Schuster, M. - Kalbass, R.
XX. Goerlitzer Aeskulap-Turnier, 2003
[Brain]
25...Kh6 # Hier bot mir mein Gegner
Remis an. Mich in haarstraeubender Zeitnotbefindend rechnete ich durch, ob Ld6 oder Le7 (wenn der Springer
wegnimmt, dann faellt ja der e6, dachte ich -> ich uebersah voellig, dass Schwarz zunaechst den e5
verhaftet) mein naechster Zug sein wuerde. 26.Le7? Wie
ueblich sah ich beim Ausfuehren, was ich "angerichtet" hatte. Sicherlich verliert dieser Zug nicht sofort,
doch psychologisch war das zweifelsohne ein Daempfer, den ich mir selbst beigebracht hatte. Das folgende
TurmENDSPIEL habe ich wohl (Zeitnot ist keine Ausrede) ganz und gar nicht zum Besten behandelt.
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[26.Th3+ Das fand ich dann in der
Analyse zusammen mit Joachim Just, der mein "Ende" mitbetrachtet hatte. 26...Kg6
27.Ld6 Droht Tg3+. 27...Tg8
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(27...f4 28.g3
h5 29.gxf4
h4 30.Td3 Und
der Turm kehrt via d1 auf die g-Linie zurueck.) |
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28.Tg3+ Kh6
29.Tgxg7 Txg7
30.Lf8 Tb8
31.Lxg7+ Kg6
32.Lf6 Sxf6
33.exf6 Kxf6
34.Txh7 Sieht doch ganz ordentlich
aus; Weiss koennte vielleicht auch versuchen, aus der schlechten Stellung von schwarzem K und T mehr
herauszuholen.] |
26...Sxe7 27.Txe7
Txe5 Natuerlich! 28.f4?? Ein
grober Fehler. Weiss darf auf keinen Fall diesen Bauern leichtfertig abtreten, denn damit werden die
schwarzen Bauern erst richtig stark gemacht.
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[28.Tgxg7 Te2
29.f3 Und
Weiss kann mittels h4/g4 dem schwarzen Monarchen zu Leibe ruecken.] |
28...Te4
29.Texg7 Tf8?
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[29...Te8!] |
30.Tc7?
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[30.Te7! Der e-Bauer ist doch
der wichtige! 30...Th8 Schwarz
hat nichts Besseres.
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(30...Txf4 31.Txe6+
Kh5 32.Txc6) |
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(30...c5 31.Th3+
Kg6 32.Texh7
Txf4 33.T3h6+
Kg5 34.h4+
Txh4 (34...Kg4
35.Tg7#) 35.Txh4) |
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31.Tf7 Droht Tf6, Tg5 Th6
matt 31...Txf4 32.Tf6+
Kh5 33.Txe6
c5 34.Tc6] |
30...Txf4 31.Te3
Tf6 32.Txc6
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[32.Th3+ Kg5
33.Thxh7 Tf2
34.g3 Ist wohl besser als der
Partiezug.] |
32...Tf2 33.Tg3 Hier
entschied ich mich dafuer, den Bauern zu decken, anstatt selbst den e6 zu verspeisen. Da dann naemlich
der g2 faellt, sah ich den f-Bauern schon zur Dame laufen.
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[33.Tcxe6 Txe6
34.Txe6+ Kg7
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(34...Kg5? 35.Te8! Deckt
den g2!) |
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35.Tb6 Txg2 Diese
Stellung machte mir keinen Mut.] |
33...f4 34.Th3+? Wenn
der Automatismus in Zeitnot zuschlaegt ...
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[34.Tg4 Tg6
35.Th4+ Kg7
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(35...Kg5 36.g3
e5 37.Tc5
Te6) |
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36.g3 fxg3
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(36...f3 37.Tc7+
Kf6 38.Tf4+) |
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37.hxg3 Txg3
38.Txb4 Te3] |
34...Kg6
35.g3 Brrr! Wenn ich im Nachhinein
solche Zuege von mir sehe, laeuft es mir kalt den Ruecken hinunter, die Lage war aber ohnehin schon arg
bedenklich. Nichtdestotrotz gab es eine indirekte Proportionalitaet zwischen meiner Bedenkzeit (die mir
nunmehr [wegen der Stellung] ziemlich egal war) und der Zuschauermenge, die den vermeintlichen "Underdog"
nun auf der Siegerstrasse sahen. Voellig zu Recht natuerlich!
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[35.Tc8 e5] |
35...f3 Der Rest ist Schweigen. 36.Tc4
h6 37.Tg4+
Kf7 38.Txb4
Te2 39.Tf4
f2 Ich stellte mir kurz eine
schwarze Dame auf f1 vor, gab dann auf und haderte dann die restlichen Stunden des Tages (Sorry Normi)
mit meiner getroffenen Entscheidung dieses Turnier mitzuspielen.
0-1 |
Schuster, M. - Wetzig, D.
XX. Goerlitzer Aeskulap-Turnier, 2003
[Brain]
33...Sb5 # Diese Stellung
ergab sich in der 3.Runde. In beiderseitiger Zeitnot hatte mein Gegner eine Qualtiaet eingestellt, so
dass die vorliegende Position offensichtlich klar gewonnen fuer Weiss ist. Der Schluss ist bekannt, aber
trotzdem ist es mal schoen, so etwas mal auf dem Brett zu haben. 34.f6 Ich
muss zugeben, dass ich hier das Matt schon "geahnt" habe. Andreas Weiss, ehemals Wolfen-Nord, kam hier
ans Brett, um mitschreibetechnisch aktiv zu werden, jedoch nicht allzu lange, g*. 34...g6
35.Dd2 Dxe4
36.Dh6 Tg8
37.Dxh7+ Ich weiss, ich weiss
... laaaaaangweilig. Aber als Berichterstatter darf man das schonmal machen, oder?
1-0 |
Schuetze, Norman - Schwarz, Hans
XX. Goerlizter Aeskulap-Turnier, 18.04.2003
Runde 5 [Normi]
1.e4 e6 Nachdem
ich mich vor unserem Loeberitzpunktspiel in der LK vergeblich auf Franzoesisch vorbereitet hatte, nun
der erste (zaehlt man 7 Zuegeremisen nicht mit) praktische Test meiner Varianten. 2.d4
d5 3.Sc3
Lb4 4.e5 So
weit, so gut. 4...Dd7 und
schon bin ich out of book. 5.a3 Lxc3+
6.bxc3 b6
7.a4 La6 Diese
Idee kam mir doch merklich bekannt vor, sah man sie doch auf Empfehlung von Holly, schon des oefteren
bei Kl.N.. 8.Lxa6 Sxa6
9.Dd3 Sb8
10.Se2 Se7
11.O-O c5 Bis
hierher machte ich meiner Meinung nach normale Zuege, doch nun ist es Zeit eine Entscheidung ueber das
weitere Vorgehen zu treffen. 12.c4?! Ich
dachte, ich muss das Zentrum oeffnen, solange der schwarze Koenig noch in der Mitte steht, ausserdem
wollte ich schwarzes c4 nicht zulassen.
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[12.a5! b5
13.La3 da
die schwarzen Felder doch bedenklich schwach werden.] |
12...Sbc6 13.cxd5
Sxd5? danach, denke ich, geht
mein Eroeffnungskonzept auf. Ich erhalte eine andauernde Initiative.
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[13...Dxd5 14.Lb2
cxd4 15.Sxd4
Sxd4
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(15...Sxe5 16.Dg3
f6 17.Sb5) |
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16.Lxd4 Sc6
17.c3] |
14.dxc5 Sxe5?! erneut
ungenau, denn jetzt kommt Schwarz doch schwer unter Druck. 15.De4
Sc6 16.cxb6
axb6 17.Lb2?
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[17.La3 und der Druck auf der
Diagonale h1/a8 und der in der Mitte verbleibende schwarze Konig geben mir klaren Vorteil.] |
17...O-O 18.c4
f5 19.Df3
Sdb4 20.Tfd1?! Nach
langem Ueberlegen entschied ich mich fur den falschen Turm.
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[20.Tad1 De7
21.Sf4 Txa4
22.Tfe1] |
20...De7 21.Sf4
Tad8 22.Dc3? Danach
bekommt Schwarz Gegenspiel.
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[22.La3 Tfe8
23.Tab1] |
22...e5 23.Sd5
Sxd5 24.cxd5
Sd4 25.Te1
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[25.Dc4 Dc5
26.Dxc5 bxc5
27.f4 Txd5 aber
da ich nicht so auf Endspiele stehe, suchte ich nach Alternativen.] |
25...Tfe8 26.f4!?
Tc8 will die Qualitaet aber
diese Stellung kommt mir eher entgegen als das ruhigere 26. ... T:d5
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[26...Txd5 27.Dc4
Dc5 28.Dxc5
bxc5 29.fxe5
Tdxe5 30.Txe5
Txe5 31.Lxd4
cxd4 und mit diesem Turmendspiel
sollen sich Leute beschaeftigen, die sich mit so was auskennen. Also los, Holly und Brain!] |
27.Dd3 Sc2
28.d6 Sxe1
29.Txe1 Tcd8
30.Txe5 Dd7
31.Dd4 Plant den Bauern auf
b6 zu entfernen und einfach mit dem a-Bauern zu laufen. 31...g6?? Stellt
einzuegig die Partie ein.
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[31...Txe5 32.fxe5
De6 33.Dxb6] |
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[31...Kh8 32.Txf5
Te1+ 33.Kf2
Te6] |
32.Te6!! und das Matt ist
unaufhaltsam.
1-0 |
Schuster, Martin - Schuetze, Norman
XX. Goerlitzer Aeskulap-Turnier, 19.04.2003
Runde 7
Auf
vielfachen Wunsch nun meine Kommentare zu Brain vs. meiner einer. Wir sind zwar nicht die Klitschkos
aber die WG-Harmonie wollen wir uns nicht zerstoeren, auch gab es den ein oder anderen Zug zu erwischen,
was ein 5 Stunden Kampfremis eigentlich ausschloss. 1.e4 Nachdem
Brain noch etwas mit dem Schicksal haderte, fuehrte er diesen Zug mit 22 minuetiger Verspaetung aus. 1...c5 Ich
lies mich natuerlich nicht lumpen und stellte rein zeittechnisch erst mal gleiche Bedingungen her, denn
vor der Partie gab es keine wirklichen Absprachen zwischen uns. 2.Sf3
d6 3.d4
cxd4 4.Sxd4
Sf6 5.Sc3
a6 Man konnte es als Theoriediskussion
betrachten, welche nach Einschaetzung der Lage in einem grossmeisterlichem Remis endete. Wir wussten
beide genau, wer kaempft verliert (dies war schon 2mal der Fall) und so wurde ich praktisch genoetigt
Brains psychologisches Remisgebot anzunehmen.
1/2-1/2 |