollte
den weissen Vorteil in Grenzen halten.]
19.Tac1 De6
20.f4 Der weisse Plan ist
klar: Belagerung des c6, Ueberfuehrung des Springers nach d4 und dann Gewinn des Bauern c6 oder Entfaltung
eines Mattangriffs mittels f5.
20...Lg6
21.Tc5 Ta6
22.Tfc1 Tfa8
23.Da4 Le8
24.Sb3 Tb8
25.Sd4 Franziska hat den skizzierten
Plan routiniert umgesetzt.
25...Dg4
26.Sxc6??
[26.Tf1 Txb2
27.Tc2 und trotz des Minusbauern
steht Weiss recht aussichtsreich. Nach f5 besitzt Franziska verschiedenste Optionen um auf Gewinn zu
spielen.]
26...Lxc6?
[26...Txb2 haette
die die Arbeit zerstoeren koennen
27.T5c2
Txc6]
27.Txc6 Txc6
28.Dxc6 Glueck gehabt. Das
entstandene Endspiel wird sicher nach Hause gebracht.
28...Dxf4
29.Dxd5+ Df7 Macht
es Weiss leicht jeder Tausch sollte vermieden werden.
30.Dxf7+
Kxf7 31.Txc7+
Kg6 32.Tc2
Te8 33.Te2
Kf5 34.Kf2 Keine
Frage, das Endspiel sollte gewonnen sein, aber bei genauem schwarzen Spiel ist es nicht ganz trivial.
34...Txe5?? Na
klar. Alte Schule, mit Minusbauern sollte man immer ins Bauernendspiel abwickeln das bietet beste Chancen.
[34...Ke6 35.Te4
Tc8 36.Kf3 aber
Schwarz kann kaempfen.]
35.Txe5+ Kxe5
36.Ke3 Kd5
37.Kd3 g5
38.b4 axb4
39.axb4 g4
40.Ke3 Irgendwie ging die
schwarze Taktik nicht auf. Die Remischancen bei 34. ... T:e5 wurden wohl doch etwas ueberbewertet.
Und deshalb
1-0
Daus, Christian (942) - Hoffmann, Soeren (1227)
JLEM U12m (Bad Schmiedeberg), 18.02.2004
Runde 5 [Normi]
1.e4 e5
2.Sc3 Sf6
3.g3 Lc5
4.Lg2 d6
5.Sge2
[5.h3 verhindert zumindest
den Laeuferausfall nach g4.]
5...Sc6 6.
[6.h3]
6...Lg4 7.Kh1?!
[7.h3 Le6
(7...Lh5 8.Sa4)
8.Sd5 fuehrt uns zu bekannten
Strukturen zurueck.]
7...Dd7 8.Sd5
Sxd5 9.exd5
Sd4 10.f3
Lh3 bis hierher lief es fuer
Christian nicht ganz optimal, aber nun wird er kreativ und sorgt fuer eine spannende Partie. Schon deshalb
erhaelt der naechste Zug von mir ein Ausrufezeichen.
11.g4!
Lxg2+ 12.Kxg2
h5 13.Sxd4
Lxd4 14.c3
Lb6 Sicherlich ist die Stellung
klar besser fuer Schwarz, aber dass mein Rechner hier schon g5 vorschlaegt und diese Idee spaeter von
Christian aufgegriffen wird, beeindruckt mich.
15.h3
[16...exd4]
17.g5!! der beste Zu g.
Ich bin begeistert und auch Brain war waehrend der Partieeingabe bei der LEM von der Partie angetan.
17...f6
18.h4
[18.a4 a6
(18...a5 ist vielleicht ein
brauchbarer Einschub fuer Weiss)]
18...Df7 19.dxe5! nimmt
endlich und auch bei erster Gelegnheit das latente e:d4, was Schwarz meist deutlichen Vorteil gab, aus
der Stellung.
19...dxe5 20.c4
Dg6 21.Ld2? dieser
Zug ist unnoetig und gibt nur die Kontrolle ueber d3 auf.
[21.De2]
21...Dd3 22.Tc1
Dd4 23.b4
a6 24.Kg3
[24.Kh3 Christian spielte nach
21. Ld2 stark weiter und haette sich mit Kh3 wieder nahe am Ausgleich befunden.]
24...Tdf8 25.f4 weiter
mutig nach vorn, aber es ging besser.
[25.c5! La7
26.d6 und nun muss sich auch
der schwarze Koenig sorgen.
26...cxd6
27.cxd6+ Kb8
28.b5! axb5
(28...Dxd6 29.bxa6
Dxa6 30.Dc2
Tc8 31.De4 sicherlich
steht Schwarz besser, aber es ist noch lange nicht in Sicht, wie er gewinnen kann. Die weissen Gegenchancen
sind nicht zu unterschaetzen.)
29.La5]
25...fxg5 26.hxg5
[26.fxg5? Dd3+
27.Tf3
(27.Kg2 Txf1
28.Dxf1 Dxd2+)
27...Txf3+ 28.Dxf3
Dxd2]
26...h4+ 27.Kg4 etwas
zu mutig.
[27.Kh2 exf4
28.Dg4+ Kb8
29.Lc3]
27...Dd3!
28.Tc3 Df5+
29.Kf3 Dh3+? macht
die Sache wieder spannend.
[29...Ld4]
30.Ke4 Dg2+
31.Kxe5 fuer Taktik: jetzt
ist es Matt in 6 aber " es muss jeder Zug sitzen".
31...Te8+
32.Kf5 De4+
[32...g6+! 33.Kf6
(33.Kxg6 De4+
34.f5 De7 und
Matt im naechsten.)
33...Ld4+ 34.Kf7
Tef8+ 35.Kxg6
De4+ 36.f5
De8#]
33.Kg4 Dg2+
34.Kf5 Thf8+ erst
jetzt kommt Schwarz auf Abwege.
35.Kg6
De4+ 36.f5
De7 37.Kh5
Th8+ 38.Kg4 Save. De4+
39.Kh3 Te5
40.Tf4 De2
41.Dxe2 Txe2
42.Td3
[42.c5! Txd2?
(42...Lxc5 43.bxc5
Txd2 44.f6)
43.cxb6]
42...Lg1 43.Lc3
Th2+ 44.Kg4
Tg2+ 45.Kh3
Th2+ 46.Kg4
h3 Schwarz verschmaeht das
Dauerschach und versucht zu gewinnen. Leider mitErfolg.
47.Ld4?
[47.Tg3]
47...Tg2+ 48.Kf3
Lxd4?
[48...h2 haette die Partie
sofort entschieden.]
49.Tfxd4
[49.Tdxd4 die folgenden Varianten
sind im Orginal von Brain, entstanden direkt bei der Partieeingabe vor Ort.
49...h2
(49...Txg5 50.Th4
Txh4 (50...Tgh5!
51.Txh5 Txh5
52.Td1 Txf5+
53.Kg3 Th5) 51.Txh4
Txf5+ 52.Ke3)
50.Th4 h1=D?
(50...Txh4 51.Txh4
Txg5 (51...Txa2
52.f6) 52.Txh2
Txf5+ 53.Ke4)
51.Txh1 Txh1
52.Kxg2]
49...h2 nun ist es vorbei.
Dame gegn Turm bei so vielen Bauern laesst man sich zu Recht nicht mehr lange zeigen.
50.Kxg2
h1=D+ 51.Kf2
Th2+ 52.Ke3
De1+ 53.Kf4
Th4+ 54.Kf3
Df1+ 55.Ke3
Txd4 56.Kxd4
Dxf5
0-1