Schuetze, Norman - Benz, J.
XII. Apolda-Open, 2003
Runde 1 [Brain]
22...Dc6?
[22...Df4+ Sicher, man kann mit
Dxh2 vielleicht auch auf Gewinn spielen, aber mit folgendem Manoever waere Schwarz der halbe Punkt nicht
mehr zu nehmen gewesen:
23.Kb1 Dd2!
24.Dc5+ Weiss
kann nur Dauerschach geben.
(24.Da8+?? Wenn Weiss hier denkt,
dass er nach Kd7 mit Dxe8+ nebst Txd2 gewinnt, wird er boese von
24...Kc7! ueberrascht
und Weiss muss statt des erhofften ganzen Punktes genau diesen abgeben!)
24...Kb8 25.Dd6+
Kc8]
23.Td3 Db5
24.a4 Dd7??
[24...Db4 Und Schwarz steht keineswegs
auf der Verliererstrasse.]
25.Tc3+ Kd8
26.Db6+
1-0
Kuerschner, E.-M. - Schuetze, Norman
XII. Apolda-Open, 2003
Runde 6 [Normi]
1.d4 Sf6
2.c4 g6 Im
Schnitt dauerten meine Schwarzpartien nicht laenger als 2 Stunden. Auch in dieser Partie war dies vorerst
mein Ziel. Mit Koenigsindisch kann man doch schoen schnell Matt setzten oder?
3.g3 Riss
mich aus allen Traeumen; nun muss ich mit einem langweiligem Hin- und Hergeschiebe rechnen, was wohl
einige Stunden laenger dauern sollte.
3...Lg7
4.Lg2
12.d5
Sxe3 13.fxe3
Sc5 14.h3
cxd5 15.cxd5
Ld7 16.Te2
b5 17.Se1
b4 18.Sb1
Lb5 19.Tec2
Lh6 Nach der Ausfuehrung dieses
Zuges traf ich Brain bei einem kleinen Rundgang durch den Turniersaal. Er schaute mich schief an und
sagte nur lachend:"2 Stunden maximal!"
20.Df3
Tf8 Dass dieser Zug die Partie
beendet, haette ich nicht gedacht, sieht er doch nicht gerade gefährlich aus, aber wenigsten blieb
ich so in dem von mir erwarteten Zeitrahmen.
0-1
Koenig, M. - Schuetze, Norman
XII. Apolda-Open, 2003
Runde 4 [Normi]
1.e4 c5
2.Sf3 d6
3.d4 cxd4
4.Sxd4 Sf6
5.Sc3 a6
6.Lc4 e6
7.f3 b5
8.Lb3 Db6
9.Le3 Db7
10.Dd2 Ld7 Soweit
so gut. Ich hatte zumindest aehnliche Stellungen schon oefters auf dem Brett aber Lc4 in Verbindung mit
f3 und einem Bauernsturm am Koenigsfluegel noch nie.
11.h4
Sc6 12.h5
Le7 13.g4
h6 Nachdem ich zunaechst unbeeindruckt
von der Attacke meines Gegners geblieben bin um meine Entwicklung voranzutreiben, wurde es mir doch langsam
ein wenig mulmig und ich entschied mich ihn erstmal ein wenig auszubremsen.
14.
[16.Lxc4 Aber auch nach
16...bxc4
17.Sce2 Tb8 gefaellt
mir die schwarze Stellung besser.]
16...Sxe3 17.Dxe3
a5 Er hat es ja nicht anders
gewollt: wenn er mich anfaellt, fall ich ihn an.
18.g5
hxg5 19.Dxg5
Sxe4? Leider unterlief mir
hier ein Rechenfehler. Ich strebte die gesamte Partie den fuer mich einfachen Weg an und wollte mich
nicht um irgendwelche Laeufereinschlaege auf e6 kuemmern. Dazu erschien mir mein Zug nuetzlich.
[19...a4
20.Lxe6 fxe6
21.Dg6+
(21.Dxg7 Tg8
22.Dh6 Kf7!)
21...Kd8 22.Dxg7
Th7 ist
zwar weder gefaehrlich fuer mich noch andeutungsweise Kompensation, aber ich war irgendwie zu faul das
zu berechnen und einzuschaetzen.]
20.Dxg7 Lf6
21.Dg4? Bernd Voekler, seines
Zeichens neuer Bundesjugendtrainer, fragte mich nach der Partie ob ich nicht einen Zug lang auf Verlust
gestanden haette und gab mir folgende Variante zu bedenken. Zunaechst konnte ich ihn damit beruhigen,
dass am Ende immer der Springer auf b7 oder der Laeufer b3 weg ist und ich immer noch auf Gewinn stehe,
aber zu Hause entdeckte ich S4f5 und glaube eher nicht mehr an einen leichten schwarzen Gewinn.
[21.Sxe4!
Lxg7 22.Sxd6+
Ke7 23.S4f5+
(23.Sxb7 Lxd4
24.Td1 Le3+
25.Kb1 Lc6)
23...exf5 24.Sxb7
Lh6+ 25.Kb1
Lc6 26.Te1+
Kf6 27.Sd6]
21...Sf2?! auch hier packte
mich nicht gerade die Rechenlust und ich entschied mich fuer einfach einsammeln.
[21...Sxc3
22.bxc3 a4
23.Lxe6 fxe6
24.h6
(24.Sxe6 Ke7
25.Te1 Le5)
24...Tc8]
22.Df4? Wieder fand mein
Gegner nicht den besten Weg es wenigstens noch etwas spannender zu gestalten. Aber wenn man im Schnitt
nur 30 sec pro Zug verbraucht, ist das auch schwer.
[22.Sdxb5
Db6
(22...Lxb5 23.Sxb5
Db6 (23...Dxb5??
24.La4 Lxb2+
25.Kb1 (25.Kd2
Sxg4 26.Lxb5+
Kf8 27.fxg4) 25...Sxg4
26.Lxb5+ Kf8
27.fxg4 (27.Kxb2
Tb8 28.fxg4 (28.a4
Se3) 28...Txb5+
29.Kc3) 27...Lc3
28.g5) 24.Da4
Kf8)
23.Df4 Le5
24.Dc4 Sxh1
25.Txh1 De3+]
22...Le5 23.Dh4
Sxh1 24.Txh1
Db6 Der Rest war eine Frage
der Technik. Natuerlich wollte ein Laeuferopfer auf e6 immer noch nicht sehen und wollte deshalb erst
die Damen tauschen.
[24...a4 25.Lxe6
fxe6]
25.De4
0-1
Dürschmid, B. - Schuster, M.
XII. Apolda Open, 2003
[Brain]
19...Sxc5? Gewinnt zwar einen
Bauern, aber eigentlich sollte man auf
[19...Sd4! kommen,
danach verliert Weiss mehr als "nur" einen Bauern.
20.Sxe4
(20.Kh1 Se2
21.Sxe2 dxe2
22.Dxe2 Sg3+)
(20.Dxd3 Sxc3
21.Txc3 Se2+)
20...Txe4 21.Ld6
Se2+]
20.Sb5 Se6
21.Lg3 Sed4
22.Sxd4 Dxd4
23.Tc4 Dd5
24.Lf4 Tad8
25.Ld2 Te2
26.Te1 Tde8
27.Le3? # Danach ist es sofort
aus, aber die Stellung ist ohnehin schon deutlich schlechter.
[27.Txe2?? dxe2
28.De1 Dxd2]
27...T8xe3! Und der Te3
ist wegen Matts auf g2 tabu!
0-1
Schuster, M. - Noack, T.
XII. Apolda-Open, 2003
[Brain]
Diese
Stellung ergab sich in Runde 5. Mit den weissen Steinen hatte ich mir sichtbaren Raumvorteil erarbeitet,
jedoch ist nicht zu sehen, wie Weiss dies sofort ausnutzen kann. Sollte Schwarz irgendwann einmal zum
grossen Konter ansetzen, sind die weit vorgerueckten Bauern sicher leichte Beute.
21...Da4!? Ich
hatte eher Dg4 oder Sg6 erwartet. Ausserdem kann sich - so dachte ich - die Dame leicht verirren...
22.Dc3
Sd7? Jetzt sieht man das Unheil
schon auf Schwarz zukommen.
23.Sf5 Klar!
Weiss droht nun Ta1 nebst Sd4 und Schwarz ist seine Dame los; nebenbei wird auch der g7 ins Visier genommen.
23...Sf8? Danach
ist es bereits aus; Schwarz haette sich schon um seine Dame kuemmern muessen, etwa b6.
[23...b6 24.axb6
Sxb6 25.Ta1
Dd7 26.Txa6
d5 27.cxd5
Lxd5 Und Schwarz bekommt ein
wenig Gegenspiel.]
24.b5! Da haben wir den
Salat! So ganz allein unter lauter weissen Gesellen hat sich die schwarze Monarchin wohl ganz und gar
nicht wohlgefuehlt. Waehrend der Partie dachte ich noch, dass sich Schwarz hier mit c5 retten kann (weil
die Dame auf b4 gedeckt ist, aber...)
24...axb5
[24...Lxc4 ist noch der beste
Zug fuer Schwarz
25.Sxc4 Txe4
26.Sce3 Dxb5
27.Dxc7 Se6
28.Dc2]
[24...c5 25.Ta1
Db4 26.Dc2! Und
dann wird mit Tfb1 eingesammelt.]
25.Ta1 Das scheinbar rettende
b4 wird mit Dg3 und der Mattdrohung auf g7 beantwortet, was die Dame mit einem Rueckzug nicht mehr decken
kann. Hier sah ich foermlich, wie die Augen meines Gegners auf meine Dame gerichtet von c3 (wo sie jetzt
stand) nach g3 (wo sie nach 26. ... b4 hingeht) wanderten und das MATT auf g7 bemerkten! Sein Gesicht
verzog sich und nach einigem Kopfschuetteln ueber den gewagten "Ausflug nach a4" gab er auf!
1-0