JLEM 2002 Bad Schmiedeberg - Abschlussbericht

Sachsen-Anhalt hat die Jugend-Landesmeisterschaften schon traditionell auch in diesem Jahr in den Winterferien im Freizeit- und Erholungszentrum Bad Schmiedeberg ausgetragen. Um es vorwegzunehmen: so spannend wie in diesem Jahr ging es bisher nur ganz selten zu. Also: keine Erholung für die meisten Favoriten, sondern harte Arbeit. Natürlich gab es auch ein paar Durchläufer, insbesondere bei den Ältesten und den Jüngsten: Igor Neyman verteidigte seinen U20-Titel mit 7 aus 7 genauso souverän wie Pauline Mertens den in der u10w, auch Fridolin Mertens und Frauke Gaus (voriges Jahr noch letzte der u8w) im u8-Open machten unangefochten das Rennen. Wiebke Wölfer ließ in der u16w nichts anbrennen und sammelte 1,5 Punkte Vorsprung an. Die u18w übrigens mußte mangels Anmeldungen ausfallen.

Die Zweikämpfe
...waren vor allem in der u14 zu erwarten. In der u14m wollte die Auslosung jedoch eine schnelle Entscheidung: Carsten Wenger konnte gegen den leicht favorisierten Konrad Lieder in der 1.Runde gewinnen und behielt danach das Heft des Handelns sicher in der Hand. In der u14w wirke Julia Herkt sehr sicher, während Susan Großmann ihre Möglichkeiten durch ein abgegebenes Remis schon reduziert zu haben schien. Sie war im direkten Duell zum Sieg verdammt, und das setzt ja bekanntlich manchmal neue Kräfte frei - der nötige Punkt wurde eingefahren.
Die u16m sah mit Jewgeni Degtiarev ein neues Gesicht und einen Zweikampf mit Thomas Grieger um den Titel. Nach dem Sieg im direkten Duell schien die Sache für Thomas gelaufen, zumal er sich nun eine Niederlage gegen Michael Hillmann Dank der besseren Wertung leisten konnte. Doch in der letzen Runde neigte sich die Waage zugunsten von Jewgeni, denn Thonas mußte gegen den späteren 3. Andreas Klaus gewinnen, und dieser Versuch ging gründlich daneben.
Daneben ging auch die Titeljagd für den haushohen Favoriten in der u18, Robert Schlichthaar. Er erwischte einen rabenschwarzen dritten Wettkampftag mit einer Doppelnull, und somit war der Weg frei für Frank Biedermann, der einen rasanten Leistungsschub in den letzten zwei Jahren vorweisen kann und Dank Wertung vor dem punktgleichen Lam van Nguyen gewann.

Der Dreikampf
des Turniers fand in der u10m statt, wo 12 Teilnehmer elf Runden lang um den Titel zu kämpfen hatten. Am Ende waren die ersten 3 je durch einen halben Punkt getrennt, wobei die Spiele gegeneinander- Pfefferkorn 1 Gröger, Gröger 1 Gremmer und Gremmer 0,5 Pfefferkorn- die für den Ausgang entscheidende Bedeutung hatten. In der u12 waren Christine Hofmann und Christian Günther als Favoriten ins Turnier gegangen und beide mußten gleich zu Beginn eine Niederlage einstecken. Nach wechselhaftem Verlauf lagen überraschend Franziska Flegel bei den Mädchen und Christian Lips bei den Jungen in Führung, beide wurden aber in der letzten Runde auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Während Christian Günther bei den Jungen noch selbst das Blatt gegen Christian Lips wenden konnte und so vor Hannes Wendling, der ihm die Auftaktniederlage beibrachte, auf Platz eins einkam, verlor bei den Mädchen Franziska Flegel in Runde 7 gegen Anne Brummack, die so zu 5 Siegen und dem Titel kam und Christine Hofmann noch Dank Wertung auf den 2.Platz verhalf. Die Vorberechtigte Laura Herkt spielte übrigens in der u20 mit und erreichte respektable 2,5 aus 7.
Auch Sandra Krege - vorberechtigt für u16w - nutzte die u20 zum Training und erreichte durch einen Sieg in der letzten Partie des Turniers den dritten Gesamtplatz und den 1.Platz u20w mit einem halben Punkt vor Christin Burisch, die damit in der Gesamtwertung vierte wurde.

Auch dieses Jahr hatte die Meisterschaft also wieder genügend Spannung und allerlei Überraschungen zu bieten, die in ausführlicher Form den folgenden Berichten der Schiedsrichter zu entnehmen sind. Bei Ihnen möchte ich mich an aller erster Stelle für ihre engagierte Arbeit bedanken, ohne die eine solche Meisterschaft nicht durchführbar ist. Herauszuheben ist der Einsatz von Reyk Schäfer, mit dessen Hilfe erstmalig ein aktueller Internet-Ergebnisdienst installiert werden konnte und von Günter Thormann, durch den direkt nach dem Wettkampf auch diesmal jeder Spieler seine neue DWZ verpaßt bekam. Martin Schuster bewältigte alle Herausforderungen des Turnieralltags mit mathematischer Präzision und fand auch noch Zeit zur Organisation des Mannschaftsblitzturniers (die Betreuer gewannen, wer sonst?), auch auf die Turnierhelfer Dorothea Buchmann und Michael Zeuner war jederzeit Verlaß. Sie ermöglichten gemeinsam mit den Schiedsrichtern erstmals die vollständige Erfassung der Wettkampfpartien, die über den Mailverteiler der LSJ zum Herunterladen zur Verfügung stehen.
Die Vorbereitung der Meisterschaft und das Meldeverfahren lief bis auf zwei Ausnahmen fast reibungslos. Eine Nachzüglerin konnte noch im Sichtungsturnier untergebracht werden und lieferte ein gutes Turnier ab, vielleicht hätte es sich doch gelohnt, die Meisterschaft gleich dem Urlaub vorzuziehen?
Und nun die obligatorische Meisterschaftsstatistik: Bei den erfolgreichsten Vereinen und den Erfolgen nach Schachbezirken aufgegliedert hat sich der Trend des letzten Jahres fast unverändert fortgesetzt.

Erfolgreichste Vereine:

Platz Verein 1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz 5. Platz 6. Platz Punkte
1 ESV Naumburg 4 1 1 3 2 0 46
2 AE Magdeburg 3 1 2 0 2 0 35
3 SV Franckesche St. Halle 0 2 1 1 2 3 24
4 SV Merseburg 1 1 2 0 0 1 20
4 SV Sangerhausen 1 1 2 0 0 1 20
6 TSG Wittenberg 0 2 1 1 1 0 19
7 SG 1871 Löberitz 1 1 0 2 0 1 18
8 SF Hettstedt 1 1 0 0 3 0 17
9 SSC Annaburg 0 2 1 0 1 0 16
10 1. SC Anhalt 1 0 0 2 0 2 14
11 USV Halle 0 0 0 2 1 1 9

Vor weiteren 8 Vereinen.

Erfolge der Schachbezirke:
weiblich (6 Entscheidungen)

Platz Schachbezirk 1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz 5. Platz 6. Platz Punkte
1 Halle 3 2 3 2 3 3 55
2 Dessau 1 4 2 3 2 2 49
3 Magdeburg 2 0 1 1 1 0 21

männlich (7 Entscheidungen)

Platz Schachbezirk 1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz 5. Platz 6. Platz Punkte
1 Halle 4 4 3 4 5 4 84
2 Magdeburg 2 2 3 0 1 2 38
3 Dessau 1 1 1 3 0 1 25


Gesamtstand/Veränderung gegenüber Vorjahr (bei einer AK weniger):
1. Halle 139 -11
2. Dessau 74 -19
3. Magdeburg 59 +15

Detlef Friedrich

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