JLEM Güntersberge 2012 (5)

Runde 4 oder wenn die besten aufeinander treffen

Konstantin Die Einzelrunde am Donnerstag wurde für alle Altersklassen gleich, beginnend um 09:00 Uhr, ausgetragen.
In der u12 ging es in dieser Runde um alles oder nichts; Sebastian gegen Alexander Kitze. Die Vorbereitung hatte viele Varianten abgedeckt, leider nicht den Keres-Angriff. Schon nach g4 wich Sebastian von der Hauptvariante ab und stand beengt. Weiß fand aber nicht die besten Züge und so konnte sich Schwarz konsolidieren. Auch die Entwicklung konnte schnell abgeschlossen werden, trotzdem hatte der weißfeldrige Läufer keine Optionen. Beide, durch die erste Runde geschockt, einigten sich auch im Sinne des Friedens (sie wollten am Nachmittag zusammen in einer Mannschaft Fußball spielen) auf Remis.
Der bis dahin führende Maksym Perekhozhuk verlor gegen Linus Benedikt Rössler (SG AE Magdeburg) und so waren drei mit 2,5 Punkten aus vier Spielen die Führenden.

Marlens Gegnerin, Luise Uffrecht (SK Roland Weißenfels), war die nominell beste der Teilnehmerinnen ihrer Altersklasse. Und sie hatte ebenso wie Marlen gegen Helene Jacob einen halben Punkt abgegeben, dementsprechend eine weitere Spitzenpaarung. Mit den schwarzen Steinen konnte Marlen diesmal besser ihr Zentrum mit dem doppelten e-Bauern nutzen. Durch Taktik übersah sie leider, dass ein Zentrumsbauer verloren ging, aber der weiße König stand noch in der Mitte. So konnte Schwarz leicht Gegenspiel initiieren und schließlich selbst Bauern abholen. Das folgende Endspiel war durch Fehler von beiden Seiten durchzogen, doch Marlen gelang es irgendwie im Turmendspiel ihre Bauern in Bewegung zu setzen und in ein Bauernendspiel mit Mehrbauern auf b7 abzuwickeln. Leider passierte ihr auch in dieser klar gewonnenen Stellung ein grober Fehler und die Partie hätte Remis ausgehen müssen. Luise Uffrecht patzte aber ebenso mit einem Königszug und Marlen konnte letztendlich doch noch gewinnen. Mit einem Punkt Vorsprung sollte also ein Remis in der letzten Runde zum Landesmeistertitel reichen.

Nicklas hatte mit Weiß gegen Gedeon Hartge (USV Volksbank Halle) zu kämpfen. Die Vorbereitung verlief ähnlich, wie gegen Felix Schulte, doch dieses Mal kam wirklich Paulsen auf das Brett. Schwarz hatte in der Eröffnung alle Ziele erreicht und beide Seiten begannen auf den jeweils anderen König zu stürmen. Jedoch konnte der Nachziehende nicht allzu viel Durchschlagskraft aufbringen, sodass eine Stellung entstand, in der normalerweise nur Weiß um den Sieg kämpft. Froh seine Punktschlappe hinter sich zu lassen, gab sich Nicklas mit einem Remis zufrieden, welches auch gleichzeitig das vierte von Gedeon sein sollte.

In der u16w musste Patricia wieder aussetzen und konnte sich so in Ruhe auf das Fußballturnier und die Runden am darauffolgenden Tag vorbereiten.

Der nächste Gegner von Konstantin war Tobias Kissmann (SV Motor Zeitz). Von der DWZ her war Konstantin klar überlegen, doch Weiß ging nicht auf die vorbereitete Variante ein. Konstantin spielte trotzdem im Sinne der Abtauschvariante des Damengambits weiter, stand somit sehr passiv und das typische Problem des Läufers auf c8 konnte nicht ohne weiteres gelöst werden. Durch den Abtausch einiger Leichtfiguren und des Durchbruches des Bauern e5 konnte sich Schwarz befreien, hatte aber weiterhin weniger Platz, um seine Figuren zu koordinieren. Der Plan, die Schwerfiguren auf der h-Linie zu verdoppeln, brachte keinen Erfolg. In der Zeit war es Weiß gelungen seinen Raumvorteil weiter zu vergrößern und die schwarzen Figuren im Abseits stehen zu lassen. Letztendlich ging Material verloren und bald darauf auch die Partie.

Fridos Einzelrundengegner war Vilen Rafayevych (SG AE Magdeburg). In letzter Zeit liefen die Partien gegen Vilen eher zu Fridos Gunsten, egal welche Farbe er hatte. Eine Ausnahme war nur das Ergebnis des Jugendbundesligaspiels dieser Saison.
Vilen wich gleich im zweiten Zug von seiner normalen Spielweise ab und umging somit auch die Vorbereitung von Frido. In der Rubinstein-Variante des Sizilianers stand Weiß mit seinem c-Doppelbauern und dem Lb2, der nichts zu tun hatte, doch eher merkwürdig. Schwarz konnte sich normal entwickeln, doch Frido versuchte durch Raumgewinn die gegnerischen Figuren zu vertreiben und Probleme zu schaffen. Dabei litt aber auch seine eigene Königsstellung. Durch einen ungünstigen schwarzen Damenzug an den Rand konnte der Anziehende seine Chance nutzen und den schwarzen König mächtig unter Druck setzen. Ein weiterer falscher Zug mit der Dame entschied dann die Partie zugunsten von Frido.

Nach dem Mittagessen fanden sich einige Spieler, Betreuer und Eltern zusammen, um die Fußballer zur Grundschule nach Friedrichsbrunn zu bringen. Dort sollte das Fußballturnier stattfinden. Da aber nicht alle Spieler auch einen Fahrer bzw. Betreuer hatten, der sie dort abliefern konnten, verzögerte sich der geplante Ablauf ein bisschen. Es kamen immerhin sieben Mannschaften zusammen und so entschied das Freizeitteam ein Rundenturnier zu spielen. Dadurch ließ es sich zwar nicht vermeiden, dass auch die kleinsten Teilnehmer gegen die Größten spielten, aber alle haben gute Leistungen gezeigt.
Im Großen und Ganzen liefen alle Spiele fair und ohne weitere Schwierigkeiten ab. Zu den Highlights gehörte auf jeden Fall der Auftritt der Schachzwerge, die ihren Torwart (Johannes Paul) nach einem schnellen 0:3-Rückstand zu Recht zu weisen wussten.

Am Ende konnte sich die Mannschaft "AEM" durchsetzen. Bei ihnen stach besonders der kleine, aber flinke Bennet Biastoch hervor, der auch in der u10 bewundernswerte Ergebnisse ablieferte. Zweiter wurde das Team "Magderitz", nach einem genialen Einfall von Flash aus Magdeburg und Löberitz zusammengesetzt, mit den meisten Mädchen als Spielern: Josefine Heinemann, Patricia Lehmann und meiner Person sowie einigen Jungs vom USC Magdeburg. Auf dem dritten Platz landeten die meist körperlich überlegenen Teilnehmer des Teams "Need for Speed Helbra".

Frischer weißer Schnee, lärmgedämpfterweise Frieden hier Diejenigen, die sich nicht für Fußball begeistern konnten, hatten die Chance mit einem Vertreter des Radiosenders HBW und Dirk Michael Interviews aufzunehmen und eine eigene Sendung zu gestalten, die auch tatsächlich gesendet werden sollte.
Reyk nutzte indes seine Freizeit um mit seinen Langlaufskiern das gute Wetter und die verschneite Landschaft zu genießen.

Vor dem Abendessen wurden dann wieder die Datenbanken befragt, um herauszufinden, was die Gegner des Folgetages spielen könnten. Vor allem für Frido sollte es ein entscheidender Tag werden, da er zuerst gegen Florian Wendling (Naumburger SV 1951) spielen und am Nachmittag Samuel Gering (SV Merseburg) gegenüber sitzen würde.

Auch Sebastians Gegner waren nicht zu unterschätzen, schließlich hatten Aaron Gröbel und Maksym Perekhozhuk bereits gezeigt, dass sie auch gegen DWZ-stärkere Gegner gewinnen konnten.

Doch bevor es zur nächsten Runde kommen sollte, fand erst noch am Abend das Mannschaftsblitzturnier statt. Da acht Spieler pro Mannschaft benötigt wurden und das Turnier erst 19:30 Uhr beginnen sollte, fanden sich nur vier Mannschaften ein. Die Betreuer stellten ein Team mit der Landestrainerin Tatjana Melamed, Johannes Paul, Florian Heyder, Michael Zeuner, Reyk Schäfer, Dirk Michael, der sich später durch Gordon Andre ersetzen ließ, Werner Vopel und mir zusammen.
Im Rundensystem mit Rückrunde und vertauschten Farben trafen die stärksten Parteien erst in der letzten Runde aufeinander. Das Team "Löbeburg", die Umkehrung zu "Magderitz", bestand hauptsächlich aus den u18-Teilnehmern verstärkt durch Josefine Heinemann und Konstantin Bolshakov. Das erste Spiel fiel nur recht knapp für die Betreuer aus, doch in der Rückrunde konnten wir sehr viele Punkte gut machen. Als Siegerpreis, und zur Freude von Tatjana, gab es Wiener Würstchen!

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Pauline

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