JLEM Güntersberge 2012 (6)

Runde 5 oder reicht es für den Titel? (I)

Aaron Der neue Tag begann und somit standen auch die nächsten Runden an.
Sebastian hatte Weiß gegen Aaron Gröbel und diesmal kam wirklich die Vorbereitung auf das Brett. In der Schottischen Partie kannten sich beide gut in der Theorie aus, jedoch gelang es dem Anziehenden die bessere Stellung zu erreichen. Noch nicht ganz fertig entwickelt zog Sebastian aber manche Figuren mehrmals, verlor dadurch Tempi, sodass Schwarz die Initiative ergreifen konnte. Trotz Mehrbauern und Läuferpaar war die Stellung ausgeglichen. Aaron wollte den Bauern, noch dazu einen Zentrumsbauern - was würde Nimzowitsch dazu sagen, nicht zurück gewinnen und stattdessen den weißen König bedrängen. Sebastians Figuren konnten den Angriff aber leicht abwehren. Die Partie endete, als Aaron durch eine Unachtsamkeit seinen Springer stehen ließ.

Die letzte Runde in der u14w wurde zum Spiel frei gegeben und Marlen hatte die weißen Steine gegen Anika Kreitmeier (TSG Wittenberg). Wie so oft wurde wieder einmal die Italienische Partie gespielt, aber Weiß kam doch wesentlich besser aus der Eröffnung. Schon im zwölften Zug konnte Marlen einfach den Bauern auf e5 gewinnen und die Gegnerin hatte noch nicht einmal ihren König in Sicherheit bringen können. Mit dem Läuferpaar kontrollierte Weiß sehr viele Felder und Schwarz wusste nicht richtig, wie sie zum Gegenspiel kommen sollte. Da Marlen aber ein Remis zum Landesmeistertitel reichte, tauschte sie alles ab und bot trotz Mehrbauern Remis an. Dieses wurde natürlich dankbar angenommen.
Eine sehr gute Leistung von Marlen und ein verdienter Meistertitel! Viel Erfolg bei der Deutschen Meisterschaft!

Gegen Maximilian Garbe (Cöthener FC Germania 03) hatte Nicklas eine sehr gute Stellung aus der Hauptvariante der Italienischen Eröffnung heraus gearbeitet. Weiß breitete sich zwar am Damenflügel aus, unterschätzte aber das schwarze Figurenspiel am Königsflügel. Maximilian hatte ziemliche Probleme seine Figuren zu koordinieren und ausreichend Verteidiger zum König zu holen. Schwarz versuchte fast alle seine Figuren gegen den gegnerischen König zu führen, übersah dabei aber leider die Möglichkeit mit einem Räumungsopfer mehr Platz zu schaffen und die weiße Dame zu bedrängen.
Durch einen weiteren groben Fehler Maximilians hätte Nicklas ganz einfach gewinnen können, indem er den Verteidigungsbauern mittels 23...Txg2 entfernt und so die weiße Königsstellung zerstört. Weiß bliebe nichts anderes übrig als die Dame gegen Turm uns Springer zu geben. Stattdessen gelang es dem Anziehenden Figuren zu tauschen. Letztendlich überzog Nicklas die Partie, opferte einen Springer, konnte dafür aber nicht genug Angriffspiel herausholen. Die Nerven versagten leider ganz und Nicklas stellte noch einen Turm ein. Schade, dass auch in dieser Partie wieder die Konsequenz im Abschluss fehlte.

Patricia In der Rückrunde erkämpfte sich Patricia diesmal mit Schwarz gegen Juliane Vopel einen Punkt und hatte somit vorzeitig ihren Landesmeistertitel gesichert.
Konstantin spielte mit den weißen Steinen gegen Hoang Manh Nguyen (USC Magdeburg). Nachdem die Eröffnung, das Damengambit, abgeschlossen war, patzte Schwarz bereits. Konstantin konnte einfach den Bauern auf h7 gewinnen und Hoang hatte zudem noch einen isolierten d-Bauern. Weiß setzte danach zu einem Königsangriff an und konnte weiteres Material und schließlich auch die Partie gewinnen.

In der u18 trafen Florian Wendling und Frido aufeinander. Im vergangenen Jahr gab es die gleiche Farbkonstellation und Frido hatte Florian ganz schön in Bedrängnis bringen können. Die Partie endete aber mit einem Remis. In diesem Jahr war der Anfang gleich, doch Florian wich diesmal nicht von der Hauptvariante ab, die zunächst erst einmal einen Bauern gewinnt. Schwarz wollte seinen Bauern zurückgewinnen, brachte dafür seinen Springer an den Rand und stand in einer unangenehmen Fesselung. Daraufhin konnte Weiß seine Figurenstellung verbessern und die schwarze Dame über das Feld scheuchen. Die schwarze Königstellung wurde durch die Gabel auf c7 ruiniert und die Dame ins Abseits nach a8 gezwungen.
Weiß war indes voll entwickelt und drohte dem schwarzen König Probleme zu machen. Bei dem Versuch sich zu befreien übersah Frido ein Abzugsschach mit Qualitätsverlust, doch Florian sah es genau so wenig und so musste sich Frido noch weiter quälen. Weiß versuchte das Zentrum und die Linien zu öffnen, denn der schwarze König stand immer noch unsicher im der Mitte. Also war es nur eine Frage der Zeit, bis Material in Form von zwei Bauern verloren ging und Frido trotzdem kein Gegenspiel erwirken konnte. Dennoch kämpfte er erbittert weiter, um vielleicht doch noch einen Fehler Florians zu erzwingen und sich in ein remisträchtiges Endspiel zu retten. Doch alle Mühen waren letztendlich vergebens und er musste sich nach knapp fünf Stunden und nur noch einer Viertelstunde bis zur nächsten Runde geschlagen geben.

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Pauline

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